Bettingen. Die konstituierende Sitzung des Bettinger Ortschaftsrats fand am Montagabend im Bürgersaal statt. Über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, darunter vier Wertheimer Gemeinderäte und nicht zuletzt Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Dieser bedankte sich für die bisherige Arbeit des Gremiums und verpflichtete dessen neu gewählten Mitglieder. Ausdrücklich betonte er dabei die Bedeutung lokaler und kommunaler Parlamente und Ansprechpartner für das Gelingen einer demokratischen Gesellschaft.
Bei der neuen Zusammensetzung des Gremiums gab es wenig Änderungen: Wiedergewählt waren Stefan Weiss und Ines Ulsamer-Beck von der Liste „Soziale Bürger Bettingen“ mit 355 und 244 Stimmen.
Von der Liste „Freie Bürger Bettingen“ zog Lukas Nachtmann mit 183 Stimmen erneut in den Ortschaftsrat ein. Auch die frühere Bettinger Ortsvorsteherin Songrit Breuninger hatte bei den Freien Bürgern kandidiert und mit 362 Stimmen das beste Ergebnis erhalten. In ihrer kurzen Ansprache blickte sie gleichermaßen zurück und nach vorn: „Nach 20 Jahren als Ortsvorsteherin habe ich vor fünf Jahren mein Amt niedergelegt, bin nun aber von vielen Menschen in Bettingen angesprochen worden, ob ich weitermachen kann. Ich bin hier geboren und aufgewachsen und setze mich sehr gern für meinen Heimatort ein“. Von ihrem guten Wahlergebnis sei sie überrascht gewesen. Denn nach so vielen Jahren in Verantwortung habe man schließlich nicht nur Freunde, plauderte Breuninger frei heraus.
Der neu gewählte Ortschaftsrat schlug sie ebenso einstimmig als Ortsvorsitzende wie Stefan Weiss als ihr Stellvertreter vor. Herrera Torrez versicherte, dass der Wertheimer Gemeinderat in der Regel den Vorschlägen aus den Ortsteilen folge: „In diesem Fall hat Bettingen besonderes Glück“, sagte er, denn Songrit Breuninger verfüge über umfassende kommunalpolitische Erfahrung.
Ines Ulsamer-Beck wurde als Interims-Ortsvorsteherin würdig vom Bürgermeister verabschiedet. In einem Rückblick auf die zu Ende gegangene Wahlperiode berichtete sie von den Sitzungen und Vorhaben des Ortschaftsrats, dankte der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit, sparte aber auch nicht an Kritik. Bei der Umgestaltung des Friedhofs und dem Stopp des fünften Bauabschnitts des Areals „Schweizer Stuben“ hatte sie sich von der Stadt mehr Unterstützung erhofft. Nur für einige Monate war sie als Ortsvorsteherin in die Bresche gesprungen. Dieses Amt wolle sie gerne niederlegen, sich aber als Ortschaftsrätin weiterhin für Bettingen engagieren.
Benjamin Henne ist im neuen Gremium nicht mehr vertreten. In seiner Abschiedsrede drückte er statt Enttäuschung über sein Wahlergebnis vielmehr Freude über die bisherige Zusammenarbeit im Ortschaftsrat, mit der Verwaltung sowie den Bürgerinnen und Bürgern aus. Dabei lobte er ausdrücklich auch die Protokollantinnen: „Wir haben im Ortschaftsrat immer viel geredet. Umso mehr freue ich mich über die Geduld und Ausdauer von Rebecca Tessmer und Anna Kraft.“
Der Oberbürgermeister würdigte den jungen Kommunalpolitiker für seinen Einsatz in den vergangenen Jahren: „Benjamin Henne ist mir von Anfang an als engagierter Macher und kritischer Geist aufgefallen.“ Herrera Torrez zeigte sich überzeugt, dass sich Henne auch außerhalb des Ortschaftsrats für seine Ortschaft einsetzen werde. Gedankt, geehrt, verpflichtet. Songrit Breuninger als wohl künftige Ortsvorsteherin setzte eins drauf und lud alle Anwesenden zur traditionellen „Schulzenhochzich“ in den wiedereröffneten Gasthof „Anker“ ein. jej
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