Kembach. Beim Ortschaftsrat Kembach bleibt alles beim Alten. Die vier Räte der nun zu Ende gegangenen Legislaturperiode waren als einzige Kandidaten auf einer Liste angetreten und wurden wiedergewählt. Wie Tanja Bolg im Vorfeld der konstituierenden Sitzung am Mittwoch im Gespräch mit den FN berichtete, hatten die Wähler noch 25 weitere Personen Namen als Vorschläge notiert, die nun als Nachrücker gelten. Somit gehören dem Gremium weiterhin Tanja Bolg, Udo Fertig, Tino Fischer und Michael Hartig an.
In der Sitzung in der Kembachtalhalle wurden dem Gemeinderat jeweils weiterhin Tanja Bolg als Ortsvorsteherin und Udo Fertig als ihr Stellvertreter vorgeschlagen.
In der Sitzung des Kembacher Ortschaftsrats notiert
Gedacht wurde zu Beginn der Sitzung des Kembacher Ortschaftsrats dem am 9. Juni gestorbenen langjährigen Gemeinde- und Ortschaftsrat Kurt Weimer. Er war 28 Jahre als Ortschaftsrat tätig. Wie Ortsvorsteherin Tanja Bolg feststellte, wurden in seiner Amtszeit viele Weichen für die Entwicklung Kembachs gestellt, viele Bauprojekte bewältigt.
Vorgestellt wurden die in nichtöffentlicher Sitzung beschlossenen Haushaltsmittelanforderungen für 2025. Dazu gehören an der Kembachtalhalle die Verbesserung der Wärmedämmung (Dach und Decke), die Sanierung der Treppenanlage mit Umbau des Zugangs zur ohne Stufen sowie Anpassung der Fluchtwege mit Erneuerung der Tür am Hinterausgang der Küche. Das Hallendach ist laut Bolg teils undicht. Dazu finde ein Gespräch mit dem Bauamt zeitnah statt. Ebenso auf der Liste stehen die Sanierung der Stützmauer Richtung Neubrunn, die Umschaltung der Straßenlaterne in der Höhefelderstraße von der Sportplatz- auf die Straßenbeleuchtung/Straßenlampe an der Kreuzung oberhalb des Kindergartens, die Umrüstung aller Straßenlaternen auf LED, eine drehbare Sonnenliege, ein Handlauf am Friedhof, die Mauersanierung entlang des Welzbachs im Bereich Einlauf, der Fahrradweg Kembach – Holzkirchhausen, ein Gehweg an der Holzkirchhäuserstraße (K 2825) bachseitig vom Ortseingang Dertingen bis zum Ortsschild, die Umlegung der Wasserversorgung des Friedhofs aus privatem Keller in den öffentlichen Anschluss sowie Erwerb und Abriss des Anwesens Kembachtalstraße 40 mit Nutzung der Garage für die Ortsverwaltung und des Platzes für die Bürger.
Vor allem für den Friedhofsbereich sucht die Ortschaft einen neuen Helfer im Grünflächenbereich. Fast alle Helfer arbeiten Vollzeit und erledigen ihre Grünflächenpflege nach Feierabend, lobte Bolg allen Helfern für die tolle Arbeit, die sie jeden Tag leisten.
2025 feiert Kembach am 28. und 29. Juni im Rahmen des Dorf- und Weinfests sein 1250-Jahr-Jubiläum. Das nächste, für alle Interessierten offene Planungstreffen findet am 10. Juli um 18.30 Uhr im Vereinsraum statt. Gesucht werden historische Aufnahmen von Kembach sowie die Lieblingsrezepte der Kembacher Bevölkerung. Dazu wollen die Organisatoren demnach „an den Haustüren klingeln“ und die Bettinger befragen.
Kembacher Fahnen für 2025 können bis Ende Juli bei Tanja Bolg bestellt werden. bdg
Bolg freute sich bei der Vereidigung der Ortschaftsratsmitglieder für die Legislaturperiode 2024 bis 2029 über das diesen entgegengebrachte Vertrauen sowie die gute Wahlbeteiligung. Erfolgreich könne man nur zusammen sein, betonte sie.
Die Ortsvorsteherin dankte ihren Kollegen für die konstruktive und gewissenhafte Arbeit in den vergangenen Jahren sowie den zehn Wahlhelfern für deren zuverlässige Arbeit. „Es war durch die Zusammenlegung der vier Wahlen sehr anspruchsvoll und zeitintensiv.“
Verabschieden musste sich Kembach von zwei bisherigen Patenstadträten. Bernd Hartmannsgruber erhielt ein Geschenk. Songrit Breuninger war terminbedingt nicht anwesend.
An Bernd Hartmannsgruber gerichtet sagte Tanja Bolg: „Bereits 25 Jahre begleitest und unterstützt du die Ortschaftsräte von Kembach.“ In seiner Amtszeit habe es vier Ortsvorsteher gegeben. Wenn man bedenke, dass Hartmannsgruber vorher in der Kembacher Schule unterrichtet hat, sei er sein halbes Leben schon in Kembach verankert und eigentlich aus Kembach nicht mehr wegzudenken. „Ein halber Kembacher sozusagen.“
Gemeinsam habe Hartmannsgruber mit dem Ortschaftsrat viele Herausforderungen gemeistert. Beispielhaft nannte Bolg unter anderem den Friedhof-Umbau, den Anbau von Kembachtalhalle und Rathaus, die Erweiterung des Neubaugebiets „Buschhölzlein“ und des Kindergartens. Man habe immer auf sein Verständnis und seine Unterstützung zählen können. „Waren die zu treffenden Entscheidungen nicht immer unumstritten, so hast Du uns vor dem Gemeinderat der Großen Kreisstadt doch immer den Rücken gestärkt und dich für uns eingesetzt“, lobte die Rednerin den scheidenden Patenstadtrat. Da solch ein Engagement nur mit Unterstützung eines Partners an seiner Seite gehe, würdigte sie auch Hartmannsgrubers Frau Monika.
Bernd Hartmannsgruber erinnerte sich an die gute Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern von Kembach. Er habe manches im Gemeinderat und bei der Verwaltung für die Ortschaft vertreten können. 1973 sei es als Lehrer nach Kembach gekommen und dort bis 1981 geblieben. Diese Zeit habe eine bleibende Verbindung zu Kembach geschaffen, die durch die Patenschaft in anderer Form weitergeführt wurde: „Ich fühle mich in Kembach immer wohl.“ Man habe gemeinsam viel bewegt. Die Ortschaft zu unterstützen, erfülle ihn mit Zufriedenheit.
Lob und Dank wurde auch Songrit Breuninger ausgesprochen. Auch sie habe immer ein offenes Ohr für das Dorf gehabt, sei eine starke Stimme im Gemeinderat für Kembach gewesen und habe in all den Jahren kaum eine Sitzung im Dorf versäumt, so Bolg. Man hoffte, dass man auch in den nächsten fünf Jahre auf Breuningers Unterstützung als Gemeinderätin werde zählen können, sollte es denn nötig sein. bdg
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-kembacher-ortschaftsraete-vereidigt-_arid,2222274.html