Main-Tauber-Kreis. In der hiesigen Region gibt es vieles zu entdecken. Ein Grund für die FN, nun einige „Mikroabenteuer“-Angebote in der Gegend kurz vorzustellen. Der Begriff wurde vom britischen Abenteurer und Schriftsteller Alastair Humphreys geprägt. Nach seiner Definition versteht man darunter Abenteuer, die jeder im Alltag und in seiner Umgebung erleben kann.
Dazu gehören in der Region Entdeckungsmöglichkeiten für Fans von Ruinen und alten Gemäuern. Neben den großen und bekannten Burgen in Wertheim und Freudenberg gibt es beispielsweise auch hoch über dem Main thronende Henneburg in Stadtprozelten. Diese kann von 8 bis 19 Uhr täglich begangen werden. Dort gibt es einen besonderen Bogenparcours (Anmeldeinformationen im Eingangsbereich der Burg) und für Kinder eine Burgrallye. Diese wurde von der „Burglandschaft Spessart und Odenwald“ erstellt. Die Broschüre dazu kann unter burglandschaft.de/burg-land-schaft/henneburg/ heruntergeladen werden. Wer den ausgefüllten Bogen dorthin sendet, bekommt von den Burglandschaft-Verantwortlichen eine Überraschung zugesendet.
Bei diesen sind auch Broschüren zu weiteren Burgen in der Region erhältlich. Zu ihnen gehört die Ruine „Kollenburg“, die man vom Maintal aus schon von weitem sieht. Sie steht auf einem Bergsporn zwischen Collenberg und Dorfprozelten rund 50 Meter über dem Fluss. Einen Besuch wert sind außerdem die Ruine der Burg Wildenberg in Kirchzell-Preunschen im Landkreis Miltenberg sowie die unvollendete Centgrafkapelle bei Bürgstadt. Errichten ließ sie der Centgraf des Mainzer Erzstifts von Bürgstadt, Leonhard Gackstatt, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Bodendenkmal
Auf dem Bürgstädter Berg (Wannenberg) kann man die Reste einer mächtigen Wallanlage als Bodendenkmal entdecken. Die Stein-Erde-Mauern hatten einst eine Länge von 3,2 Kilometern und umschlossen 40 Hektar. Sie dienten den Bewohnern des Tals als Schutz vor Angriffen. Sie konnten sich im Notfall zum Berg und innerhalb der Wallanlage zurückziehen. Es handelt sich um eine der größten Anlagen dieser Art in ganz Mainfranken. Laut der Information des „Nibelungensteigs“ ergaben Ausgrabungen in den 1980er Jahren, dass eine erste Siedlung der „Michelsberger Kultur“ hier bereits in der Jungsteinzeit um etwa 3000 vor Christus angelegt wurde. Von der Anlage wurde ein Tor rekonstruiert. Vom Naturpark-Parkplatz „Stutz“ gelangt man über den „Rundwanderweg 3“ zum Ringwall.
Spiel- und Bewegungsspaß
Wer Spiel- und Bewegungsspaß für die ganze Familie sucht, ist auf den Spielplätzen der Region richtig. Besonders ist dabei der inklusive Spielplatz am Main in Freudenberg nahe der Schleuse. Dort können Kinder und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Spielen, sich Bewegen, aber auch mit Blick auf den Main entspannen.
Spuren, welche die Römer hinterlassen haben, finden sich beispielsweise in und um Miltenberg. Auf das ehemalige Altstadtkastell (am westlichen Stadtrand am Altstadtweg) weisen Informationsschilder hin. Außerdem findet sich im heutigen Haus „Maria Regina“ (Senioreneinrichtung) ein römischer Töpferofen, der öffentlich zugänglich ist. Fundamente von einem Wachturm des Limes stehen unter anderem am Rundwanderung „M1 Römer-Weg“ oder dem Limes-Wanderweg. Vieles über das römische Wirken erfährt man auch in der Römerabteilung im Museum der Stadt Miltenberg am Schnatterloch sowie in der römischen Abteilung des Museums Bürgstadt an der Mittelmühle.
Auch die Wälder in der Region bieten viele Möglichkeit für kleinere und größere Abenteuer. Für Wissbegierige eignet sich beispielsweise der Weg „Drei im Wald“ bei Miltenberg mit Balanciergeräten, Kunstwerken und Erklärtafeln zu den Bäumen und deren Nutzung. Einen interessanten Lehrpfad zum Entdecken, Lesen und Hören rund um das Thema Biodiversität gibt es beim Biodiversitätslehrpfad am Tauberbischofsheimer Stammberg (Start am Parkplatz vor Tauberbischofsheim aus Richtung Külsheim kommend).
Wer etwas mehr Aufwand nicht scheut, kann eine Schatzsuche durch den Wald vorbereiten. Hilfreich dafür ist beispielsweise eine vom Organisator selbst gemalte Schatzkarte. Auf dem Boden liegende Äste oder Steine können dazu dienen, den Suchenden die richtige Richtung zu weisen. Möchte man die Schatzsuche mit „mystischen Orten“ verbinden, eignet sich dafür etwa der Wald im Bereich Mondfeld, Boxtal und Umgebung. Dort gibt es die sagenumwobenen „Hohen Steine“.
Nicht fehlen darf bei den „Mikroabenteuern“ natürlich eine Nachtwanderung. Wer dabei in Wald und Flur unterwegs ist, muss dabei auf Tiere und Pflanzen Rücksicht nehmen. Im Dunklen sind die Umgebung und Geräusche anders als am Tag wahrzunehmen. Entfernt man sich von beleuchteten Orten, erscheint der Nachthimmel in einem ganz anderen – nämlich seinem eigenen - Licht. Kinder sind aber oft schon von einer Nacht im eigenen Garten begeistert.
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