Wirtschaft

Helios kauft Konkurrenten

Markutec-Isolierkannen werden jetzt in Bestenheid produziert

Von 
Gerd Weimer
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Bestenheid. Der Wertheimer Isolierkannenhersteller Helios hat den Konkurrenten Markutec übernommen. Dies teilte das Bestenheider Unternehmen am Montag in einer Presseerklärung mit. Wie Helios-Geschäftsführer Christoph Bauer auf Nachfrage der FN mitteilte, ist das Geschäft zum Jahreswechsel über die Bühne gegangenen. Über die Kaufsumme wollte er keine Angaben machen.

Markutec hatte bisher seinen Sitz in Altfeld. Der Betrieb in dem Marktheidenfelder Ortsteil ist mittlerweile geschlossen und die Produktion nach Bestenheid umgezogen. Fünf Markutec-Mitarbeiter sind übernommen worden, so Helios-Geschäftsführer Christoph Bauer auf Nachfrage – ein Großteil der Belegschaft, wie er betont. Wenige weitere Mitarbeiter hätten sich „anders orientiert.“

Die Marke Markutec soll demnach fortgeführt werden, weil sie sich auf dem Isolierkannen-Markt gut ergänzen. Während Helios vornehmlich Krankenhäuser, Pflegeheime und Hotels bediene, zielen die Markutec-Produkte auf Privathaushalte ab und werden fast ausschließlich über den Einzelhandel vertrieben, erläutert Christoph Bauer. Die Markutec-Modelle „zeichnen sich durch Qualität, ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis und durch zuverlässige Funktion aus“, heißt es in der Presseerklärung. Das Unternehmen habe eine „starke Stellung bei Kunden im Mittleren Osten sowie in einigen Ländern Europas“, werden die beiden Helios-Geschäftsführer Michael Oetzel und Christoph Bauer zitiert.

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Durch Synergieeffekte verspreche man sich eine langfristige Stärkung beider Marken . „Zudem bauen wir mit der Akquisition unsere gute Position im umkämpften Markt für Isoliergefäße aus“, so Oetzel und Bauer. Insgesamt werde durch den Zukauf der Standort in Bestenheid gestärkt.

Dieter Dinkel, bisheriger Inhaber und Geschäftsführer von Markutec, nennt auf Nachfrage „Altersgründe“ als Anlass für den Verkauf. Er habe das Unternehmen 1990 gegründet und sei mittlerweile 74 Jahre alt. Die Suche nach einem Nachfolger sei erfolglos geblieben.

„In guten Händen“

Der Verkauf an Helios war naheliegend, vor allem wegen des „partnerschaftlichen Verhältnisses, das trotz der Konkurrenz zueinander bestand.“ Er sei froh, dass Markutec nun „in guten Händen ist“, sagte Dieter Dinkel.

Der Industriekaufmann war laut eigenen Angaben seit über 50 Jahren in der Branche tätig. Bevor er Markutec gründete, fungierte er demnach 18 Jahre lang als Geschäftsführer bei Hartolit in Kreuzwertheim. Die letztlich insolvente Firma gehörte Adalbert Schmidt, der auch das Spitzenrestaurant und Hotel „Schweizer Stuben“ betrieb.

Helios-Geschäftsführer Christoph Bauer blickt derweil „optimistisch“ in die Zukunft. Er rechnet mit einem stabilen Geschäftsverlauf im noch jungen Jahr. Herausforderungen werde es allerdings wegen der Preissteigerungen vor allem im Energiebereich ergeben. Die höheren Kosten könne man nur teilweise an die Kundschaft weitergeben. Daraus ergebe sich ein „gewisser Margenschwund“.

Zu Umsatzzahlen machte Bauer keine Angaben. Man halte sich bei der Veröffentlichung von geschäftlichen Details traditionell zurück. Derzeit arbeiten laut dem Geschäftsführer knapp unter 50 Beschäftigte bei Helios.

Das Traditionsunternehmen Helios – 1909 in Ilmenau gegründet – ist seit 1954 in Bestenheid ansässig und betreibt ein Tochterunternehmen in Tschechien, in der nach eigenen Angaben nahezu alle benötigten Kunststoff-Halbfertigteile produziert werden. Das sichere „eine große Unabhängigkeit von externen Lieferanten“ und garantiere eine „hohe Lieferbereitschaft, auch in turbulenten Zeiten“ heißt es. Die Endmontage der meisten Isolierkannen finde in Wertheim statt.

Redaktion Reporter Wertheim

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