Viele Bürger kamen ins Gemeindezentrum Ebenheid

„Mobiles Rathaus“ stieß auf reges Interesse

Vorschläge und Kritikpunkte an Bürgermeister Roger Henning, den Ortschaftsrat und die Spitze von Verwaltung und Bauhof herangetragen

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bdg
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Gleich mehrere Anliegen betrafen den © Grein

Ebenheid. Das „mobile Rathaus“ im Gemeindezentrum Ebenheid stieß am Dienstag auf reges Interesse bei den Bürgern. Sie trugen dabei Vorschläge und Kritikpunkte an Bürgermeister Roger Henning, den Ortschaftsrat und die Spitze von Verwaltung und Bauhof heran.

Verwiesen wurde unter anderem auf den Motor des Bühnenvorhangs im Gemeindezentrum, den man wegen der Theateraufführungen in Eigenleistung reparierte. Da die Bühne Teil des kommunalen Gebäudes ist, wird die Stadt die Materialkosten übernehmen. Bürgermeister Henning lobte das bürgerschaftliche Engagement. Er erinnerte an die Förderung von Vereinsinvestitionen nach dem Drittelmodell. „Die Vereine und ihre Leistung sind uns sehr wichtig.“ Da die Förderung der Kommune in den Haushalt eingeplant werden müsse, sei eine rechtzeitige Antragstellung bei Kämmerin Irina Friesen nötig.

Henning berichtete weiter, stimme der Gemeinderat den Haushaltsmitteln zu, wolle man gegebenenfalls ein bis zwei neue Spielgeräte auf dem Spielplatz in Ebenheid aufstellen. Er bat hier um Unterstützung durch Mitarbeit der Bevölkerung. „Auf städtischen Grundstücken kommen keine Spielgeräte aus Holz mehr zum Einsatz“, betonte er. Man habe sehr gute Erfahrungen mit Geräten aus recyceltem Kunststoff, auch wegen des geringeren Wartungsaufwands und der langen Herstellergarantie. Aus Reihen der Bürger kam der Wunsch nach einer neuen Anbringungsmöglichkeit für das Sonnensegel des Sandkastens.

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Bauhofleiter Stefan Zöller berichtete, man habe den Sandkasten in diesem Jahr ausgebaggert. Er sei gemauert und ein Fallschutz fehle. Daher überlege man, auch einen neuen Sandkasten aufzustellen.

Ein weiterer Bürgerwunsch betraf Tisch und Bank für den Spielplatz. Berg antwortete, stehen Mittel im Haushalt für den Spielplatz bereit, unterhalte man sich mit dem Ort, was gewünscht ist.

Medizinische Versorgung

Eine Einwohnerin stellte fest, der demographische Wandel sei auch in Ebenheid angekommen, man sei ein Rentnerdorf. Die medizinische Versorgung sei jedoch unterirdisch. Sie fragte, ob es Verbesserungsansätze gebe. Henning antworte, für den ländlichen Raum sei die medizinische Versorgung in unserer Region richtig gut. Laut Kassenärztlicher Vereinigung habe man im Gebiet Wertheim-Freudenberg sogar eine Überversorgung mit 120 Prozent. „Wir haben in Freudenberg drei Hausärzte und einen Zahnarzt.“ Es sei utopisch zu denken, ein Arzt siedle sich in Ebenheid an. Schade sei, dass die Hausärzte seit 2018 keine Sprechstunden mehr in Boxtal und Rauenberg anbieten. „Es ist aber die Entscheidung der Ärzte.“ Politisch habe man hier keinen Einfluss.

Ruftaxi

Er verwies auf das Ruftaxi als Möglichkeit, Ärzte in Freudenberg aufzusuchen. Schwerkranke erhielten auch Beförderungsscheine fürs klassische Taxi und bei Notfällen wähle man den Notruf 112. Man tue seitens der Stadt vieles, um gute Rahmenbedingungen für die Ärzte zu schaffen. Weiter verwies er darauf, dass man mit Wertheim, Hardheim und Erlenbach im Umkreis von 20 Kilometer um Freudenberg gleich drei Krankenhäuser habe.

Das Ruftaxi des ÖPNV bezeichnete Henning generell als gute Einrichtung. Die Ebenheider Bürger schlugen vor, damit auch den Bahnhof Freudenberg in Kirschfurt anzubinden. Dieser ist, so der Bürgermeister, der einzige Bahnhofs Baden-Württemberg auf bayrischer Gemarkung.

Eine weitere Bürgerfrage betraf den Flüchtlingszustrom. Henning sagte, aktuell seien noch keine Migranten in den Ortsteilen untergebracht. Man habe Leerstand in Freudenberg, den man nutze. Es sei sinnvoll, die Menschen dort unterzubringen, wo sie sich auch ohne Auto versorgen können. Berg ergänzte, man könne private Besitzer nicht zwingen, ihren Leerstand für Flüchtlinge zu vermieten. Henning betonte, Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser in Freudenberg werde man in absehbarer Zeit nicht für die Unterbringung nutzen. Man bereite sich in Richtung Containerlösung vor, wenn es keine andere Lösung gebe. Das sei mit hohen Kosten verbunden, man wolle aber die Belegung der Hallen und Gemeinschaftshäuser unbedingt vermeiden.

Gefragt wurde von einer Mutter nach Plänen für die Ganztagsbetreuung der Schulen auch am Standort Rauenberg. Henning erklärte, der Beschluss des Bundes zur Einführung eines Rechtsanspruchs auf die Betreuung zu Schul- und Ferienzeiten beginnend ab 2026 für die Erstklässler sei „ein Hammer“ für die Kommunen. Es sei bis heute nicht geklärt, woher die finanziellen Mittel und das Fachpersonal dafür kommen sollen. Man bereite sich im Rahmen der Möglichkeiten vor.

Heckenschnitt kritisiert

Kritisiert wurde aus Reihen der Einwohner, dass die Hecken am „Wasserhäuschen“ so massiv zurückgeschnitten wurden. Dies sei negativ für Insekten. Zöller erklärte, zuständig sei hier die Abwasserbeseitigung Wertheim, die die Betriebsführung inne habe. Bauamtsleiter Klaus Weimer sagte, diese habe die Aufgabe, das Gelände sauber zu halten. Einmal stärker zurückzuschneiden sei wirtschaftlicher als mehrfach im Jahr. Berg ergänzte, der Rückschnitt diene dazu, Schäden am Dach und Verstopfung der Regenrinne durch schnell wachsende Büsche zu vermeiden. bdg

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