Boxtal. Beim „mobilen Rathaus“ mit Bürgermeister Roger Henning und den führenden Mitarbeitern von Stadtverwaltung und Bauhof ging es vor allem um die Themen Friedhofsneugestaltung und „Straßen und Verkehr“.
Aus Reihen der Bürgerschaft gab es Lob für das Engagement des Ortschaftsrats für den Friedhof des Dorfs. Man biete dort fast alle Bestattungsformen. Außerdem habe man viel für den alten Friedhof getan. Nun fehle nur noch die Möglichkeit der Baumbestattung, es sei aktuell eine gute Zeit, um Bäume für diese zu pflanzen, so ein Einwohner.
Zum Thema betonte zudem der ehemalige Ortschaftsrat Peter Eckert, der Ortschaftsrat sei sehr ambitioniert, das Thema Friedhof erfolgreich abzuschließen. Man sei bereit, Eigenleistung einzubringen, bekräftigter er.
Der Bürgermeister erklärte zur Friedhofsthematik, in einem umfangreichen Verfahren seien alle Friedhöfe der Gesamtstadt erfasst, analysiert und bewertet worden. Als Ziel sei gesetzt worden, den alten Bereich des Friedhofs in Boxtal zu reaktivieren. Dies sei auch ein klarer Wunsch des Ortschaftsrats. Diesen lobte er für den tatkräftigen Einsatz.
Ursprünglich geplant war ein behindertengerechter Zugang, der maximal sechs Prozent Steigung haben dürfte. Dies sei aber nur schwierig und mit exorbitanten Kosten umzusetzen. Nun sei man anscheinend von diesem Plan abgerückt, sagte er zu den aktuellen Vorhaben aus dem Ortschaftsrat. Man könne auch über andere Lösungen reden. Ortsvorsteher Rolf Döhner, erklärte, der Ortschaftsrat habe sich häufig mit der Thematik befasst. Hauptgrund dafür, dass man von der ursprünglichen Planung abweichen will, seien die hohen nötigen Investitionen. „Wir sagen, wir müssen ähnliches für weniger Ausgaben hingekommen“.
So seien neue Ideen gewachsen. Konkret geht es um die Pflanzung von Bäumen für Urnenbaumbestattungen im alten Friedhofsteil. Diese versuche man zeitnah umzusetzen. Eckert bekräftigte, man warte auf die Möglichkeit, diese Sache, die die Gemeinde kaum Geld koste, umzusetzen. Henning stellte zum Thema Friedhof abschließend fest, das weitere Vorgehen werde man nichtöffentlich weiter diskutieren.
Beim Thema „Verkehr und Straßen“ gab es mehrere Anliegen von Bürgern und Räten. So wurde von Bürgern auf den massiven Umleitungsverkehr inklusive Lkw durchs Dorf hingewiesen. Dabei kam auch die Frage auf, wie es um die Sicherheit der Brücke in der Ortsdurchfahrt bestellt ist. Außerdem wurde der Wunsch nach einem Tempo 30 in der Wildbachstraße (Ortsdurchfahrt) erneut geäußert.
Ortschaftsrat Jonathan Lesering fragte ergänzend nach der Auswertung der automatischen Verkehrszählung am Ortseingang von der L 2310 kommend. Deren Ergebnisse wird die Stadt nachreichen.
Heinz-Peter Mang freute sich über die positiven Veränderungen an der Bushaltestelle an der Rosenmühle mit Bushäuschen und Solarlampe. Kritik übte er erneut daran, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h dort nur in eine Fahrtrichtung gilt. Er betonte, der Bereich dort müsste in der Verkehrsschau erneut thematisiert werden. Außerdem sah er es als sinnvoll an, den 70 km/h Bereich zwischen Boxtal und Wessental so zu erweitern, dass auch die Abbiegung auf die Kreisstraße nach Rauenberg und die Ausfahrten des Sägewerks inkludiert sind. Klaus Böxler wies darauf hin, dass sich bei Regen im Bereich der Haltestelle Linde im Dorf vor dem Gully Wasser ansammle. Durch Autos, die hindurchfahren, würden Leute, die an der Haltestelle stehen, nass.
Achim Fischer verwies auf mehrere größere und schon sehr lange bestehende Schlaglöcher im Sportplatzweg und vorm Kindergarten. Außerdem fragte er nach dem Zeitplan für den Radwegschluss Boxtal-Freudenberg.
Die Schlaglochthematik in den Gemeindestraßen nahm die Verwaltung auf. Zum Radweg hieß es, hier laufen aktuell die Planungen. Ortsdurchfahrt und die Verbindung nach Wessental sind Kreisstraßen. Hier wird man die Anliegen an das Landratsamt weitergeben.
Henning sagte zum Wunsch nach 30 km/h in der Ortsdurchfahrt: „Das Einfachste wäre, wenn bundesgesetzlich geregelt wäre, dass innerorts in allen Straßen 30 gilt.“ Dies sei aber nicht der Fall. Man habe eine solche Beschränkung für die Ortsdurchfahrt beim Kreis angeregt. Dieser habe aber abgelehnt. „Wir können es wieder probieren.“
Zum Thema Bushaltestelle Rosenmühle betonte er, diese liege auf Wertheimer Gemarkung. Im Rahmen ihrer Möglichkeit habe die Stadt Freudenberg schon Maßnahmen getroffen, verwies er auf Haltestelle und Lampe. Die Kosten habe die Stadt getragen. Bauamtsleiter Klaus Weimer erklärte, um Akku zu sparen, leuchte die Lampe bis 22 Uhr. Danach würden keine Busse mehr fahren, und man habe noch Akkuleistung für den Morgen.
Böxler verwies zudem auf das schon länger bestehende Anliegen, die alten Vorhänge im Gemeindezentrum des Dorfs wieder gangbar zu machen oder noch besser sie zu ersetzen. Aus Sicht des Ortschaftsrats ist dies eine Maßnahme der Instandhaltung, weshalb man sie nicht auf die Mittelanforderungen für den Haushalt 2025 setzte. Seitens der Stadtverwaltung wurde darauf hingewiesen, dass auch Maßnahmen der Instandhaltung für die Haushaltserstellung mitgeteilt werden sollen. Henning betonte zudem, man versuche immer gemeinschaftlich das Beste zu erreichen, können das vorhandene Geld aber nur einmal ausgeben.
Auf Nachfrage von Böxler erklärte Henning, einen ELR-Antrag für die energetische Sanierung des Gemeindezentrums habe man noch nicht gestellt. Zuerst müssten die genehmigten Förderungen (Dorfladen Boxtal, Ärztehaus Freudenberg und Rathausumbau Rauenberg) abgearbeitet werden. „Das Land erwartet, dass das Geld auch abgerufen wird“, begründete er, dass man Stück für Stück vorgeht. bdg
Im „mobilen Rathaus“
Im „mobilen Rathaus“ und der zugehörigen Ortschaftsratssitzung gab es noch folgende Themen:
Auf Nachfrage aus der Bürgerschaft, von wem die geplanten Wohnungen in der alten Schule genutzt werden sollen, erklärte Bürgermeister Roger Henning, laut Wissen der Gemeinde sollen es teils Monteurswohnungen, teils normale Wohnungen werden. Bisher hieß es nichts von Flüchtlingsunterbringung, antwortete er auf eine weitere Frage. Laut Ortsvorsteher Rolf Döhner liegt dem Bauherrn eine Baugenehmigung des Landratsamts vor.
Auf Bürgernachfrage zum Sachstand der Schaffung eines weiteren Baugebiets in Verlängerung der Kirchstraße erklärte Döhner, aktuell laufen noch teils schwierige Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Laut Bürgermeister kann man erst mit der Überplanung beginnen, wenn der Ankauf erfolgt ist.
Döhner informierte darüber, dass fünf Personen aus den Freudenberger Ortsteilen (je zwei aus Boxtal und zwei aus Ebenheid sowie eine aus Rauenberg) nun Helfer vor Ort sind und die entsprechende Ausbildung absolvierten. Sie gehören zum DRK Ebenheid. Alarmiert werden die Helfer vor Ort als schnelle Unterstützung des Rettungsdiensts über die Leitstelle. Im Notfall muss der Notruf 112 gewählt werden.
Er dankte allen Ortschaftsräten für die Mithillfe bei der Grünpflege nach Ausfall eines Mitarbeiters.
Döhner und Henning dankten allen Helfern, die sich bei den Taubertäler Wandertagen und der Einweihung der Schutzhütte einbrachten. Laut Ortsvorsteher konnte sich das Dorf dabei gut präsentieren.
Dank sprach Döhner dem Landkreis für die Sanierung der Kreisstraße nach Rauenberg aus. Dankt zollte er aber auch allen Einwohnern des Wildbachtals, die den Umleitungsverkehr für die verschiedenen Baumaßnahmen ohne großes Murren ertragen.
Er lud zu den Bürgerinformationsveranstaltungen zum Thema Fortschreibung Windenergie des Regionalplan Heilbronn-Franken ein. Diese finden am 28. Oktober in der Raubachhalle Rauenberg und am 30. Oktober in der Turnhalle Freudenberg statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.
Einstimmig stimmte der Ortschaftsrat dem gemeindlichen Einvernehmen zum Bauantrag des Umbaus der ehemaligen Volksbankfiliale im Dorf zu Wohnraum zu. Der technische Ausschuss Freudenberg hatte bereits am Montag sein Einvernehmen erklärt. bdg
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/freudenberg_artikel,-freudenberg-friedhofsneugestaltung-im-mittelpunkt-_arid,2252605.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/freudenberg.html