Insolvenz

Insolvenz der Rotkreuzklinik ist Thema in digitalen Medien

Die Insolvenz der Wertheimer Rotkreuzklinik spielt auch in den digitalen Medien eine große Rolle. So wird seit Tagen ein Link für eine digitale Unterschriftenliste zum Erhalt der Klinik verschickt.

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Heike Barowski
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Auf seinem Instagram-Kanal beantwortete Markus Herrera Torrez viele Fragen, die Internetnutzer an ihn gerichtet hatten, wie die nach der „Deadline“. © Barowski

Wertheim. Viele Wertheimer veröffentlichen über einen Kurzmitteilungsdienst ein Statement, oder machen auf Aktionen aufmerksam.

Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez nutzte am Sonntag die Internet-Plattform Instagram, um diverse Fragen der Bürger zur Insolvenz der Rotkreuzklinik zu beantworten. „In den letzten Tagen kommen sehr viele Nachrichten rein, mit Nachfragen zum Thema Rotkreuzklinik Wertheim. Dabei bemerke ich, dass vieles, was schon gesagt oder geschrieben wurde, trotzdem nicht bekannt ist, deshalb jetzt für alle hier ein Q&A nur zum Krankenhaus. Aus den häufigsten Fragen mache ich dann ein FAQ“, lautete seine Aufforderung.

Die Abkürzung Q&A steht für die englische Formulierung „Questions and Answers“ (Fragen und Antworten) und das englische Akronym FAQ steht für „Frequently Asked Questions“ – also, die am meisten gestellten Fragen.

„Ist die Schließung quasi schon beschlossene Sache?“ Diese Frage stand unter der Überschrift „Vielleicht die wichtigste Frage gleich zu Beginn“. Als Antwort war zu lesen: „Ganz klares Nein! Das Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, dass der Betrieb im Krankenhaus fortgesetzt werden kann. Das ist die Aufgabe des Insolvenzverwalters seit 6. September 2023. Auch die Stadt Wertheim will, dass der Betrieb im Krankenhaus fortgesetzt wird.“

Weitere Fragen, die beantwortet wurden, waren unter anderem: Wieso hat die Stadt nichts gegen die Schwesternschaft unternommen? Kann man bei Notfällen weiterhin normal in die Notaufnahme fahren? Wie sind die Bilanzen der Klinik in den vergangenen Jahren im Stadtrat diskutiert worden? Wäre es nicht logisch, Tauberbischofsheim zu schließen und Wertheim an die BBT zu verkaufen? (Zur Erklärung: Die Barmherzigen Brüder Trier betreiben unter anderem die Kliniken in Bad Mergentheim und anteilsmäßig Tauberbischofsheim – insgesamt 80 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens mit über 11 000 Mitarbeitern).

Gefragt wurde der Oberbürgermeister auch nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten des Krankenhausgebäudes und welches Angebot die Stadt der Schwesternschaft unterbreitet habe.

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„Was würde es kosten/bedeuten, wenn die Stadt allein die Trägerschaft übernimmt?“ In der Antwort zu dieser Frage heißt es unter anderem: „Um das sagen zu können, hat die Stadt Wertheim einen Wirtschaftsprüfer damit beauftragt, zu ermitteln, wie viel Geld der zukünftige Betrieb des Krankenhauses kosten würde. Das Ergebnis: In den nächsten Jahren wird das Krankenhaus (nach Restrukturierung) einen Finanzbedarf von 39 bis 49 Millionen Euro haben und auch in den Jahren danach muss von einem Defizit in Millionenhöhe ausgegangen werden.“ Und weiter: „Dieses Geld hat die Stadt jetzt nicht. Das heißt, wenn sie alleine der Träger (Eigentümer) vom Krankenhaus wird, muss sie das Geld über eine sehr starke Erhöhung der Steuern und Verzicht reinholen.“ Als Beispiel für mögliche Streichungen nannte Herrera Torrez unter anderem den Neubau der Grundschule, den Familienpass und auch ein Einfordern höherer Bauplatzpreise.

Unter die Frage, warum das Krankenhaus nicht vom Land Baden-Württemberg unterstützt wird, schrieb der Oberbürgermeister: „Die Frage muss an den Gesundheitsminister von Baden-Württemberg @mannelucha gestellt werden.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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