Grünenwört. Der Ortschaftsrat nimmt die Wünsche der Grünenwörterinnen und Grünenwörter ernst. Dies wurde in der gut besuchten Sitzung des Gremiums am Dienstag im Mehrzweckgebäude Grünenwört deutlich. Diskutiert wurde dabei unter anderem über die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung.
„Das ist ein Thema das Grünenwört bewegt“, sagte Ortsvorsteher Thorsten Klein. Bei der Thematik müsse man das Thema Lichtverschmutzung beachten. Es gebe aber auch viele Bürger, die sich in der kompletten Dunkelheit zunehmend unsicher fühlten.
Im Grünenwörter Ortschaftsrat notiert
Ortsvorsteher Thorsten Klein gratulierte in der Sitzung des Grünenwörter Ortschaftsrats Pfarrerin Sophia Weber zur offiziellen Amtseinführung am 13. Oktober.
Beim Vor-Ort-Termin zur Prüfung im Mehrzweckgebäude wurden nur kleine Mängel festgestellt. Das Gebäude stehe insgesamt gut da, hieß es.
Das anonyme Urnenreihengrabfeld auf dem Friedhof wurde in ein Rasenurnenreihengrabfeld umgewidmet. Dieses war 2016 als halbanonymes Feld eingerichtet worden. Laut Klein gilt nach einer Änderung der Friedhofssatzung, dass bei anonymen Feldern auch keine Angehörigen an der Bestattung teilnehmen dürfen. Daher habe der Ortschaftsrat entschied sich für die Änderung entschieden. Den Angehörigen bleibt weiter freigestellt, ob der Name auf dem Stein angebracht werden soll.
Bei der Aktion „Gelbes Band“ wurden wieder Bäume in Grünenwört markiert, dessen Obst die Bürger ernten dürfen.
Durch die Straßensperrung kamen die Wildgänse immer näher ans Dorf und an die Gärten. Es gibt um Grünenwört eine große Population von ihnen. Aktuell prüft man Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen.
Unglücklich ist man über den Altkleidercontainer. Dieser sei 2024 zunächst nur selten geleert worden. Nach Absprache mit dem DRK als Aufsteller sei die Leerung häufiger erfolgt, zuletzt drei Mal in vier Wochen. Dennoch liegen Säcke vor dem Container. Zudem würden in und an ihm Dinge entsorgt, die nicht hineingehören. Grund für die zeitweise langen Intervalle zwischen den Leerungen waren volle Lager. Der Standort, der gut von der L 2310 einsehbar ist, ist aus Sicht des Rats nicht optimal. Nun prüft man die Verlegung an einen anderen Standort. Verbessert sich das Müllproblem auch an einem anderen Standort nicht, will man darüber nachdenken, den Container komplett zu entfernen.
Bürger hatten verdächtige fremde Personen an Häusern in Grünenwört beobachtet. Klein bat darum, die Augen offen zu halten und auf neue Markierungen an Häusern zu achten.
Froh zeigte sich der Ortsvorsteher darüber, dass die Sanierung der L 2310 im Abschnitt Grünenwört abgeschlossen ist. Unzufrieden war er mit vielen kurzfristigen und nicht angekündigten Aktionen während der Bauphase, etwa Sperrungen von Einfahrten während des ersten Messe-Wochenendes und unklare Busfahrpläne für Schüler. Auch viele Irrfahrten durchs Dorf von Fahrzeugführern, die die Sperrschilder ignorierten, waren ein Ärgernis. Es fehlt noch die Fahrbahnmarkierung. Dazu werden zeitweise halbseitige Sperrungen nötig sein. bdg
Die Nachtabschaltung dauert in Grünenwört täglich von 0.30 bis 3.30 Uhr. Dadurch wurden 2023 rund 1700 Kilowattstunden (kWh) Energie für etwa 700 Euro eingespart. Es gebe nur noch fünf Ortschaften in Wertheim mit Nachtabschaltung so Klein. Seit 14 Tagen laufe im Dorf ein Testlauf, bei dem die Straßenbeleuchtung wieder nachts durchgehend an ist. Das sei den Einwohnern aufgefallen. Es gebe nur die Möglichkeit, entweder die Laternen allesamt abzuschalten oder brennen zu lassen. Dimmen oder jede zweite Laterne abzuschalten sei nicht möglich oder nicht wirtschaftlich, da die Kosten für die Maßnahme die Stromersparnis über Jahre aufbrauchen würden.
Da sich der Ortschaftsrat mit der Entscheidung schwertue, ließ Klein die anwesenden Bürger abstimmen. 19 sprachen sich für das Leuchten der Laternen während der gesamten Nacht aus, fünf waren für die zeitweise Abschaltung und der Rest enthielt sich. Auf Basis dieses Meinungsbilds will der Ortschaftsrat nun eine Entscheidung treffen.
Auch in anderen Bereichen ging es um die Sicherheit der Bürger. So kommt der Defibrillator (AED) an einen neuen Standort. Bisher befindet sich dieser im Gang des Mehrzweckgebäudes und ist damit zu 90 Prozent der Zeit nicht frei zugänglich. Ein AED müsse aber jederzeit verfügbar sein, betonten die Räte. Nun soll das Gerät im Innenhof des Rathauses angebracht werden. Dafür muss ein neuer Kasten angeschafft werden. Da die Stadt die Defibrillatoren 2025/26 sowieso austauscht, sei es von Vorteil zu warten, damit gleich ein passender Kasten für das neue Gerät angeschafft werden kann. „Der Ortschaftsrat hat darum gebeten, unseren Defi bevorzugt zu behandeln, damit wir so schnell wie möglich einen öffentlich zugänglichen haben“, so Klein weiter.
In der Sitzung brachten Bürger ihre Anliegen vor. So wurde gefragt, wann der Rainbach gesäubert wird. Klein erklärte, man habe das Thema schon länger und mehrfach gemeldet, aber noch keine Rückmeldung. „Wenn der Bauhof dazu kommt, macht er es.“ Sei es bis November nicht erledigt, werde er es erneut – zum dritten Mal im Jahr – melden. Thema war auch die Forderung nach der Sanierung der Langen Straße. Klein verwies auf Straßenzustandskataster und Wertheimer Haushaltssituation: „Die nächsten Jahre ist wohl nicht damit zu rechnen.“ Ein Anwohner der Straße verwies auch auf den Bus-Verkehr. Aufgrund des schlechten Zustands der Straße würden im Obergeschoss der Häuser die Gläser klingen, wenn jemand vorbeifahre. Die Sanierung stehe seit 15 Jahren auf dem Plan und nichts passiere, hieß es. Klein stellte fest, die Straßensanierung belege seit Jahren auf Platz eins der Haushaltsmittelanforderungen. Doch alle Straßensanierungen in der Stadt würden geschoben. Man möchte nun die mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel in die Straße holen. Mit deren Messdaten könnte man besser argumentieren und eventuell Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung erreichen.
Kritisiert wurde der sehr ungepflegte Zustand des Hangs vom „Sautrieb“ (Viehtrieb) zur Langen Straße. Der Bewuchs wuchere bis an die Grundstücke. Einige der dort wachsenden Bäume seien nicht standsicher, hieß es. Letztmals habe es 2017 eine große Maßnahme zum Entfernen des Bewuchses gegeben. Nun will man sich bei der Stadt weiter für Maßnahmen einsetzen.
Klein berichtete auch über den Zwischenstand der Haushaltsberatungen. Aktuell stünden für Grünenwört das „Mitfahrbänkle“ und eine „Himmelliege“ im Haushaltsentwurf. Er verwies aber auch auf die schwierige Haushaltslage durch die Bürgerspital-Thematik. Dennoch bat er die Bürger darum, Dinge, die Grünenwört helfen und schöner machen, als Vorschläge für die Haushaltsmittelanforderungen für 2026 dem Ortschaftsrat zu melden. Beschlossen werden die Anforderungen im Regelfall bis Mai 2025.
Nachdem die Bürger in der Sitzung Interesse an einem Erste-Hilfekurs inklusive Umgang mit dem Defibrillator (AED) bekundeten, will man einen solchen nun zusammen mit dem DRK organisieren.
Dankesworte gab es von Klein für die vielen Gäste des Suppenfests der Kita, bei dem über 80 Suppen verkauft wurden. Lob hatte er auch für den neuen Dorfhelfer bei Grünflächenpflege, Marius Leonhardt. Ebenso dankbar war er für das beim Dorffest gezeigte Engagement. Das nächste soll am Samstag, 28. Juni 2025 stattfinden. bdg
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