Wertheim/Region. Zu wenig Personal, zahlreiche Corona-Auflagen, Omikron-Ausbrüche, Quarantäne und die anstehende Impfpflicht – die Situation in den Pflegeeinrichtungen ist extrem angespannt. Das trifft auch auf Einrichtungen in der Region zu. Denn die hoch ansteckende Omikron-Variante sorgt dafür, dass neben Bewohnern auch immer wieder Personal in Quarantäne muss oder krankheitsbedingt ausfällt.
Seit Monaten kam der Wohnstift Hofgarten sehr gut durch die Pandemie. Zu Wochenbeginn dann traf es doch ein paar wenige Mitarbeiter mit Verdacht auf Corona. Und das, obwohl die Quote der vollständig Geimpften beim Pflegepersonal bei 98 Prozent liegt (Bewohner: 97 Prozent) und sämtliche Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden.
Immer informiert sein
Yvonne Frenzel-Tafili ist Pflegedienstleiterin im Wohnstift. Sie vergleicht die Einrichtung scherzhaft mit dem amerikanischen Fort Knox und ist sich sicher, dass trotz strikter Einhaltung aller Maßnahmen sich die Situation in allen Einrichtungen dieser Art noch zuspitzen wird.
Erleichterung herrscht im Alloheim auf dem Reinhardshof. Hier gibt es momentan unter den Bewohnern keinen einzigen Corona-Fall. Beim Personal gebe ein paar wenige Ausfälle, weil die Mütter aufgrund der Erkrankung der Kinder zuhause bleiben, versichert Leiterin Christine Staudt.
Petra Meyer ist als Regionalleiterin zuständig für das Haus St. Anna in Külsheim. Über die aktuellen Corona-Ausbrüche in der Einrichtung will sie momentan kaum etwas sagen. „Ja, es gibt Fälle“, bestätigt sie.
Bundeswehr angefordert
Ein großer Befall durch die Omikron-Variante der Bewohner im „Haus Rosenglück“ sorgt dafür, dass der Geschäftsführer der „Pflege mobil“ Martin Seidel von „Land unter“ für Kreuzwertheim spricht. Ein Bewohner hatte den Virus eingeschleppt. Fast die gesamte Belegschaft des Heims ist in Quarantäne. Seidel hatte Hilfe bei der Bundeswehr angefordert – vergeblich. Das bedeutet für das Personal vor Ort: Überstunden bis zum Anschlag.
Im Otto-Rauch-Stift in Freudenberg brach sich Omikron unter den Bewohnern vor wenigen Tagen Bahn, wie Jutta Steinmetz-Thees, Mitarbeiterin beim Caritasverband des Landkreises, am Mittwoch erklärte. Die Bereichsleiterin spricht von einer „momentan angespannten Situation“.
Ganz neu sei die Herausforderung jedoch nicht. Wie die Bereichsleiterin mitteilte, gab es Ende vergangenen Jahres in anderen Einrichtungen des Caritasverbands im Landkreis zwei größere Quarantänemaßnahmen. hei
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