Nassig. Die Nassiger Wildbach-Arena trägt jetzt den Namen „Seho-Arena“. Anlässlich des Sponsorings durch das Unternehmen und die Vergabe des Namensrechts fand am Sonntag im Sportheim des SV Nassig ein Pressegespräch statt. Dabei blickten die Verantwortlichen auf den Weg hin zur Benennung und die gemeinsamen Ziele von Verein und Sponsor zurück.
In seiner Begrüßung freute sich SV Beirat Ewald Gegenwarth über das Sponsoring. Der Verein habe aktuell rund 800 Mitglieder, davon etwa 250 Kinder und Jugendliche, sagte er. Gemeinsam mit Sven Lausecker, SV Vorstand Marketing, betonte er die Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit für den Verein. Lausecker berichtete über die Idee für das Sponsoring am Namensrecht an der Sportanlage.
Die Idee dazu sei vor etwa einem Jahr entstanden. Durch Sponsorenunterstützung wollte man Mittel für Investitionen und die Unterstützung der Jugendarbeit einwerben. Man sehe anhand der Zahlen im Verein eine zunehmende Tendenz an heranwachsenden Sportlerinnen und Sportlern. Als Beispiel für die Investitionen nannte er den neuen Kunstrasenplatz, den der Verein in Eigenleistung geschaffen hatte. Auf diesem können die Mitglieder auch außerhalb des offiziellen Trainings spielen. Er sei bei den Jugendmitgliedern beliebt. Geplant sei weiterhin die Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED-Beleuchtung.
Man habe mehrere Unternehmen mit verschiedenen Angeboten für Sponsoring angeschrieben, so Lausecker. Seho sei das einzige Unternehmen gewesen, das reagiert habe. Markus Walter, geschäftsführender Gesellschafter von Seho, erklärte Anfang 2022 habe das Unternehmen die Anfrage des Vereins erreicht. „Das Sponsoringangebot stieß heraus, da es sehr professionell aufgemacht war.“ Das Unternehmen sponsere seit vielen Jahren Jugendfußball nach dem Gießkannenprinzip. Man habe sich dann vorgenommen, einen einzelnen Verein in größerem Umfang zu fördern. Walter erklärte, er habe auch persönliche Bezüge in das Dorf. Sein Vater stamme aus Nassig. Außerdem habe man mehrere Mitarbeiter aus dem Dorf. Zudem stamme der Lebensgefährte von Walters Tochter und Seho-Gesellschafterin Christi Walter aus dem Dorf. Er sei auch Trainer beim SV. „Für uns passte alles.“ Die SV-Vertreter berichteten weiter, im März / April habe man eine Anfrage zur Benennung des Sportplatzes an die Stadt Wertheim gerichtet. „Uns war der offizielle Weg wichtig“, so Lausecker.
Ortsvorsteher Volker Mohr vertrat am Pressegespräch auch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Der Gemeinderat habe den Grundsatzbeschluss gefasst, den Vereinen die Möglichkeiten zu geben, für die Sportplätze Namensrechte zu vergeben, da Vereine vielfältige Möglichkeiten nutzen müssen, um Einnahmen zu generieren. Die Beschlüsse im Ortschaftsrat Nassig und dem Gemeinderat seien einstimmig erfolgt. Die Verbindung der heimischen Wirtschaft zu den Vereinen sei eine gute Sache. Er gratulierte dem SV Nassig und der Firma, dass man sich gegenseitig fördert. Der Grundsatzbeschluss gelte für alle Sportvereine der Großen Kreisstadt.
Lausecker betonte zu den Vereinsausgaben, der SV Nassig habe noch nie Spieler bezahlt. Die Finanzierung der Jugendarbeit bilde einen großen Schwerpunkt in den Vereinsfinanzen. Er verwies unter anderem auf den Unterhalt von zwei Vereinsbussen, die Trainingsausstattung sowie Fortbildung und Aufwandsentschädigung für die qualifizierten Jugendtrainer.
„Uns war bewusst, dass das Westernfest auf Dauer wegfallen wird.“ Dieses sei aber eine wichtige Einnahmequelle gewesen, sie man kompensieren musste. Das Namensrecht sei eine Unterstützung, für die man keine zusätzlichen ehrenamtlichen Helfer brauche, denn auch deren Gewinnung werde schwieriger. „Uns ist wichtig, dem Sponsor einen Mehrwert zu bieten“, betonte er. Durch die Benennung würden Kinder und Jugendliche mit dem Namen Seho als etwas Positivem aufwachsen. Sie würden ihn durch das Sportgelände mit Spaß am Fußball, Teamgeist und Erfolg verbinden. Davon profitiere das Unternehmen. Walter erklärte, der Verein könne über die Sponsoringsumme für das Namensrecht frei verfügen. Es sei aber schön, wenn das Geld in der Jugendarbeit zu finden sei. Über die genaue Summe des Sponsorings machten beide Seiten keine Angaben.
Hilfe für regionale Vereine
Moritz Reichert, Prokurist und Leiter Finanzen bei Seho, erklärte, das Unternehmen wolle mit dem Sponsoring regionale Vereine unterstützen, das Unternehmen als zukunftsorientiert darstellen und seine Ziele bekannt machen. Er und Walter waren sich einig, auch die zukünftige Fachkräftegewinnung spiele eine Rolle. Der Nutzungsvertrag des SV Nassig mit der Stadt, in dem auch das Recht der Namensrechtvergabe geregelt ist, laufe noch fünf Jahre. Er soll verlängert werden. In den dann dazu stattfinden Gesprächen werde es auch wieder um die Erlaubnis für das Namensrecht gehen. Die Seho-Verantwortlichen hatten am Pressegespräch noch eine weitere Überraschung: Sie übergaben dem SV-Vorstand einen Scheck über 1000 Euro. Das Geld fließt zusätzlich zum Namenssponsoring. Bei der Übergabe verwies Walter auf die Sprechanlage, die erneuert werden müsse. Mit dem Geld unterstütze man dies.
Beim Pressegespräch erklärte Walter, dass Nassig und Seho das Ziel der Energieeinsparung und Nachhaltigkeit teilen. Dabei verwies er unter anderem auf die zentrale Nahwärmeversorgung. Dieser Einsatz passe zum Unternehmensimage von Seho. bde