Urphar/Lindelbach. Von Beginn an brodelte die Turnhalle der Hauptschule Urphar/Lindelbach am Samstagabend beim Männerballett-Turnier der Faschingsabteilung des SSV Mainperle Urphar/Lindelbach. Zum 13. Mal kämpften hier Männerballett-Gruppen aus der Umgebung um die Gunst der Jury und um die Pokale. Nach der Coronapause merkte man dabei auch, wie sich alle freuten, wieder gemeinsam zu feiern, so dass die Titel gar keine so große Rolle spielten. Am Ende waren alle zufrieden.
Beim Sieger waren sich aber alle einig. Beim Publikum war das Männerballett aus Vilchband nach seiner grandiosen Darbietung der Favorit. „Der perfekte Mensch – geht das wirklich“ stellten die Tänzer als Frage in den Raum und erschufen in ihrem Labor diesen vielleicht sogar. „Der Tanz war echt spannend, da hat man sich gefragt, was noch passiert“, war eine Zuschauerin begeistert. Die Jury stimmte dem zu. Und so gelang der Gruppe die verdiente Titelverteidigung.
Die Super-Bowl-Übertragung hatte man wohl in Helmstadt angesehen. Denn dieser wurde mit viel Liebe zum Detail „vertanzt“. Für die Akteure war es eine große Herausforderung, die Kostüme ständig zu wechseln. Da waren sie beim Einzug Footballspieler und Musikkapelle, dann Cheerleaderinnen, die ihr Team anfeuerten, bevor ein Teil sich wieder in Spieler zurückverwandelte. Diese Show beschwerte dem Faschingclub Helmstadt den zweiten Platz.
„Planet B“ suchten die Astronauten der Külsheimer Brunnenputzer und fanden ihn besiedelt von grünen Aliens. Nachdem die Lebensgewohnheiten dieser Bewohner wie auf der Erde waren, schlug die Liebe zwischen Alienfrau und Astronaut zu, die jedoch von beiden Seiten unterbunden wurde. Doch am Ende ist alles gut und die Brunnenputzer freuten sich über den dritten Platz.
Beim Männerballett-Turnier gibt es keine Verlierer, hatte Marc Wiegand, Sitzungspräsident und Vorsitzender des SSV Mainperle Urphar/Lindelbach sowie Moderator des Abends, schon zu Beginn der Veranstaltung betont. Deshalb landeten alle anderen fünf Mannschaften auf Platz vier: Die Männertanzgruppe der Hasekühle Grünsfeld machte als „Men in Black“ mit tänzerischem Können und akrobatischen Einlagen Jagd auf die bösen Aliens. Einen Musikquerschnitt durch die 1980er Jahre bot mit den dazu passenden Tänze das Männerballett der Bischemer Kröten aus Tauberbischofsheim. Das Ochsenfurter Männerballett feierte in Mexiko den „Dia de los Muertos“ (Tag der Toten) mit einem bunten Fest. Clowns, Zauberer, Löwen und sogar einen Elefanten hatten die Zirkusdirektoren des Erlenbacher Carnevalclubs dabei. Das Männerballett „Taskforce“ der Steiner Schlossgeister zeigte Amerika in all seinen Facetten. Selfmade-Millionäre, Basketballer, SWAT-Team und sogar die Freiheitsstatue hatten sie mit im Gepäck.
Natürlich durfte sich das Publikum auch an ein paar Tanzeinlagen von Showtanzgruppen erfreuen, die weitere Abwechslung ins Programm brachten. Den Anfang machten die „Sparkling Girls“ des SSV mit ihrer „Party im Bienenstock“. Die „Crazy Moves“ luden ins Irrenhaus ein. Auch die Majorettes aus Helmstadt und die Showtanzgruppe des TV Wertheim begeisterten mit ihren Shows.
Nach der Siegerehrung ist bei einem Männerballett-Turnier noch lange nicht Schluss. Wie bereits in den Pausen übernahmen nach dem Finale das feierlustige Publikum die Bühne und schwang nun selbst zur Musik von „Voyager 2000“ das Tanzbein bis in die Nacht hinein.
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