Baumaßnahme

Wertheim: Konzept für neue Grundschule vorgestellt

Am „Oberen Knackenberg“ soll ein Bildungs-Campus entstehen, inklusiver neuer Grundschule. Die ersten Vorschläge für die Gestaltung der Schule liegen jetzt vor.

Von 
Heike Barowski
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Dort, wo früher die Rotkreuzklinik stand, entsteht neben einer Turnhalle auch die neue Grundschule. Sie soll nach einem modernen, pädagogisch durchdachten Konzept gebaut werden. © FN-Archiv/Sauter

Wertheim. Auf dem Knackenberg, dem ehemaligen Gelände der Rotkreuzklinik, soll ein Bildungscampus entstehen. Er umfasst laut Planung das vorhandene Gymnasium, die Schwimmhalle, die noch zu bauende Dreifeldsporthalle und eine neue Grundschule. Aufträge für die Sporthalle wurden bereits vom Bauausschuss vergeben. Der Bauausschuss beschäftigte sich in seiner Sitzung am Montag mit einem möglichen Bau-Konzept für die künftige Grundschule. Sie soll von der Alten Steige auf den „Oberen Knackenberg“ ziehen.

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Diskussion um Mensa-Standort

Auch wenn Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zu Beginn der Sitzung anmahnte, die anstehende Präsentation über die bauliche Gestaltung der Schule nicht mit der Diskussion um den Standort der Mensa auf dem Campus zu verknüpfen, blieb diese nicht aus. Der OB machte deutlich, dass man sich grundsätzlich darüber im Klaren sei, dass man die Versorgung des Gymnasiums immer mit betrachten müsse. Nach eingehender Analyse und den Ergebnissen aus den Workshops sei man zu der Lösung gekommen, die neue Grundschule mit einer Zubereitungsküche auszustatten, während das Gymnasium eine Essensausgabe erhalten solle. Auch wenn die Vorteile einer gemeinsam genutzten Mensa, beispielsweise anstelle der Turnhalle, überwögen, halte man diese aus pädagogischer Sicht für nicht sinnvoll. Zu diesem Schluss kam das beauftragte Büro für Architektur und Stadtplanung. Dessen Vertreter Daniel Schönle stellte das Raumkonzept vor. Trotz Mahnung des OB wurde über die Versorgung beider Schulen diskutiert. Eine Einigung fand man indessen nicht. So äußerte die Vorsitzende des Cafeteria-Vereins, Tina Hock, Bedenken, dass die Qualität der Speisen im Gymnasium leide. Sie schlug eine Mensa ohne Berührungspunkte für Schüler beider Schulen vor.

Die Untersuchungen für die zukünftige Gestaltung der Grundschule laufen seit Anfang 2022. Dabei wurden Bedarfe ermittelt und in mehreren Workshops Anregungen von Verwaltung, Lehrern, Schulleitungen, Schülern, Eltern und Cafeteria-Mitarbeitern erfasst und aufgearbeitet. Schönle sprach von einem interaktiven Abstimmungsprozess.

Drei Geschosse hat die neue Schule, die aus Clustern bestehen soll. © Büro für Architektur und Stadtplanung

„Clusterschule“

Entstehen soll eine zweizügige Ganztagsgrundschule, die sich deutlich von der typischen Flurschule unterscheide und eine „Clusterschule“ bilde. Zentraler Aspekt dabei sei, die zur Verfügung stehenden Flächen synergetisch zu nutzen. So sind jeweils zwei Klassenräume (je 65 Quadratmeter)über einen gemeinsam nutzbaren kleinen Raum (Differenzierungs- und Betreuungsraum mit je 45 Quadratmetern) verbunden. Auf drei Etagen sollen hinreichend Freiräume geschaffen werden, die von Bewegung bis zur Ruheoase alles zulassen. Jeder Cluster soll durch Arbeitsstationen mit Lernmittellager, Arbeitsplätzen, Toiletten und Garderoben ergänzt werden. Das Herz der Schule soll eine multifunktionale Mitte im Erdgeschoss bilden, der die Küche und ein Multifunktionsraum angegliedert sind. Ein Krankenzimmer (18 Quadratmeter), eine Bibliothek oder Ruheraum (70 Quadratmeter) gehören ebenfalls dazu, genauso wie Vorbereitungsräume, Sekretariat und vieles mehr.

Marlise Teicke (Bündnis 90/Die Grünen) forderte hinreichend Rückzugsorte für Einzelbetreuung, die immer häufiger nötig sei. Auch eine große Freifläche, um Natur nah zu erleben, sei wünschenswert. „Aus meiner Sicht ist die Fläche ausreichend, aber mehr wäre natürlich noch besser“, so Schönle. Die Vorgabe von fünf Quadratmetern pro Schüler habe man deutlich überschritten. „Es ist eine fantastische Situation, wenn man eine Schule völlig neu planen kann“, gab Patrick Schönig (SPD) seinen Neid zu.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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