Reicholzheimer Ortschaftsrat tagte

Das Brückenfest war ein Höhepunkt

Rück- und Ausblick bei der Jahresabschlusssitzung des Gremiums. Blutspender geehrt

Von 
Birger-Daniel Grein
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Reicholzheims Ortsvorsteher Sebastian Sturm ehrte bei der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch die beiden Blutspender Thomas Oetzel (links) und Thomas Kettner. © Birger-Daniel Grein

Reicholzheim. Die letzte Sitzung des Reicholzheimer Ortschaftsrates in diesem Jahr stand im Zeichen von Rück- und Ausblick.

Eine besondere Freude war es Ortsvorsteher Sebastian Sturm, am Mittwoch im Gemeindezentrum Blutspender zu ehren. Anwesend waren Thomas Oetzel (25 Spenden) und Thomas Kettner (75 Spende). Persönlich nachgeholt wird die Ehrung von Florian Erlenbach (zehn Spenden) und Klaus Schmid (75 Spenden). Sturm verwies auf die Bedeutung der Blutspende und dankte allen Spendern.

Im Ortschaftsrat notiert

Im Umlauf hatte der Ortschaftsrat Reicholzheim einstimmig vier Bauanträgen zugestimmt. Neben Neubauten ging es auch um Nutzungsänderungen.

Einstimmig stimmte der Rat in der Sitzung einem Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage in der Geißbergstraße und den beantragten Befreiungen zu. Ortsvorsteher Sebastian Sturm freute sich, dass eine Baulücke im Altort geschlossen werden soll.

Sturm verwies auf die neue Friedhofsordnung, die seit Beginn des Jahres 2022 gilt. In ihr ist festgelegt, dass Gräber mit Standartlaufzeit nur zu maximal 25 Prozent mit Kieselsteinen oder Steinplatten bedeckt werden dürfen. Er betonte, dies sei zu beachten. Für Gräber, die vor der neuen Ordnung die Grenze überschritten hatten, gebe es Bestandschutz. Diese seien dokumentiert worden. bdg

In seinem Jahresrückblick verwies der Ortsvorsteher auf zahlreiche Veranstaltungen. Das Jahr sei mit Coronaeinschränkungen gestartet. Ab März hätten Lockerungen für Licht am Horizont der Vereine gesorgt. So konnten Generalversammlungen stattfinden und der Fasching im Dorf nachgeholt werden.

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Über den Sommer habe es viele Feste, wie das Dorffest und das Angelfest, gegeben. Zu den Höhepunkten des Jahres zählte er das Brückenfest zum Jubiläum der Tauberbrücke am 6. und 7. August. Fast alle Vereine, sowie Kindergarten und Feuerwehr hätten mitgearbeitet. „Es war eine großartige Veranstaltung mit tollem Programm über zwei Tage.“ Stattgefunden hätten zudem wieder die Seniorennachmittage des Heimatvereins. Ein großer Erfolg war laut Sturm auch der Weihnachtsmarkt am Gemeindezentrum als neuen Standort. Das Jahr werde mit der Glühweinparty des Fördervereins der Feuerwehr Reicholzheim am 29. Dezember enden. Auch für 2023 habe man in der Vereinsbesprechung viele Termine abgestimmt, blickte er voraus. Den Vereinen dankte er für die tollen Veranstaltungen. Weiteren Dank hatte er für alle Vereine und Privatpersonen, die sich einbringen und zum Beispiel Pflanzbeete pflegen.

Viele Themen

Auch der Ortschaftsrat habe sich mit vielen Themen beschäftigt. Die Erschließung des Neubaugebiets sei so weit abgeschlossen, resümierte Sturm. Die Straße „Zu den Kreuzen“ sei samt Beleuchtung fertig und freigegeben. Die Straße „Am Hochgericht“ bleibe gesperrt. Als Grund nannte er den sonst nötigen Winterdienst sowie Einsparungen bei der Beleuchtung, denn an der Straße gebe es noch keine Häuser.

Der Spielplatz im Neubaugebiet sei abgenommen worden. Er werde freigegeben, sobald der Rasen flächig gewachsen sei. Aktuell seien zehn der 20 Bauplätze reserviert.

Deutlich abgelehnt hatte das Gremium in diesem Jahr eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage in Bronnbach. Zum Thema gebe es aber weitere Gespräche. Sobald weitere Informationen vorliegen, werde man die Öffentlichkeit informieren.

Neue Moto-Cross-Strecke

Hinsichtlich der neuen Moto-Cross-Strecke des MSC Reicholzheim habe es Gespräche in verschiedenen Konstellationen zwischen Verein, Stadtverwaltung und den Ortschaftsräten Reicholzheim und Waldenhausen gegeben. Nun sei der Verein am Zug.

In Sachen Nahversorgung und Postangebot im Dorf gibt es positive Entwicklungen. Sturm konnte jedoch noch nichts konkretes Bekanntgeben. Nach längerer Suche habe man mögliche private Räume für die Post gefunden. Aktuell liefen die Verhandlungen zwischen Eigentümer und Post.

Lösung für die Nahversorgung

Zum Ende dieses Jahres wird der „Nahkauf“ von Peter Berberig in der Richolfstraße schließen. Der Inhaber habe dies 2021 bekannt gegeben. Seither arbeite man zusammen mit der Wirtschaftsförderung an einer Lösung für die Nahversorgung des Dorfs, berichtete Sturm über die Arbeit des Ortschaftsrats. Man habe Anfang 2022 mit möglichen Interessenten gesprochen und potenzielle Standorte geprüft. Man habe auch einen Standort gefunden, der perfekt für beide Seiten gepasst hätte. Letztlich habe deren Besitzer aber nicht zugesagt.

Nun habe man eine neue Fläche und auch einen interessierten privaten Betreiber an der Hand. Die Verhandlungen dazu laufen. Es gehe auch um die Prüfung für den barrierefreien Umbau. Im Haushalt 2023 stünden für ein Nahversorgungsprojekt Mittel im städtischen Haushalt. „Wir hoffen, dass es schnell geht“, erklärte Sturm zu den weiteren Einigungsschritten.

Kindergarten braucht Platz

Mehr Platz brauche man ab 2024 im Katholischen Kindergarten des Dorfs. Dieser stoße durch steigenden Kinderzahlen 2024 an seine räumlichen Grenzen. Aktuell liefen Gespräche zu Lösungen zwischen Stadt und Träger, die der Ortschaftsrat begleite.

Sturm dankte allen Ortschaftsräten für die gute Zusammenarbeit. Ortschaftsrat Simon Prokopp wiederum würdigte Sturms großen Einsatz für Reicholzheim im Namen des Gremiums und aller Bürger. Er habe viel Zeit und Nerven aufgewandt. Beispielhaft verwies er auf das Vorantreiben der großen Feste im Dorf, die sehr gut angekommen seien. Sturm sei in diesem Jahr bereits zehn Jahre Ortsvorsteher des Dorfs, ergänzte er.

Bei den Bürgeranliegen war das Thema Müll zentral. So wurde berichtet, dass im Mülleimer an der Lachenquelle seit etwa einem halben Jahr mehrfach Hausmüll entsorgt wurde. Hier solle man Gegensteuern. Sturm berichtete, dies sei leider kein Einzelfall. Man habe an anderen Stellen deswegen schon Mülleimer entfernt. Man überlege, den Mülleimer an der Lachenquelle zeitweis zu entfernen, da in dieser Jahreszeit weniger Radfahrer dort unterwegs seien.

Ein weiterer Bürger berichtete von wilden Ablagerungen von Grünschnitt in der Natur. Sturm sagte, beobachte man jemand, solle man ihn darauf ansprechen. Die wilde Ablagerung könne auch geahndet werden.

Weiter wurde gewünscht, dass am Straßenschild der Martin-Schlör-Straße wieder ein Zusatzschild angebracht wird, das berichtet, wer der Namensgeber war. Dieses habe es schonmal gegeben, es fehlt nun aber.

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