10-Millionen-Euro-Projekt (Plus Video)

Neue Sporthalle in Wertheim: „Kein Luxus, sondern Notwendigkeit“

Wenn alles klappt, steht der Neubau am Knackenberg schon in gut einem Jahr zur Verfügung. Am Mittwoch fand das Richtfest statt.

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Gerd Weimer
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Noch im Rohbau, aber in gut einem Jahr könnte, wenn alles gut geht, die neue Sporthalle am Gymnasium schon fertig sein. Im Hintergrund die Gäste des Richtfestes. © Gerd Weimer

Wertheim.. Neun Monate nach dem Spatenstich fand auf der derzeit größten Baustelle der Großen Kreisstadt am Mittwoch das Richtfest statt. Wenn alles gut läuft, soll die Sporthalle am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium nach den Sommerferien des nächsten Jahres fertig sein. Mit rund zehn Millionen Euro ist es das momentan größte Investitionsprojekt. Ohne die Mittel aus einem Fördertopf der Bundesregierung hätte die Stadt Wertheim das Projekt nicht stemmen können. „Da sage noch einer, es käme nichts Gutes aus Berlin“, sagte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez in seiner Ansprache.

2,7 Millionen Euro fließen bekanntermaßen aus einem Bundesförderprogramm. Herrera Torrez vergaß nicht zu erwähnen, dass die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken und der SPD-Betreuungsabgeordnete Josip Juratovic (Heilbronn) sich zu Zeiten der damaligen schwarz-roten Koalition für das Projekt ins Zeug gelegt haben. Zu den Bundesgeldern kommen Sportfördermittel in Höhe von 600 000 Euro und 915 000 Euro aus dem Ausgleichstock des Landes.

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Markus Herrera Torrez: „Haben noch viel vor“

Herrera Torrez sagte, die Stadt habe neben dem Bau der Sportstätte „auf dieser Fläche viel vor“. Die Dreifachsporthalle sei „nur erste Schritt der Entwicklung, die uns alle noch eine Weile beschäftigen wird“. Der Gemeinderat hat – wie berichtet – beschlossen, dass auf dem Areal des früheren Krankenhauses ein Wohngebiet entstehen und der Neubau der Grundschule errichtet wird. Die Sporthalle ist somit Teil eines Schulcampus.

Die neue Halle sei „kein Luxus, sondern schiere Notwendigkeit“, erklärte der OB und ergänzte: „Denn der Zustand der alten, kleinen Turnhalle war für eine Nutzung eigentlich schon länger nicht mehr tragbar.“ Es sei „höchste Zeit, dass Abhilfe geschaffen wird“, stellte Herrera Torrez fest und verwies darauf, dass auch die Vereine von dem Neubau profitieren würden. Weil dieser teils in den steil abfallenden Hang eingegraben sei, entstünden zwei Ebenen. Die Halle gliedere sich in einen eingeschossigen Bereich mit Dreifachsportfeld und Gymnastikraum sowie den zweigeschossigen Nebenraumtrakt mit Geräteräumen und Sanitärbereich. Die energetische und klimatische Leistungsfähigkeit werde dazu beitragen, „unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen“.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez spricht zu den Gästen des Richtfests. © Gerd Weimer

Christian Melzer, der mit seinen Leuten vom Referat Hochbau die architektonische Hauptarbeit leistete, führte die Gäste nach dem Ritual des Dachdeckers, der in gewohnter Manier nach einem Gedicht ein Glas vom Dach in die Tiefe schmetterte, durch den Rohbau. Zu Beginn erläuterte Melzer anhand von Plänen die Grundzüge des Baus, der sich oberhalb des früheren Schwesternwohnheims „geschmeidig in den Hang einfügt“. Die Halle ist wie gewohnt in drei Spielfelder abteilbar. Der obere Eingangsbereich, auf dessen Ebene sich auch die Umkleide- und Duschräume befinden, bietet beim Durchschreiten einen beeindruckenden Blick durch die großflächigen Fensterfläche auf die Hügel um die Mühlensteige

Der Zimmermann der Richtfest-Zeremonie. © Gerd Weimer

jenseits der Tauber.

Geothermie und Wärmepumpe

Über das Thema Nachhaltigkeit habe man sich „ganz viele Gedanken gemacht“, betonte Christian Melzer, vor allem, was Energie und Materialien angeht. Der Energiebedarf liege „weit unter“ den gesetzlichen Anforderungen. Den vorgeschriebenen Wert unterschreite man fast um die Hälfte. Genutzt wird laut Melzer Wärmepumpentechnologie, die sich aus Geothermie speist. Auf dem Hallendach wird eine Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung mit einer Leistung 140 Kilowattpeak installiert. Wärme und Strom sollen auch in das Gebäude der Grundschule genutzt werden.

Christian Melzer (links) von der Stadtverwaltung erläutert die Grundlagen des Baus. © Gerd Weimer

Das Holz für die Fassade wird aus dem Wertheimer Stadtwald kommen. Wie zu erfahren war, sind die Douglasien dafür bereits in Verarbeitung. Die Halle umfasst eine Fläche von 45 mal 27 Meter. Der Gymnastikraum ist 115 Quadratmeter groß.

Christian Melzer ist bisher „sehr zufrieden“ mit den beteiligten Bauunternehmen. Nach dem Richtfest folgen nun der Dachaufbau, die Fensterarbeiten, die inneren Rohbauarbeiten, der Trockenbau und anschließend die Installationen. Ausgestattet wird die Halle mit einem Schwingboden, mit integrierter Flächenheizung (Niedertemperaturtechnik), optimal für den Einsatz der Wärmepumpe. Die Raumtemperatur soll 15 Grad betragen. Christian Melzer ist sich sicher, dass die Sportler während des Betriebs schon dank ihrer eigenen Körperwärme einen Gutteil zum Erreichen der Temperatur beitragen werden.

Redaktion Reporter Wertheim

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