Welche Baumarten halten durch?

Klimawandel bringt hohe Risiken für Wertheimer Wald

In 50 Jahren herrschen in hiesigen Breitengraden Temperaturen wie in Griechenland und Südfrankreich.

Von 
Gerd Weimer
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Der Ausschuss des Wertheimer Eigenbetriebs Wald auf Exkursion. © Birger-Daniel Grein

Wertheim. Einstimmig billigte der zuständige Ausschuss für Eigenbetrieb Wald das sogenannte Forsteinrichtungswerk – ein Plan, der für die nächsten zehn Jahre gelten soll. Nach der Exkursion des Gremiums ins Dörlesberger Gewann „Schönert“ (siehe weiteren Bericht) informierte Daniela Vetter von der höheren Forstbehörde beim Regierungspräsidium Freiburg über die Entwicklung des Waldes in der Vergangenheit und die Prognosen für die Zukunft.

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Welche Baumarten halten in Wertheim durch?

In 50 bis 80 Jahren müsse man in hiesigen Breitengraden mit einem Klima rechnen, wie es derzeit in Südfrankreich und Griechenland herrscht, führte Daniela Vetter aus. Es sei nicht möglich, schon jetzt Bäume zu pflanzen, die mit den hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen zurechtkommen werden. Daniela Vetter zeigte anhand von Karten beispielhaft, wo Buchen und Fichten im Wertheimer Stadtwald noch überlebensfähig sind. Grün eingezeichnete Flächen sind auf den Karten kaum auszumachen. Die roten Varianten dominieren sehr stark. Der Verlust von Fichtenbeständen, der sich schon länger abzeichnet, ist aus wirtschaftlicher Sicht ungünstig, denn der Nadelbaum brachte viel Umsatzerlöse ein. Auch der hohe Verbiss durch Rehwild bei Eiche-Jungpflanzen stellt eine Herausforderung dar.

Verjüngung

Für die Verjüngung des Waldes empfiehlt das Forsteinrichtungswerk weiterhin den Anbau von Eichen und Douglasien, aber auch anderer Arten wie Esskastanie, Roteiche, Zeder, Nüsse, Ulme und Spitzahorn an. Zum größeren Teil soll sich der Wald allerdings aus sich heraus verjüngen. Wichtig sei die Sicherung der Baumarten, die es ohne Hilfe nicht nach oben schaffen und die Herstellung von Mischbeständen.

Hohe Kosten durch Rehverbiss

Der Klimawandel stelle, so Daniela Vetter, ein enormes wirtschaftliches Risiko dar, wozu auch ein weiterhin hohes Schadgeschehen durch Käfer. Die Kosten durch den hohen Rehwildverbiss seien in Wertheim höher als nötig.

Redaktion Reporter Wertheim

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