Bettingen. Seit 44 Jahren sind die „Närrischen Sandhasen Bettingen“ (NSB) Garanten für närrischen Spaß im Dorf. Sehr wichtig ist ihnen dabei die Jugendarbeit mit Förderung des närrischen Nachwuchses. Aktuell hat der Verein 310 Mitglieder, davon 100 unter 18 Jahren. Auf der Bühne sind in jeder Saison rund 150 Mitwirkende aus dem Verein zu sehen.
Gegründet wurde der Verein am 19. November 1979. „Bereits 1978 hatte es eine erste Faschingssitzung in Bettingen gegeben“, erinnerten sich Ute Kerth und Hermann Wagner, beide Gründungsmitglieder. Initiator sei damals Alfred Weidmann gewesen, der schon bei den „Steeäisel“ im Homburg aktiv war.
Termine zum Jubiläum der „Närrischen Sandhasen Bettingen“
Die närrischen Sandhasen Bettingen (NSB) feiern in diesem Jahr ihr 44-jähriges Bestehen. Ihren Namen verdanken sie dem spöttischen Namen für die Dorfbewohner: „Bettinger Soondhoase“.
Die Jubiläumssaison 2023/24 startet am Samstag, 11. November, um 15.11 Uhr mit dem Umzug durchs Dorf und der Prinzenpaarvorstellung. Start und Ende ist an der Mainwiesenhalle des Dorfs.
Am Freitag, 24. November, feiert man „44 Jahre NSB“. Einlass ist um 18 Uhr, beginn um 19.11 in der Halle. Moderiert wird der Abend von Wolfgang Huskitsch. Die Gäste erwartet ein kurzweiliges Überraschungsprogramm sowie Ehrungen. Ab etwa 22 Uhr spielt die „Drei Mann Band“ aus Würzburg und es gibt Barbetrieb. Karten gibt es bis 11. November beim Vorstand des NSB.
Die Prunksitzungen finden am 2. und 3. Februar in der Mainwiesenhalle statt. Einlass ist 18 Uhr, beginn ist 19.11 Uhr. Ein Sitzungspräsident wird dafür noch gesucht. Interessenten können sich beim Vorstand melden.
Auch einen neuen Orden wird es geben. Gestaltet werden diese von Thomas Yount, einem Berliner Künstler. Der Kontakt zu diesem entstand über seinen einstigen Schulkollegen Günter Roth, der von 1999 bis 2013 NSB-Vorsitzender war. bdg
Die Bettinger hatten ihn dorthin zu Sitzungen begleitet. So sei die Idee entstanden, auch in Bettingen Faschingsveranstaltungen zu machen. Die Vorbereitungen dafür begannen 1977. 1978 gab es dann die erste Sitzung mit Leuten aus dem Dorf aber auch Gastgruppen. So waren unter anderem die Homburger mit ihrem Büttenredner Sepp Ross mit von der Partie.
Die Idee der Vereinsgründung sei nach der Sitzung 1979 erfolgt, da beide Sitzungen gut liefen, so die Gründungsmitglieder. Zuerst habe es Überlegungen gegeben, Untergruppe des TSV Bettingen zu werden, was dann aber nicht gelungen sei. So kam es zur Gründung der NSB. An der Gründungsversammlung nahmen 35 Personen teil. Laut dem aktuellen stellvertretenden Vorsitzenden Lukas Nachtmann waren letztlich 27 bis 29 Personen offizielle Gründungsmitglieder.
„Sandhasen-Verdienstorden“
Seither hatte es fast jedes Jahr einen Fasching gegeben. Er fiel nur einmal gezwungenermaßen komplett aus: 1991 wegen des Golfkriegs. Höhepunkte habe es in der Vereinsgeschichte viele gegeben, waren sich die Aktiven einig. So seien insgesamt elf Vereinsmitglieder mit dem „Till von Franken“, der höchsten Auszeichnung des Fasnachtsverbands Franken, geehrt worden. Seit 2014 hat der Verein auch einen eigenen Verdienstorden, den „Sandhasen- Verdienstorden“. Kerth erhielt ihn als erste. Sie ist bisher die einzige Trägerin des Ordens.
Seit 1979 hat das Dorf ein Prinzenpaar. Bereits von 1978 an war der Auftritt der Aalbachlärchen aus Bettingen eine feste Größe der Prunksitzungen. Sie nahmen über 33 Jahre lang in wechselnder Besetzung musikalisch die Lokalpolitik auf die Schippe. Von Anfang bis Ende mit dabei war Werner Eirich, der auch Gründungsmitglied des NSB war.
Begonnen hatte man mit den Prunksitzungen in der Alten Turnhalle am Standort der jetzigen Halle. Als diese abgerissen und neu gebaut wurde, zog man 2012 und 2013 ins Expocamp um und führte in der dortigen Halle eine Sitzung durch. 2014 ging es zurück in die neue Bettinger Halle, 2015 musste man wegen eines Wasserschadens mit großen Folgen nochmal ausweichen, in die Kembachtalhalle nach Kembach. Der amtierende NSB-Vorsitzende Heiko Weidmann erinnerte sich, dass es wegen der Verkabelung zu Sitzungsbeginn zu einem Stromausfall gekommen war. „Das waren 15 Minuten richtiger Stress.“
Seit 2016 ist man wieder in der Mainwiesenhalle Bettingen. 2021 habe es wegen Corona eine reine Onlinesitzung gegeben. Dazu stellte man pünktlich zum eigentlichen Sitzungsbeginn ein Video mit den Höhepunkten der letzten elf Jahre online. Außerdem zog der Vorstand mit dem Prinzenpaarwagen und dem außergewöhnlichsten Prinzenpaar der Vereinsgeschichte coronakonform durchs Dorf: Die 2020/21 und 2021/22 amtierenden närrischen Hoheiten waren Strohpuppen. Sie trugen die Namen Prinz Pandemie I. und hoffentlich Letzte und Prinzessin Corona Grün I. 2022 hatte es statt der Prunksitzung eine Fasnachtsfenster-Aktion gegeben. Unter dem Motto „Unser Dorf soll närrisch werden“ schmückten die Bewohner Fenster und Gärten kreativ und närrisch. Beim Zug durchs Dorf wurden über 30 Fenster besucht. Dabei habe es sogar von den Bewohnern Büttenreden gegeben – und viel Schnaps, erinnerten sich die Teilnehmer.
2020 fand in Bettingen die 33. Auflage des Rolli-Fasching auf Initiative von Erika Knittel statt. Der Fasching des Vereins der Rollstuhlfahrer und ihrer Freunde fand sonst in Würzburg statt.
Jugendarbeit ein großes Anliegen
Von Anfang an war die Jugendarbeit ein großes Anliegen des Vereins. Die Kinder und Jugendlichen treten auf der großen Prunksitzung des NSB auf. Kerth betonte, die Nachwuchsarbeit sei das Wichtigste. 2005 wurde offiziell auch eine Jugendabteilung des Vereins gegründet, seit 2011 gibt es ein Kinderprinzenpaar. Außerdem feiert man schon lange ein Kinderfasching mit Musik und Spielen für den Nachwuchs. Zuerst führte diesen der TSV durch, später den NSB.
Stolz auf die Aktiven
Außerdem beteiligt sich der NSB zusammen mit weiteren Vereinen am Kindertag im Juni mit vielen Aktionen für den Dorfnachwuchs und dem Adventseinläuten für Kinder. Weidmann betonte: „Uns ist wichtig, alle Kinder einzubeziehen.“
Man sei stolz auf die jungen Aktiven auf der Bühne. Diese sind zahlreich, wie seine Aufzählung deutlich machte. Beispielsweise gibt es tänzerischen Nachwuchs bei Jungen und Mädchen. Auch auf alle weiteren Aktive jeden Alters vor und hinter den Kulissen ist man stolz.
Ein Höhepunkt aus dem Narrennachwuchs war 2013, als Lara Tuma (damals zwölf Jahre jung) bei der TV-Kindersitzung von „Fasnacht in Franken“ auftrat. Ergänzend wurde festgestellt, dass Alfred Weidmann lange Elferrat bei den TV-Sitzungen in Veitshöchheim war.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-garanten-fuer-naerrischen-spass-im-dorf-_arid,2145413.html