Historie - Nathanja Hüttenmeister referiert am 7. Juni unter dem Titel „Stätten des Lebens – Eine Einführung in tausend Jahre jüdische Sepulkralkultur in Deutschland“

Jüdischer Friedhof in Wertheim Teil einer Vortragsreihe zu jüdischer Sepukralkultur

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Im Vortrag steht auch der jüdische Friedhof in Wertheim im Fokus. © Fotoarchiv Wehnert

Wertheim. Ein Online-Vortrag mit dem Titel „Stätten des Lebens – Eine Einführung in tausend Jahre jüdische Sepulkralkultur in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des jüdischen Friedhofs in Wertheim“ findet am Montag, 7. Juni, um 19.30 Uhr statt. Rednerin ist Nathanja Hüttenmeister, veranstaltet wird der Vortrag vom Archivverbund Main-Tauber, dem Historischen Verein sowie der Vhs Wertheim.

In der Ankündigung heißt es: Jüdische Friedhöfe sind vielerorts die letzten noch sichtbaren Zeugnisse der langen jüdischen Geschichte in Deutschland. Über Jahrhunderte bewahren diese Orte wie ein steinernes Archiv das Andenken an die hier Ruhenden und nennen uns nicht nur die individuellen Namen und Daten, viel mehr zeichnen sie ein Bild von den Werten und Idealen einer Zeit und dem Wandel dieser Werte im Laufe der Jahrhunderte.

Entwicklung lässt sich ablesen

Nathanja Hüttenmeister. © Hüttenmeister

An der Gestaltung der Friedhöfe und der Grabmale lässt sich die Entwicklung ablesen von selten wohlhabenden, aber religiös hochgebildeten und traditionsbewussten kleinen jüdischen Gemeinden zum aufgeklärten, modernen städtischen Bürgertum. Doch das Ensemble, die Zeichenwelt eines Friedhofs, gilt es zu deuten. Der Vortrag möchte eine Einführung geben in die Geschichte und Entwicklung jüdischer Friedhöfe in Deutschland, von ihrer Lage und der Art und Weise der Belegung über die Gestaltung der Grabmale, die Bedeutung der vielfältigen Symbolik, die Inhalte der Inschriften bis zu den Spuren, die die junge und jüngste Geschichte hinterlassen hat.

Besondere Berücksichtigung findet dabei der jüdische Friedhof in Wertheim, der älteste erhaltene und bis ins 20. Jahrhundert genutzte jüdische Friedhof in Baden-Württemberg. Aufgrund der (fast) ununterbrochenen Tradition der Wertheimer jüdischen Gemeinde hat dieser Friedhof, der auch Verbandsfriedhof war und dessen ältester Grabstein aus dem Jahr 1405 stammt, eine besondere Bedeutung.

Nathanja Hüttenmeister, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung der jüdischen Sepulkral- und Memorialkultur. Neben zahlreichen Printpublikationen bietet das Institut auch eine Reihe von online zugänglichen Präsentationen und Recherche-Tools, darunter epidat, die epigrafische Datenbank mit digitalen Dokumentationen jüdischer Friedhöfe, Memorbuch digital, eine Erschließung historischer Memorbücher, und die Spurensuche, eine Einführung in jüdische Friedhöfe in Deutschland.

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