Sonderriet. Im Laufe der Sitzung des Ortschaftsrats Sonderriet übermittelte Ortsvorsteher Udo Kempf aktuelle Informationen zum „Neubaugebiet Hofäcker“ und zur Planung von Windkraftanlagen. Im Moment gebe es solche nur in Dertingen und in Höhefeld. Die Bundesregierung wolle, dass 1,8 Prozent der Fläche für Windkraft zur Verfügung gestellt werde. Es gebe Anfragen vom Fürstenhaus. Kempf verwies auch auf den Windatlas.
Der Ortsvorsteher sagte, bis 2027 müsse die Fläche ausgewiesen und den Regionalverbänden übergeben werden. Die Landschaft werde sich durch Windräder verändern, die Frage sei, „wo kommen wie viele hin“. Kempf zeigte einen Plan der Fläche vom Schenkenwald, das Fürstenhaus plane fünf bis sechs Anlagen. Jeder wisse, da ginge auch mehr.
Der Ortsvorsteher zeigte, wo Windräder geplant seien, und verwies auf Abstände zu den Ortschaften ebenso wie auf noch freie Fläche. Was komme, könne man nicht sagen, die geplanten Maßnahmen würden auf vier Prozent kommen.
Kempf informierte weiter, so seien Anlagen im Wald erlaubt, 8570 Hektar würden gebraucht. Neue Anlagen hätten die achtfache Leistung einer alten, eine neue Windkraftanlage den Flächenverbrauch von einem halben Hektar. Um das Kernkraftwerk Neckarwestheim zu ersetzen, würden 300 Windräder gebraucht.
Vieles sei zu berücksichtigen, folgerte der Ortsvorsteher, „wir lieben unsere Heimat, aber wir werden sie ändern“. Das sei als Chance zu sehen. Der Stromverbrauch steige ständig, sagte der Ortsvorsteher. Er zeigte eine Karte mit Planungen von Windkraftanlagen auf städtischem Grundstück, beim Bund und beim Land.
Es sei sicher, dass Windräder kommen müssen, die Flächen würden gebraucht.
Sonderriet sei durch den Heegwald mit betroffen, der Regionalverband habe 111 Kommunen. Die Stadt habe die Möglichkeit zu sagen, so der Ortsvorsteher, „wir wollen sie da und da haben“. Kempf listete, hier sei man dünn besiedelt und habe eine gute Windstärke, ausschlaggebend sei der Regionalverband. Der Ortsvorsteher ergänzte mit Informationen zu den Windkraftanlagen und „was uns in nächster Zeit bevorsteht“, sprach über Vögel, Fledermäuse und Schattenwurf, dieser dürfe eine halbe Stunde nicht überschreiten. Denkmalschutz und manch Anderes werde dabei nur zweitrangig behandelt.
Johann Vogeltanz sagte, „wir ändern nichts daran, wenn der Regionalverband etwas festgelegt hat“. Er machte dem Ortschaftsrat „ein dickes Kompliment“ für die konfliktfreie Arbeit Der Ortsvorsteher über-gab einen Kalender. Jener wiederum sprach Lob an die Verwaltung und an den Bürgermeister aus, diese zeigten einen „sehr offenen Umgang mit dem Thema“ und „“wir brauchen Strom“. Man möchte steuern, wenn man überlege, was gezahlt werde, Neiddebatten kämen auf.
Kritik von Bürgern
Ein Bürger sagte in einer persönlichen Stellungnahme, man müsse sich nicht vor die Nase setzen las-sen, was die Bürger vor Ort belaste. Ein anderer meinte: „Wir sind mit der Mülldeponie bestraft worden“. Der Ortsvorsteher meinte: „Wo sie hinkommen, liegt nicht in unserer Hand“. Windräder mit 1000 Metern Abstand seien ruhig. Es folgte eine Diskussion unter den Zuhörern. Kempf ließ wissen, er wolle die „Lage zeigen, wie sie ist“.
Diesem Gesprächsteil folgte eine Verabschiedung. Martina Maiworm habe geäußert, sie würde gerne zum Jahresende als Schriftführerin aufhören. Der Ortsvorsteher ergänzte, dafür habe er volles Verständnis, habe sie doch ihr Amt 16 Jahre gemacht und Freizeit für die jeweilige Sitzung geopfert. Kempf bedankte sich und verhieß, sie könne namens der Einwohner t mit dem Mann es-sen gehen. Maiworm bekundete, es habe immer Spaß gemacht, man sei immer „up to date“. Der Ortsvorsteher stellte Melanie Tschöp als Nachfolgerin vor.
Blutspender geehrt
Bei der anstehenden Blutspenderehrung wurde Tim Kempf für zehnmaliges Blutspenden geehrt an. Er war nicht anwesend sein.
Der Ortsvorsteher widmete sich anschließend einem Bild, das eindrucksvoll Sonderriet zeigt, „am Rande der Gemarkung gelegen und dennoch mittendrin“. Die Frage sei „wohin?“, das Bild sei zu schade, nur in der Ortsverwaltung zu hängen.
Der Ortsvorsteher äußerte, die Übergabe des dritten Bauabschnitts „Hofäcker“ am 29. Juni 2022 „war gut“, zwei entsprechende Bänke würden gut angenommen. hpw
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