Wertheim/Main-Tauber-Kreis. Das Landratsamt reagierte am Montag auf die FN-Berichterstattung in der vergangenen Woche über die Rotkreuzklinik. „Die Kreisräte, bei denen eine Befangenheit im Raum steht“ (Birgit Väth/OB Markus Herrera Torrez), seien im Vorfeld darüber informiert worden, dass ihnen eine Teilnahme an der Beratung aus Transparenzgründen ermöglicht werden soll. Der Kreistag habe einen entsprechenden Vorschlag von Landrat Christoph Schauder dann auch einhellig gebilligt, so Pressesprecher Markus Moll.
Schauder könne nachvollziehen, dass „die Frage gestellt wird, inwieweit der Landkreis unterstützen kann“. Bedauerlich sei, wenn da dabei „Fakten ausgeblendet“ werden, indem versucht werde, der Bevölkerung und den engagierten Mitarbeitenden der Rotkreuzklinik den Eindruck zu vermitteln, eine Pflichtträgerschaft des Kreises könne im Raum stehen. Damit werde die Rettungsaktion „unnötigerweise in eine Sackgasse gelenkt“, so der Landrat.
„Eine Pflichtträgerschaft des Landkreises wird nicht kommen“, so Schauder. Die entsprechende Regelung des Landeskrankenhausgesetzes sei bis heute bedeutungslos geblieben. Das heiße ausdrücklich nicht, dass ein Weiterbetrieb der Klinik nicht sinnvoll sein könnte. Schauder beruft sich erneut auf die Treuepflicht des Kreises, an dem mehrheitlich die BBT-Gruppe beteiligt ist und welche die Kliniken in Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim betreibt. Dies gelte trotz des Wunsches der Kreisverwaltung, den Standort Wertheim zu erhalten. Er sei überzeugt, dass es möglich ist, die Rotkreuzklinik zu retten. Hierfür müssten aber Zahlen und Fakten auf den Tisch. Dies sei bislang nicht der Fall. Das Zünden von Nebelkerzen sei bei einer Rettungsaktion jedenfalls nicht hilfreich. wei
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Rotkreuzklinik: Bedenkliche Argumente