Ortsrundgang

SPD fordert Tempo 70 auf der L 2310

Kandidatinnen und Kandidaten besuchen Grünenwört. Fahrplanänderung des Nachtbusses kritisiert

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spd
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Grünenwört. Die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD für die Gemeinderats- und Kreistagswahl trafen sich am Mittwoch zu einem Rundgang durch die Ortschaft Grünenwört unter Führung von Brigitte Kohout und Ortsvorsteher Ludwig Oberdorf.

Zunächst lief man durch den alten Ortskern. Hierbei wurde deutlich, dass es in Grünenwört nur wenige Leerstände an Gebäuden gibt. Gerade bei Menschen mit geringerem Einkommen aber handwerklichem Geschick finden ältere Gebäude Interesse. Auch im Neubaugebiet aus den 70er Jahren finden Häuser, deren Eigentümer aus Altersgründen ihr Haus aufgeben, schnell neue Besitzer vor allem junge Familien. Grünenwört ist als Wohnort wegen der Nähe zu Firmen und Einzelhandel in Bestenheid attraktiv. Auch die Anbindung durch den ÖPNV ist wegen der Buslinie zwischen Miltenberg und Würzburg besser als in vielen anderen Wertheim Ortschaften, ausgenommen die Wochenenden, Feiertage und Schulferien. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf.

Weiterhin wurde der Zustand der Ortsdurchfahrt „Lange Straße“ bemängelt, deren Sanierung seit Jahren beantragt und immer wieder verschoben würde. Auf dem Friedhof erklärte der Ortsvorsteher, dass der Trend bei Bestattungen zu Rasengräbern für Erdbestattungen und Urnen gehe. Auch ein Urnenfeld gebe es.

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Weiter ging der Rundgang durch das ältere und neue Baugebiet. Hier ist wie vielerorts die Neubautätigkeit wegen der hohen Kosten momentan zurückgegangen. Ein für die Ortschaft wichtiges Gebäude ist die ehemalige Grundschule oben am Berg. Im Erdgeschoss befindet sich die gut ausgelastete Kita. Hier hat die Stadt Wertheim die evangelische Kirche als Träger bei Renovierungsarbeiten wie der Erneuerung der Außenanlage großzügig unterstützt. Im Obergeschoss ist der Turnraum der Kita und ein großer Mehrzweckraum mit Küche und Toilettenanlagen. Dieser wird in vielfältiger Weise für gesellige und sportliche Aktivitäten genutzt. Udo Fertig aus Kembach betonte, wie wichtig solche öffentlichen Einrichtungen für das Miteinander auf den Ortschaften seien. Der Betrieb dieser Treffs funktioniere nur mit dem Engagement der Ehrenamtlichen. Im weiteren Verlauf kam das Gespräch auf die riesige Fläche des ehemaligen Kies- und Sandabbaugebiets jenseits des Mains zur Sprache. Hier habe man ein Gelände für rund 10 000 Autos versiegelt, die dorthin zur Aufbereitung hin- und später wieder abtransportiert würden. Dies sei nicht gerade umweltfreundlich. Eine Renaturierung des Geländes wäre besser für die Natur gewesen. Leider habe man wegen der Landesgrenze zu Bayern nur wenig politischen Einfluss. Der Rundgang endete im Sportheim, wo man in gemütlicher Runde weitere Themen erörterte.

Stadtrat Ingo Ortel erklärte, dass die Digitalisierung in der Verwaltung unter Oberbürgermeister Herrera Torrez Fahrt aufgenommen habe, es aber noch viel Nachholbedarf gebe. Bemängelt wurde unter anderem die Fahrplanänderung des Nightlifeshuttels. Letzte Fahrt Samstagnacht von Würzburg nach Grünenwört ist um 23.50 Uhr. Eine spätere Möglichkeit gibt es nicht, im Gegensatz zu anderen Kommunen im Main-Tauber-Kreis. Annabell Scheurich sieht hier eine deutliche Benachteiligung für die Jugendlichen aus Wertheim und Umgebung. Der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV könne nur gelingen, wenn entsprechende Angebote vorhanden sind. Ein Bürger brachte das Problem der immer größer werdenden Population der Nilgänse am Mainufer zur Sprache.

Ein wichtiger Punkt war die Verkehrssituation L2310. Brigitte Kohout wiederholte bei der letzten Gemeinderatssitzung die Forderung nach Tempo 70 entlang der Ortschaft Grünenwört. Besonders die Ausfahrt Grünenwört-Ost ist schwierig, weil man zum einen die Radfahrer des kreuzenden Radweges und die Vorfahrt, der aus Richtung Miltenberg kommenden Fahrzeuge achten müsse. Auch die Überquerung der L2310 in den Weg „Roter Sand“ ist für Fußgänger und Radfahrer wegen des hohen Tempos der Autos äußerst gefährlich. Dieser Weg müsse im Zuge der Sanierung der L2310, entsprechend dem Radwegekonzept, in einen Fuß- und Radweg umgewidmet und zur Sicherheit in diesem Bereich eine Querung gebaut werden. Gleichzeitig muss eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung erlassen werden. spd

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