Wertheim. Die evangelische Kindertagesstätte Höhefeld wird generalsaniert und erweitert. Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen votierte einstimmig für einen Grundsatzbeschluss, dem der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung noch zustimmen muss. Der Kostenrahmen liegt laut Uwe Schlör-Kempf vom Referat Bildung und Familie zwischen einer und 1,3 Millionen Euro.
Detaillierte Planungen liegen noch nicht vor. Im Haushalt 2022 sind für die Maßnahme eine Million Euro eingeplant – 100 000 Euro davon für Planungen. Der Rest des Betrages wird per Verpflichtungsermächtigung auf die Haushaltsjahre bis 2024 verteilt.
Bei der Finanzierung hofft die Stadt auf Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock 2022 in Höhe von 350 000 Euro und hat dies so einkalkuliert. Bei der Kita Kembach waren in diesem Jahr die erhofften Mittel nicht in erhoffter Höhe eingegangen. Anstatt der einkalkulierten 750 000 Euro wurden aus dem Ausgleichsstock nur 300 000 Euro überwiesen. Weil keine neuen Kita-Plätze geschaffen werden, kommt eine andere Förderung nicht in Betracht, heißt es aus der Verwaltung.
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„Pistole auf der Brust“
Grund für die erforderliche Sanierung in Höhefeld: Das Bauordnungsamt hatte bei einer Überprüfung bemängelt, dass der Träger bei der Einführung der Altersmischung versäumte, die erforderliche Nutzungsänderung zu beantragen. Als die evangelische Kirche dann den Antrag stellte, kam zu Tage, dass die vorhandenen Räume den aktuellen Vorschriften des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales (KVJS) und auch den Brand- und Arbeitsschutzvorschriften nicht mehr genügt.
„Der KVJS“, so Uwe Schlör-Kempf in der Sitzung, „hat uns die Pistole auf die Brust gesetzt“. Bis Ende 2023 müssen die Voraussetzungen für den ordentlichen Betrieb geschaffen werden. Auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten erläuterte Schlör-Kempf, der KVJS habe beispielsweise bemängelt, dass es keine Räume für das Personal, Kleingruppen oder für Gespräche mit Eltern gibt. Auch die offene Küche schränke die Möglichkeiten erheblich ein. Kurzum: Nach Lage der Dinge hätte der Kommunalverband zumindest die Betreuung von Kindern unter drei Jahren untersagt.
Die groben Planungen sehen nun vor, die vorhandenen Räume (200 Quadratmeter) des 1956 errichteten Baus komplett zu sanieren. Zusätzlich ist ein Anbau (100 Quadratmeter) vorgesehen, „um den pädagogisch sinnvollen Ansprüchen zu genügen“, wie es aus der Verwaltung heißt.
Axel Wältz (CDU) bezeichnete das Projekt als „unstrittig“. Patrick Schönig (SPD) pflichtete ihm bei: „Wichtig und richtig.“ Manfred Busch (Freie Bürger) stellte die Frage in dem Raum, ob angesichts der relativ alten Substanz ein Neubau sinnvoll wäre. Stadtbaumeister Armin Dattler sprach von einem „gut strukturierten“ Bau – die Sanierung sei günstiger. Auf Nachfrage von Marlise Teicke (Grüne) erläuterte Christian Melzer vom Hochbauamt, dass auch die bisherigen Ölheizungen der Mehrzweckhalle und des Feuerwehrgerätehauses im Zuge der Kita-Sanierung auf regenerative Energie umgestellt werden soll.
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