Hofgarten. Die Sonderausstellung „Leben in Farbklängen, Schwarz und Weiß“ im Schlösschen im Hofgarten ist am Sonntagnachmittag im Beisein zahlreicher Interessenten eröffnet worden. Jutta Habedanck und Kurt Nietzer, ein Künstlerpaar aus Kreuzwertheim, präsentieren Werke der Ölmalerei und des Linolschnittes.
Habedanck und Nietzer haben sich an der Städelschule in Frankfurt am Main, die zu den herausragenden Kunstschulen der Welt zählt, in den 1960er Jahren kennen und lieben gelernt, dort ihren künstlerischen Weg in die Malerei und in die Grafik eingeschlagen. Sie leben und arbeiten heute in eigenen Ateliers in Kreuzwertheim.
Jutta Habedanck war ehemals Lehrerin am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wertheim. Ihre Werke bestechen durch filigrane Linolschnitte. Kurt Nietzer, ehemaliger Dozent für freie Malerei und Grafik an der Werkkunstschule Konstanz, erschafft Ölgemälde, die durch leuchtende Farbgebung in ihren Bann ziehen.
Die Sicht auf die Themen
Beide Künstler verbindet in ihren Werken die Sicht des Menschen auf seine direkte menschliche Umgebung und die moderne Beziehung des Menschen zur Natur. Besonders letztere wird durchaus kritisch gesehen und immer mit der Anregung verbunden, darüber nachzudenken, wie und was der Mensch im Leben tut und der nächsten Generation weitergibt.
Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zeigte sich in seinem Grußwort begeistert, dass während des Altstadtfestes so viele Freunde der Kunst gekommen seien. Sie alle fanden sich in den nach dem verstorbenen Ehrenbürger Helmut Schöler benannten Saal ein. Herrera Torrez ging auf die Lebensläufe der beiden Künstler ein, die sich 1980 kennenlernten und dann gemeinsam begannen, Kunst zu schaffen.
Stefanie Arz und dem Team des Schlösschens seien wertvolle Werke anvertraut, so der Oberbürgermeister, der den Musikern Rehan Syed und Hyun-Bin Park für die tolle Umrahmung dankte.
Jutta Habedanck bezeichnete es als große Freude, in diesem schönen Museum ausstellen zu können. In den zwölf Räumen treffe der Besucher auf große Ölbilder in leuchtenden Farben und auf Schwarz-Weiß-Darstellungen, mit farbigen Akzenten – einige davon mit integrierten Texten. Was die Ölbilder und die Linolschnitte verbinde, sei die Auseinandersetzung mit den gleichen Themen.
Die Kunstschaffende sagte, es gehe um Fragen der menschlichen Existenz, um das Verhältnis von Mensch und Natur, um zwischenmenschliche Beziehungen, um die Suche nach dem richtigen Weg, um den Umgang mit künstlichen Welten, um Lebensfreude und um letzte Dinge. So seien den einzelnen Räumen Themen zugeordnet: Wege, Mensch und Welt, Gärten, Gedanken, stilles Leben, neue Zeiten, Freude, Mensch und Natur, Abstraktes und Irreales und schließlich Endlichkeit.
Zum Innehalten
Es seien Themen, so Habedanck weiter, die alle ganz persönlich und unmittelbar angingen. Die Bilder und Linolschnitte böten Stoff zum Betrachten, Nachdenken und Träumen, „sie erschließen sich dem, der sich die Zeit dazu nimmt“. Die Künstlerin ließ Ausführungen zu den angewandten Techniken und zu einzelnen Werken folgen, verwies auf ihre Lesungen am 3. August und am 07. November.
Jutta Habedanck beendete ihre Ausführungen mit einem Gedicht, wonach ein Bild aus tausend Bildern und Eindrücken das Wesentliche auf einer einzigen Fläche verdichtet.
Die Leiterin des Museums, Stefanie Arz meinte, dass solchen Gedanken eines Bildbetrachters nichts hinzugefügt werden müsse. Man wolle innehalten und sich mit den gezeigten Werken auseinandersetzen. Siesei dankbar für den Einblick in die regionale Kunst.
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