Gesundheitswesen - Mitarbeiter der Rotkreuzklinik profitieren von Sonderzahlung der Bundesregierung / Corona-Bonus wird gestaffelt nach Belastung ausgezahlt

Pflegekräfte in Wertheim bekommen bis zu 1670 Euro

Geld statt Klatschen: Bis zu 1670 Euro Bonus bekommen Pflegekräfte in der Wertheimer Rotkreuzklinik aus einem Topf der Bundesregierung – je nach Belastung in der Corona-Pandemie.

Von 
Gerd Weimer
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Pflegekräfte, die 2020 wegen der Pandemie besonders belastet waren, erhalten eine Sonderzahlung der Bundesregierung. In der Rotkreuzklinik Wertheim sind es bis zu 1670 Euro. © dpa

Wertheim/Main-Tauber-Kreis. Pflegekräfte in den Krankenhäusern waren und sind besonders belastet während der Corona-Pandemie, müssen sie doch unter schwierigen Bedingungen an vorderster Front arbeiten. Es gab viel Applaus für die Beschäftigten auf den Corona-Stationen. Die Menschen standen anfangs teils abends auf den Balkonen und bedankten sich mit Beifall für den Einsatz.

Doch materiell kam bei den Pflegekräften zunächst kaum etwas an. In der Wertheimer Rotkreuzklinik mussten die Mitarbeiter im vergangnen Jahr sogar um die steuerfreie Prämie bangen, weil sich die Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern hinzogen.

113 000 Euro für Wertheim

Nach der Einigung zu Beginn des Jahres wird die Sonderzahlung von bis zu 600 Euro mit der Gehaltsabrechnung des laufenden Monats ausgezahlt, wie Beate Cubitt, die Leiterin der zentralen Personalabteilung der Kliniken der Schwesternschaft München, gegenüber den Fränkischen Nachrichten bestätigte. Zusätzlich kommen die Pflegekräfte der Rotkreuzklinik jetzt in den Genuss der sogenannten Corona-Prämie 2.0, mit der die Bundesregierung die Leistung der Betroffenen im vergangenen Jahr würdigen will. Insgesamt schüttet Berlin im Zuge der Zusatzregelung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes 450 Millionen Euro an betroffene Kliniken aus. Rund 113 000 Euro davon kommen in Wertheim an.

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Kein Gießkannenprinzip

In der Wertheimer Klinik hat man, was die Verteilung der Mittel angeht, eigens eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Nach FN-Informationen erhalten die Mitarbeiter bis zu 1670 Euro (zum großen Teil abgabenfrei) aus dem Topf – je nach individueller Belastung und unabhängig davon, ob sie in Teil- oder Vollzeit arbeiten.

Dies war auch die Absicht des Gesetzes, laut dem „Pflegekräfte in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen, soweit diese durch die Versorgung von mit dem Coronavirus infizierten Patienten einer erhöhten Arbeitsbelastung ausgesetzt waren, Anspruch auf eine Auszahlung“ der einmaligen Sonderleistung haben. „Betriebsrat, die Geschäftsführung sowie Klinikleitung waren sehr früh einig darüber, dass es kein Gießkannenprinzip geben wird und die Leistung dieser Berufsgruppe besonders gewürdigt werden muss“, sagt Beate Cubitt.

Bei der Staffelung wurden laut der Personalchefin zunächst „Beschäftigte des Pflegedienstes in der unmittelbaren Versorgung von Corona-Patienten und der Intensivstation“ berücksichtigt. Dann folgen „Beschäftigte des Pflege- und Funktionsdienstes sowie des medizinisch-technischen Dienstes in der mittelbaren Versorgung von Corona-Patienten, sowie der Funktionsbereiche Zentrale Notaufnahme, Endoskopie, Herzkatheter-Labor, OP, Anästhesie, Radiologie und Physiotherapie“.

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575 000 Euro für Bad Mergentheim

Im Main-Tauber-Kreis profitieren auch die Beschäftigten der Barmherzigen-Brüder-Krankenhäuser in Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim von dem Sonderbonus. Rund 575 000 Euro fließen in die Kurstadt. Für Tauberbischofsheim sind fast 64 000 Euro vorgesehen.

Bei der Verteilung der Gelder habe man drauf geachtet, „dass möglichst viele Mitarbeitende von der Prämie profitieren sollen – gestaffelt nach ihrem Einsatz in den Corona-Bereichen und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben“, sagte Pressesprecherin Ute Emig-Lange auf Nachfrage der FN. Über die Höhe der einzelnen Prämien machte sie keine Angaben.

Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim habe im Jahr 2020 insgesamt 211 Corona-Patienten aus der gesamten Region stationär behandelt, in Tauberbischofsheim seien es 51 Patienten gewesen. „Die hohe Summe für das Caritas-Krankenhaus zeigt, wie hoch die Belastung durch die Behandlung von Corona-Patienten bei uns im Haus war“, so Pflegedirektor Frank Feinauer.

Redaktion Reporter Wertheim

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