Rotkreuzklinik Wertheim

Rotkreuzklinik Wertheim: Ärztin startet Online-Petition

Die Initiatorin befürchtet, dass es bei einer Schließung des Krankenhauses zu einer „massiven Überlastung“ in den anderen Hospitälern der Region kommt.

Von 
Gerd Weimer
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Rotkreuzklinik Wertheim. © Gerd Weimer

Wertheim. Die Würzburger Ärztin Iona Siebe hat auf der Internet-Plattform change.org eine Online-Petition zum Erhalt des Wertheimer Krankenhauses gestartet. „Die Rotkreuzklinik Wertheim darf nicht geschlossen werden – es droht die massive Überlastung der umgebenden Kliniken – insbesondere Bayern betreffend – und zunehmende Minderversorgung der Bevölkerung“, schreibt die Internistin, die als Oberärztin im Bezirkskrankenhaus Lohr arbeitet, und früher in der Rotkreuzklinik beschäftigt war.

„Von der Schließung des Krankenhauses wären etwa 75 000 Menschen betroffen“, heißt es in der Petition. Für fast 50 000 Einwohner würde daraus eine Fahrzeit von mehr als 30 Minuten zum nächsten Krankenhaus der Grundversorgung resultieren. Die Klinik betreue jährlich circa 6000 stationäre und 11 000 ambulante Patienten. „Diese müssten zukünftig von Kliniken im Umkreis versorgt werden – Würzburg, Lohr, Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim“, ist in der Petition weiter zu lesen.

„Die Einwohner und Ärzte Würzburgs, die ebenso von der Schließung der Klinik betroffen sein werden, fordern den Standort der Rotkreuzklinik Wertheim für eine interdisziplinäre Basisnotfallversorgung zu erhalten.“ Es müsse eine Chirurgie, Anästhesie, eine Zentrale Notaufnahme, Intensivstation mit mindestens sechs Intensivbetten inklusive drei Beatmungsbetten, ein Labor und eine 24-stündige CT-Bereitschaft vorhanden sein.

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Zudem wird in der Petition gefordert, dass die Klinik als Ausbildungsstätte für Pflegekräfte und Ärzte erhalten werden müsse. „Wir fordern als unmittelbar von dieser Maßnahme betroffene Einwohner die Landesregierung Baden-Württembergs auf, ihrer Verantwortung für die Gesundheitsversorgung der Wertheimer Bevölkerung und der Bevölkerung des nördlichen Main-Tauber-Kreises nachzukommen“, heißt es weiter. Dafür müssten das Land, der Landkreis und die Kommunen den Willen und die dafür erforderlichen Mittel aufbringen und die Finanzierung garantieren, bis die kommende Reform der Krankenhausfinanzierung ein kostendeckendes Wirtschaften ermögliche.

Unterdessen meldete sich auch die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ zu Wort. Die Gruppe um den früheren Klinikleiter Klaus Emmerich verweist ebenso auf die große Anzahl betroffener Menschen in Wertheim und der bayerischen Nachbarschaft. Die Landkreise Main-Tauber und Main-Spessart sowie die Stadt Wertheim seien als Kommunen für eine ausreichende wohnortnahe klinische Versorgung verantwortlich.„Es ist ihre Aufgabe, die ausfallende klinische Versorgung durch Erwerb der Rotkreuzklinik zu kompensieren“, so das Aktionsbündnis. Sollte eine Rettung des Krankenhauses scheitern, müssen die Kommunen eine „sichere und zeitnahe Notfallversorgung gewährleisten, um ein Organisationsverschulden auszuschließen“.

Redaktion Reporter Wertheim

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