Beim „mobilen Rathaus“ in Ebenheid

„Schnelles Internet für das Dorf“ eines von vielen Themen

Rück- und Ausblick. Feuerwehrgerätehaus soll ausgebaut werden. „Gürtel enger schnallen und Ehrenamt noch stärker einbinden“

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bdg
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Ebenheid. Beim „mobilen Rathaus“ in Ebenheid warf Bürgermeister Roger Henning auch einen Blick auf erledigte und offene Anregungen aus der letzten Veranstaltung dieser Art im Dorf. Diese fand im Mai 2022 statt. In Sachen schnelles Internet für das Dorf bemerkte er, der Glasfaserausbau bis ins Haus durch die BBV ziehe sich, diplomatisch ausgedrückt, ein wenig. Es sei offen, ob das Unternehmen die Zeitpläne einhalte. „Ein Ausbau in Ebenheid war auch nicht für 2023/24 vorgesehen.“

Weiter berichtete er, die Telekom biete nun auch einzelnen Kunden, bei denen es sich für das Unternehmen lohne, Glasfaseranschlüsse an. „Von Wessental und Ebenheid hat die BBV Pläne angefordert“, dies könne ein positives Zeichen sein, dass es vorangehe. Klar sei, die baulichen Maßnahmen zum Ausbau seien mit Dreck verbunden. Man müsse die Arbeiten eng begleiten, um Schäden am Eigentum der Stadt zu vermeiden. Beim Ausbau der Mobilfunkabdeckung bestehe weiterhin das Problem, dass Anbieter keine Konkurrenten mit auf ihren Mast lassen müssen.

Im Rahmen eines Bundesförderprogramms gebe es eine Anfrage für einen möglichen Sendemast im oder am Dorf. Über den genauen Standort spricht man in nichtöffentlicher Ortschaftsratssitzung. „Ein Mast heißt aber noch lange nicht, dass man auch einen Anbieter dafür bekommt“, bedauerte Henning.

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Weiter ging er auf das Thema Feuerwehrgerätehäuser ein. Der Feuerwehrbedarfsplan gebe hier Vorschläge vor. „Wir sind stolz auf unsere aktive Feuerwehr und deren Zusammenarbeit über Ortsteilgrenzen hinaus.“

Wegen der Entfernung von Ebenheid sei angedacht, das Gerätehaus dort im Rahmen der Möglichkeiten auszubauen. Ein Architekt sei mit konkreten Planungen beauftragt. Diese werde man zuerst verwaltungsintern sowie mit Ortschaftsrat und Abteilungskommandant Ebenheid abstimmen. Anschließend gehen sie in die weiteren Gremien. Der Feuerwehrbedarfsplan soll im nächsten Jahr fortgeschrieben werden.

Weiter sagte er, die Kameraden von Rauenberg und Wessental seien bereit, über einen gemeinsamen Standort in Rauenberg zu sprechen. Für Boxtal führe man Gespräche mit der Stadt Wertheim über eine Kooperation mit der Feuerwehr Abteilung Mondfeld. „Wir müssen schauen, dass auch in den Ortsteilen in den Liegenschaften der Wehr etwas passiert“, resümierte er.

Zur allgemeinen Situation berichtete er, man komme aus dem Krisenmodus nicht mehr heraus. Die Flüchtlingskrise sei schlimmer als die erste 2015, da mehr Menschen kommen. Dies sei aber nur ein Problem von vielen.

Eine Stelle zur Integration von Flüchtlingen im Familien-, Senioren- und Integrationsbüro (FSI) habe man seit einem Jahr nicht besetzen können, da es keine Bewerbungen gibt.

Er verwies weiter auf Inflation und Insolvenzen. Man müsse aufpassen, dass der soziale Friede gewahrt bleibe. „Da mache ich mir große Sorgen.“ Letztes Glied in der Kette der Auswirkungen der Weltprobleme seien die Kommunen.

Der Haushalt in Freudenberg sei noch nie rosig gewesen, man habe aber dennoch einiges bewegen können. Nun würden Bund und EU aber massiv Förderungen kürzen, zum Beispiel beim für Freudenberg sehr wichtigen Programm „Entwicklung ländlicher Raum“ (ELR). Hinzu kämen steigende Kosten für die Gemeinde. „Wir haben keine Möglichkeit, unsere Einnahmen zu steigern.“ Man sei von der Förderung durch höhere Ebenen abhängig. Die Demokratie beginne in den Kommunen. Er nannte beispielsweise Schulen, Kitas, Ehrenamt und gesellschaftliches Leben. Stelle man die nötigen Mittel nicht zur Verfügung, werde es schwierig. Man versuche auch in dieser Situation etwas zu erreichen. Man müsse aber den Gürtel enger schnallen und das Ehrenamt noch stärken einbinden, was nach Corona noch schwieriger sei.

Positiv sah er, dass der Main-Tauber-Kreis sich dem Nachbarlandkreis bei der Sanierung der Straße Ebenheid – Umpfenbach anschloss. So wird nun auch das Stück bis zur Landesgrenze saniert.

Außerdem ging er davon aus, dass die Straße Boxtal-Rauenberg 2024/25 saniert wird. Dafür müsse der Kreis rund vier Millionen Euro aufwenden. bdg

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