Karneval Klub Königheim

Stöwwerkarren führte bunten Gaudiwurm aus Frohsinn und Heiterkeit an

45 Gruppen zauberten beim Umzug ein fröhliches und unbeschwertes Ambiente in „Kannenheim“

Von 
Elisabeth Englert
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Königheim. Nach ausgedehnter Bettruhe krochen die „Kenchemer Bettflaschen“ aus ihren warmen Federn und stürzten sich erholt und voller Sehnsucht ins närrische Treiben der Straßenfastnacht. Der Schieber des „Stöwwerkarrens“ scharrte schon ungeduldig mit seinen Füßen, konnte er das Spektakel aus Frohsinn und Heiterkeit kaum erwarten. Voller Stolz führte er mit seinem frisch geölten Gefährt den aus 45 Gruppen bestehenden Gaudiwurm durch Kannenheims Partymeile an. Rund 1400 Teilnehmer von befreundeten Fastnachtsgesellschaften und Gruppierungen aus nah und fern zauberten am Samstag ein fröhlich-unbeschwertes Flair in den idyllischen Weinort, ob in einer originell verkleideten Fußgruppe, einer gut gestimmten Musikkapelle oder hoch auf dem närrischen Wagen. Das illustre Publikum genoss sichtlich die Narrenschau und trug mit seinen Ahoi- und Helau-Rufen maßgeblich zur guten Stimmung bei.

Groß war die Freude bei den Verantwortlichen des Karneval Klub Königheim, dass „Kannenheims Foschenocht“ nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat. „Wir hatten so viele Anfragen, dass wir einen Schnitt machen mussten“, berichtete Dominik Gress, einer der beiden Präsidenten, nicht ohne Stolz. Von Fastnachtsmüdigkeit sei nichts zu spüren. Zum Glück, denn nur mit geballtem Engagement, Teamgeist und Leidenschaft ließ sich diese beeindruckende Darbietung von Brauchtumspflege auf die Beine stellen.

Wie es sich gehört, führte der Gastgeber KKK mit all seinen Gruppen den bunten Kulturgut-Mix aus Frohsinn und Leichtigkeit an: Zuvorderst der Stöwwerkarren mit seiner überdimensionierten Bettflasche, die Bettflaschengarde, die Elferratsgarde, der Elferratswagen mit Präsidentengarde, den Präsidenten und Kannenheims Bürgermeister Ludger Krug sowie der Bettflaschengruppe, klangvoll begleitet vom Spielmannszug Tauberbischofsheim.

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Nach so viel porentief „Rein-Weiß“ brachten die „Heddebör Hollermännle“ Farbe ins Spiel, bevor die „Bülfemer Kabuckler“ mit Riesenfledermaus und unzähligen Vampiren eine schaurige Atmosphäre verbreiteten. Nach den „Öwerlaüdemer Rootzen“ flogen die „Hochhäuser Groasmückle“ nebst SV Hochhausen mit Eleganz am Brehmbachufer entlang, bevor die bunten Bouze, Hexen, Strumpfkappenfänger mit Käfigwagen ihre Narrengesellschaft Lauda würdig repräsentierten. Bestens gelaunt zeigten sich auch die Dörlesberger „Roscheboutze“ und der „Wenkheimer Säulesgrund“, dessen wummernde Beats das Zwerchfell des mitfeiernden Publikums erbeben ließen. In geballtem Schwarz-Rot zogen die „Mudemer Wassersucher“ die Blicke auf sich, während die „Black (K)Nights“ aus Schweigern lautstark aufspielten.

Farbenfrohe Motivwagen

Die „Bischemer Kröten“, die „Schoppenbube“ aus Schneeberg, die mit ihrem grandiosen Motivwagen auf ihre letzte Jagd gingen, die Fußgruppe Uihlein sowie der Paimarer Jugendraum begeisterten die Zaungäste. Die „Lustigen Vögel“ aus Schweinberg kontrastierten fröhlich mit den mit ihren langen, gebogenen Hörnern martialisch wirkenden „Zimmerner Horre“.

Vom Après-Ski der „Jugend Aalde“ ging’s nahtlos mit der „DLRG Impfi“, die mit drei Gruppen und der Feuerwehr vertreten war, auf schweißtreibende Safari. Schaurig-schön mit kunstvollen Holzmasken reisten die „Tauberhexen“ aus Königshofen an den Brehmbach.

Nach der Zwangspause, in der insbesondere der Jugend das Feiern, Ausgehen, Tanzen verwehrt blieb, hatte diese ihre helle Freude am Umzug. So katapultierten die „Taubertal-Jugend Uissigheim“, die „Hardheimer Jugend“, die „Landjugend Schönfeld“, die „Dorfkinder“ und „Jallhouse“ aus Ilmspan launige Stimmungsexplosionen in die Brehmbachmetropole.

Bonbonregen

Petrus hatte ein Einsehen mit dem ausgehungerten Narrenvolk, nicht ein Tropfen fiel vom Himmel, dafür umso mehr Konfetti, Bonbons und allerlei süße Kamellen – sehr zur Freude des närrischen Nachwuchses.

Die „Faschingsfreunde Neubrunn“, die Cheerleader „Spirit Wolf Girls“ mit ihren bunten Puscheln, die „Gourmetsäufer Gerchsheim TSV“, die Showtanzgruppe Gerchs-heim und die „Hells Helmstadt“ zeigten sich ebenfalls in bester Stimmung. Aus dem unterfränkischen Nachbarlandkreis kamen eigens der „Jugendraum Euerhausen“ sowie die „Pfarrjugend Kirchheim“ mit aufwendigen Motivwagen. Die „Dorfjugend Kembach“ und die „KLJB Steinbach“ glänzten ebenfalls auf der Zielgeraden des Brehmbach-Boulevard, bevor die „Külsemer Brunnenputzer“ den krönenden Abschluss des bemerkenswerten Gaudiwurms bildeten. Und das war auch gut so, denn deren Klimakleber mussten erst mit Hilfe starker Zuschauer von der Partymeile getragen werden, worum diese sich nicht zweimal bitten ließen.

Rund 2500 erwartungsfrohe, originell kostümierte Zuschauer, vom grasgrünen, kleinen Laubfrosch bis hin zum majestätischen Löwen, vom lustigen Clown bis zum anmutigen Burgfräulein, schufen eine ausgelassene, friedliche, fröhliche Stimmung und waren vereint in dem Gedanken: Schön, dass wieder „Foschenocht“ gefeiert werden kann.

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