Ortschaftsrat

Feuerwehrgerätehaus kurz vor dem Abriss

Bei Sitzung Details der Planungen für den Sonderrieter Neubau vorgestellt

Von 
Birger-Daniel-Grein
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Ein Modell des neuen Feuerwehrgerätehauses, wie es vor zwei Jahren vorgestellt wurde. © Stadt Wertheim

Sonderriet. Das alte Gerätehaus der Sonderrieter Feuerwehr wurde in Eigenleistung entkernt und soll nun im Oktober abgerissen werden. In der Ortschaftsratssitzung am Dienstag in der Mehrzweckhalle wurde die Genehmigungsplanung für den Neubau vorgestellt.

Der Ortschaftsrat beschloss einstimmig seine Stellungnahme, mit der man den Neubau unterstützt. Lob wurde zudem Verwaltung ausgesprochen, wie auch den Ehrenamtlichen der Feuerwehr für das Entkernen sowie die gute Zusammenarbeit bei der Planung des Neubaus.

Ortsvorsteher Udo Kempf stellte einleitend zum Tagesordnungspunkt fest: Hätte man 2019 gewusst, welche Summe der Neubau kostet, hätte man wohl nicht den Mut aufgebracht, den Antrag zu stellen. Damals rechnete man mit rund einer Million Euro Investition, nun sind es fast zwei Millionen Euro. Fördergelder gibt es durch den Ausgleichsstock und der Fachförderung für die Fahrzeughalle.

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Kempf erinnerte an die nötigen Umplanungen, da die Förderung durch den Ausgleichsstock um 200 000 Euro geringer ausfiel als ursprünglich geplant. Abteilungskommandant Thomas Dillinger stellte die Planungen ausführlich vor. Baufenster des alten und neuen Gerätehauses würden sich überschneiden, daher sei der Abriss vor dem Bau nötig. Am Gebäude sind zehn Alarmparkplätze für Einsatzkräfte vorgesehen. Die Ausfahrt des Einsatzfahrzeug erfolgt über die Brunngasse. Aus Kostengründen setze man auf ein überdachtes Außentreppenhaus. Das Gebäude beginne etwa auf Höhe des Brandweihers, das Außentreppenhaus stehe hervor. Man hofft, die große Trauerweide, die außerhalb des Baufelds liegt, erhalten zu können, auch da diese ein beliebter Spielbaum für Kinder sei.

Heizung mit Wärmepumpe

Im Erdgeschoss des Neubaus werden sich Umkleide, Fahrzeughalle, kleiner Lagerraum und eine Unisextoilette befinden. Im Obergeschoss werden ein Schulungsraum für 38 Personen, Lagerräume, Toilette für Herren und Damen, Umkleiden für Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr sowie eine Küche Platz untergebracht. Im gesamten Gebäude habe man volle Raumhöhe, zum Teil seien die Decken abgehängt. Das Dach des Neubaus werde aus Trapezblechen bestehen und 30 Grad Neigung haben. Beidseits werden PV-Module installiert. Beheizt werde das Gebäude via Fußbodenheizung über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Warmwasser wird über Durchlauferhitzer erzeugt, wenn es gebraucht wird.

Felix Roth vom Referat Hochbau erklärte, das Gebäude erhalte eine Holzfassade mit Holz aus Wertheimer Wald. Generell lege man großen Wert auf Nachhaltigkeit und Ökologie. Das Erdgeschoss werde in Massivbauweise mit dicken Steinen ohne zusätzliche Dämmung erstellt, das Obergeschoss in Holzrahmenbauweise. Der Bauantrag für den Neubau sei gestellt. Aktuell arbeite man an der Werkplanung. „Der Rohbau soll im Frühjahr 2025 beginnen.“ Weiter berichtete er, dass Gebäude sei 18,98 Meter lang, 11,1 Meter breit und habe eine Firsthöhe von etwa elf Metern. Hinzu komme das Treppenhaus.

In nichtöffentlicher Sitzung und bei einem Vor-Ort-Termin mit den Stadtwerken Wertheim hatte der Ortschaftsrat intensiv den Standort einer neuen Trafostation für Sonderriet diskutiert. Aufgrund der steigenden Einspeiseleistung durch PV-Anlagen reiche das bisherige Stromhäuschen bei der Wildbachstraße 41 nicht mehr aus.

Der dortige Turm werde nach Betriebsstart der neuen Station abgebaut. Verschiedene vom Ortschaftsrat gewünschte Standorte waren nicht geeignet, da sie beispielsweise im Überschwemmungsgebiet bei Starkregen liegen, oder die Kabelanbindung zu lange und damit zu teuer würde. Letztlich einigte man sich auf einen Standort direkt neben dem Brandweiher. Die Station wird eine Größe von etwa drei bis vier Meter haben.

Neue Trafostation

Kempf ergänzte, Bastian Ries von den Stadtwerken habe bei den Gesprächen weiter darüber informiert, dass jetzt kurzfristig eine Erdleitung von der Trafostation im Steinwiesenweg zur Mülldeponie verlegt werden kann. Von dort soll die Leitung dann zu einem späteren Zeitpunkt weiter nach Dörlesberg verlegt werden. „Dann wäre Sonderriet wieder an einer Ringleitung angeschlossen und könnte von beiden Seiten Strom bekommen“, freute sich Kempf.

Seit einigen Jahren sei das Dorf an einer Stichleitung angeschlossen, der Strom komme von Nassig und besonders beim Wiedereinschalten nach einem Stromausfall könne es zu Überspannungen kommen. „Es gibt einige Haushalte im Ort die Geräteschäden dadurch hatten“, berichtete Kempf. Weiter erklärte er: „Im Oktober noch möchten die Stadtwerke die im Sommer neu verlegte Erdleitung von Nassig Waldflur über Steingasse-Tal zur Kläranlage legen.“

In seinem Rückblick seit der jüngsten Sitzung am 8. Juli sagte der Ortsvorsteher, das Gremium habe seither zweimal nichtöffentlich getagt. Lob sprach er der Jugend des Jugendraums für ihr Engagement zum Anbringen der neuen Schalung der Holzhalle aus. Dem Jugend-DRK Sonderriet gratulierte er für den neunten Platz beim Landesentscheid. Es hätten 17 Mannschaften teilgenommen.

Mit einer kleinen Feier habe man Abschied vom Feuerwehrhaus genommen. Die Sirene und der Wetterhahn auf diesem wurden abgebaut, letzterer kommt wieder auf das neue Gerätehaus.

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