Lindelbacher Ortschaftsrat tagte

Baugebiet „Röte 3“: Grünes Licht für Bebauungsplan

Änderungsbedarf beschloss man für die Anzahl der Pkw-Parkplätze pro Wohneinheit

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bdg
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Der Entwurf des Bebauungsplans „Röte 3“ in Lindelbach. © Grein

Lindelbach. Hauptthema der Ortschaftsratssitzung Lindelbach am Dienstag war der Bebauungsplan Baugebiet „Röte 3“. Diesem stimmte der Ortschaftsrat einstimmig zu.

Änderungsbedarf beschloss man aber für die Anzahl der Pkw-Parkplätze pro Wohneinheit. Aktuell sind 1,5 Stellplätze je Wohneinheit vorgesehen. Dies war Ortsvorsteher Egon Schäfer auch mit Blick auf die Mehrfamilienhäuser zu wenig.

Lindelbach sei nicht richtig an den ÖPNV angebunden, in einer Wohnung mit Mann und Frau brauche man auch ohne Kinder zwei Autos, war er überzeugt. Daher beantragte er, die Vorgabe auf zwei Stellplätze zu erhöhen, auch wenn es das Bauen teurer mache. Dem folgte das Gremium in seiner Empfehlung an den Wertheimer Gemeinderat.

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Gerd Weimer
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Schäfer hatte betont, auf der Straße parkende Autos seien problematisch. Zudem bemerkte er, der eingeplante Wendehammer sei für Müllfahrzeuge zu klein. Hinter ihm sei es allerdings offen. Hieraus könnte man Lösungsmöglichkeiten schaffen.

Die vorgesehene Baumreihe hätte er lieber aufseiten des Feldwegs gesehen, den man erhalten wird. Laut Bauamt würde man dadurch jedoch Fläche verlieren. Im Feldweg befinden sich verschiedene Versorgungsleitungen. Man erhalte ihn, um auf den Baugrundstücken keine Leitungsrechte eintragen zu müssen. Der Feldweg bleibe aber ein solcher und kein Erschließungsweg, betonte er.

Aufgrund der Vorgabe des Regierungspräsidiums von 60 Einwohner je Hektar seien zwei Bauplätze für mehrgeschossige Wohnbebauung mit bis zu drei Geschossen vorgesehen. Sie sollen über das Verfahren der Konzeptausschreibung vergeben werden. „Die Frage ist: Findet man einen Investor für Bauten in Lindelbach?“, so Schäfer.

Aus dem Publikum fragte Tarek Nasser, ob es möglich wäre, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft als Investor tätig wird. Dies sollte man im Gemeinderat anregen. Schäfer sah hier wenig Chance. Man müsse einen privaten Investor finden.

Auf Frage aus der Bürgerschaft sagte der Ortsvorsteher, bei den Mehrfamilienhäusern müssten die Parkplätze ebenso auf dem eigenen Grundstück liegen, eventuell in Tiefgaragen. Dies sei nachzuweisen. Er berichtete, man habe rund 500 Einwohner. Die vier öffentlichen Parkplätze in der Dorfmitte seien oft von Mietern von Wohnungen belegt. Dies sei zulässig, aber nicht Sinn der Sache.

Quadratmeterpreis noch offen

Der Quadratmeterpreis des Gebiets „Röte 3“ sei noch nicht festgelegt, sagte er auf weitere Nachfrage. Hier spielten vor allem Erschließungskosten eine Rolle.

Straße und Gehweg im Gebiet sollen zusammen 7,08 Meter breit sein, beantwortete er eine weitere Nachfrage. „Wir sind froh, das Baugebiet zu bekommen.“ Seiner persönlichen Meinung nach, werde es in den kommenden Jahren immer schwieriger, solche zu erschließen, da das Regierungspräsidium auf die Angebote in der Gesamtstadt schaue.

Er verwies beispielsweise auf das neue Wohnareal im Bereich Schweitzer Stuben Bettingen. Man solle, wenn möglich, in „Röte 3“ Bauflächen für Einheimische, die dort zukünftig bauen wollen, zwei bis drei Jahre zurückhalten. Gebe es für die sieben Bauplätze für Einfamilienhäuser mehr Bewerber, greife das beschlossene Vergabeverfahren. Die Bauflächen im Silvanerweg seien alle verkauft, drei seien noch unbebaut. Die Baupflicht liege bei drei Jahren, könne aber einmalig verlängert werden.

30er-Zone abgelehnt

Schäfer berichtete weiter, die Verkehrskommission habe die 30er- Zone in der Ortsdurchfahrt abgelehnt. Dort gelten 50 km/h, in allen anderen Straßen 30. Lindelbach sei das einzige Dorf im Main-Tauber-Kreis, in dem auch in der Ortsdurchfahrt rechts vor links gelte. Von Bürgern wurde gefragt, ob es andere Möglichkeiten gebe, die Verkehrssicherheit vor allem im Bereich des Kindergartens zu erhöhen. Genannt wurde zum Beispiel ein Schild „Freiwillig 30“ für die Hauptstraße. Dies wird geprüft. Schäfer betonte aber, das Beste sei, man spricht die Leute persönlich auf ihr Fahrverhalten an.

Weiter wies er auf die nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung von 0.30 bis 3.30 Uhr hin. Wegen dieser muss die Parkbeleuchtung von Fahrzeugen unter oder bei solchen Laternen eingeschaltet werden. Die Laternen, die abgeschaltet werden, sollen entsprechend markiert werden.

Weiter machte er die Waldbesitzer auf die Pflicht zum Rückschneiden an Waldwegen aufmerksam, sowie alle Grundstückseigentümer auf die Räum- und Treupflicht.

Von Anwohnern des Silvanerwegs wurde darauf hingewiesen, dass es keine Wendemöglichkeit für Lkw gibt, so dass diese auf dem Privatgrundstück des Fragenden wenden würden.

Gebeten wurde um eine Beschilderung der fehlenden Wendemöglichkeit. Schäfer antwortete, sei der Bau der Häuser abgeschlossen, blieben nur noch die Lkw der Müllabfuhr und diese könne man durch Ansprache auf die Situation hinweisen, sofern sie diese noch nicht kennen würden.

Gefragt wurde auch, ob sich in Sachen besserer ÖPNV-Anbindung für das Dorf etwas tue. Ortschaftsrätin Sandra Kuhn verwies auf das Angebot des Ruftaxis, die Mitfahrgruppe in der Lindelbach App und das Mitfahrbänkle.

Auf weitere Nachfrage erklärte Schäfer zum Glasfaserausbau, BBV Deutschland sei schon in Lindelbach gewesen, um die Leitungsführung zu prüfen, es laufe also an.

Außerdem informiert er über zwei Veranstaltungen in der Turnhalle der Werkrealschule Urphar-Lindelbach, ein Showtanzabend am 16. Februar 2024 und das Männerballett-Turnier am 17. Februar 2024. Für beide ist eine zeitlichbefristete Genehmigung nötig, da es sich bei der Halle um eine reine Sporthalle handelt. Weiterer Termin im Dorf ist die Aufstellung des Christbaums an der Kirche, dieses Jahr durch den Freizeitverein. Sie erfolgt am 2. Dezember. bdg

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