In Wachbach

Bad Mergentheim: Neue Feuerwache in Wachbach feierlich übergeben

Die Stadt Bad Mergentheim investierte über 3,6 Millionen Euro in das neue Gebäude. Durch die Modulbauweise war zwar ein schneller Aufbau möglich, dennoch war es ein langer Weg zum neuen Feuerwehrhaus

Von 
Simon Retzbach
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In den neuen Räumlichkeiten gehören Platzmangel und frostige Temperaturen im Winter der Vergangenheit an. Alleine die Fahrzeughalle bietet mit mehr als 200 Quadratmetern viel Platz, hinzu kommen 400 Quadratmeter für verschiedene Funktionsräume. © Maja Mühleck

Wachbach. Das neue Feuerwehrhaus in Wachbach wurde im Rahmen einer feierlichen Eröffnung am Freitagabend offiziell an die Feuerwehr übergeben. Ein „freudiger Anlass“, wie es Stefan Walter, Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wachbach, ausdrückte.

Was lange währt, wird endlich gut – so lässt sich der durchaus lange Weg der Wachbacher Feuerwehr zum neuen Gebäude gut beschreiben. Denn bereits vor gut 15 Jahren äußerten die Ehrenamtlichen im Bad Mergentheimer Stadtteil den Wunsch nach neuen Räumlichkeiten.

Freuen sich über die Schlüsselübergabe (von links): Die Architekten Moritz Frick und Max Ertel, Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn, Stadtkommandant Karl-Heinz Barth, Stefan Walter und Simon Beyer von der Freiwilligen Feuerwehr Wachbach und Ortsvorsteher Dirk Rüger. © Simon Retzbach

Mit Blick auf die bisherigen Räumlichkeiten erscheint das allzu verständlich. Das 1979 erbaute bisherige Feuerwehrhaus sei ein „altes Geraffel“, fasst es Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn kurz und prägnant zusammen. Dabei ging es nicht nur beengt zu, sondern einige Umstände erschwerten den Feuerwehrleuten das Arbeiten deutlich. Fehlende Umkleiden für die steigende Zahl weiblicher Mitglieder war das eine Problem, ein anderes hatte sogar direkte Auswirkungen auf die Ausrüstung.

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„Die Abteilung Wachbach hatte in der Vergangenheit schon mal ein wasserführendes Fahrzeug, das ab Oktober jedoch immer ohne Wasser im Feuerwehrhaus stehen musste, weil es keine Heizung gab“, erinnerte sich Noch-Stadtkommandant Karl-Heinz Barth an die schwierigen Zeiten im alten Gebäude zurück. Umso schöner für ihn, in den letzten Tagen als Stadtkommandant ein neues Feuerwehrhaus in Betrieb zu nehmen. „Es gibt nichts schöneres“, freute er sich. Grund zur Freude gibt es genug, mit dem neuen Gebäude gehören die früheren Sorgen endgültig der Vergangenheit an. 400 Quadratmeter bieten genug Platz für Büroräume, einen Schulungsraum, Umkleiden, Sanitärbereiche, eine Leitstelle sowie einen Bereich für die Jugendfeuerwehr. Hinzu kommt eine Fahrzeughalle mit gut 200 Quadratmetern und drei Toren.

Hohes Tempo durch Module

„In Bad Mergentheim dauert es manchmal etwas länger“, konnte sich Kreisbrandmeister Andreas Geyer eine kleine Spitze angesichts der langen Wartezeit auf das neue Haus nicht verkneifen. Doch als dann der Bauantrag im Sommer 2023 gestellt wurde, ging es ziemlich schnell. Schon rund ein Jahr später ist das Gebäude bezugsfertig.

Diese kurze Bauzeit kommt vor allem durch die Modulbauweise zustande. Mit vorgefertigten Modulen, die vor Ort nur noch an- und aufeinandergesetzt werden müssen, lassen sich auch solche größeren Gebäude schnell realisieren. In Wachbach wurden zehn dieser Module auf insgesamt zwei Stockwerken aufeinandergesetzt. Auch die Fahrzeughalle wurde aus vorbereiteten Teilen zügig zusammengesetzt, sodass der Einzug planmäßig stattfinden konnte.

Direkter Nutzen für Bevölkerung

Kleinere Probleme gab es dennoch. „Der beengte Platz hat es ein bisschen schwierig gemacht, wir mussten den Hang teilweise abgraben und Stützmauern bauen“, erklärte Architekt Moritz Frick vom ausführenden Langenburger Bauunternehmen Farmbau. Doch die Modulbauweise, mit der man bereits beim Kindergarten im Auenland sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ermöglichte dennoch einen zügigen Aufbau des stattlichen Gebäudekomplexes.

Mit dem Neubau soll jedoch nicht nur den Kameraden ein „Zeichen der Wertschätzung und des Vertrauens“ gegeben werden, wie es Manuela Zahn formulierte. Es dient auch als Aushängeschild für Interessierte, könnte so weiteres Wachstum ermöglichen. Denn zweifellos macht der moderne, hell und freundlich wirkende Bau aus Beton „wo nötig“, Holz „wo möglich“ und Glas einen wesentlich besseren Eindruck als das in die Jahre gekommene Altgebäude. Es sei ein „zukunftsfähiger“ Bau, wie die Bürgermeisterstellvertreterin lobte.

Der jüngste Brand im benachbarten Markelsheim (wir berichteten) zeige, so Karl-Heinz Barth, den Bedarf weiterer Rückfallebenen im Ernstfall. Es besteht also durchaus auch ein direkter Nutzen für die Sicherheit der Bevölkerung im Ernstfall.

Es war, das wurde aus den Redebeiträgen der Feuerwehrleute deutlich, durchaus ein Kraftakt, der da nun sein erfreuliches Ende fand. Unzählige Mails und Telefonate, teils auch zu früher Stunde oder am Wochenende, waren erforderlich, doch schlussendlich habe man für alles eine „gute Lösung“ gefunden.

Mit einem Segen durch die Pfarrer Thomas Hämmerle und Bogdan Stolarczyk wurde das Haus offiziell in die Hände der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. Verbunden mit dem Wunsch von Manuela Zahn, dass das Gebäude ein „Ort der Begegnung und der gelebten Gemeinschaft“ werde.

Redaktion

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