Wertheim. Einige Gremiumsmitglieder staunten nicht schlecht, als sie von der Summe erfuhren, die für die komplette Erneuerung der Burgbeleuchtung notwendig ist: 613 000 Euro.
Doch dem Bauausschuss blieb kaum eine andere Wahl, als dem Gemeinderat zu empfehlen, die notwendigen ersten Schritte einzuleiten, was denn auch einstimmig geschah.
Ausgangspunkt für die Planungen war die unzureichende Sicherheitsbeleuchtung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht und laut Stadt quasi als Notpflaster von den zuständigen Stellen gerade noch akzeptiert wird, wie Stadtbaumeister Armin Dattler erläuterte. Eine grundlegende Erneuerung sei dringend erforderlich, auch weil die bisher eingesetzten Leuchtmittel kaum noch hergestellt werden.
In diesem Zuge müsse man ohnehin neue Leitungen durch die dicken Mauern verlegen, so dass man auch die gesamte Infrastruktur samt Speicher für die Notbeleuchtung der Burg gleich erneuern möchte. Würde man darauf verzichten, könnte man allenfalls 50 000 Euro einsparen. Das mache wenig Sinn, denn die Beleuchtung sei insgesamt in die Jahre gekommen.
Über das neue Konzept hat sich das Hamburger Planungsbüro „Made by light“ Gedanken gemacht. Dessen Geschäftsführer Christof Fielstette stellte dem Ausschuss die Eckpunkte vor.
Fielstettes Büro hat die Situation auf der Burg grundlegend analysiert und Verbesserungspotenzial ausgemacht. Besonders die moderne LED-Technologie eröffnet neue Möglichkeiten. So könne man die Lichtstärke dimmen und die Farbwärme anpassen. LED-Leichten bringen demnach das Licht präziser auf die Fassaden und benötige nur 20 bis 25 Prozent der bisher eingesetzten Energie.
Christof Fielstette stellte die Lichtelemente für die einzelnen Burgteile vor. Auf Nachfrage von Ingo Ortel (SPD) versicherte er, dass man mit der LED-Technologie verschiedene Leuchtszenen inszenieren könne. Insekten würden weniger irritiert, in dem geeignete Farbtemperaturen zum Einsatz kommen.
Im nächsten Schritt wird die Stadt eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung einholen. Nach deren Erteilung werden die Arbeiten ausgeschrieben.
Der Gemeinderat entscheidet dann anschließend. Auf Zuschüsse der Denkmalbehörde könne man kaum hoffen, sagte Armin Dattler auf Nachfrage von Bernd Hartmannsgruber (CDU).
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