Wertheim. Mit dem symbolischen Spatenstich für den Neubau der Dreifachsporthalle beim Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wertheim (DBG) startet der Bau des aktuell größten Bauprojekts der Stadt Wertheim. Es wird laut Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez auch das größte der nächsten Jahre sein. Das Gesamtvolumen liegt bei 10,07 Millionen Euro.
Der Rathaus-Chef erinnerte an die konstituierende Sitzung des Gemeinderats am 8. Juli 2019. Damals habe er sein Arbeitsprogramm als OB vorgestellt, zu dem auch der Ersatzneubau der Sporthalle gehört. 14 Tage später habe der Gemeinderat die richtigen und nötigen Beschlüsse gefasst. Dass alle Planungsschritte bis Leistungsphase vier durch die Stadtverwaltung erfolgten, sei bei solch einem Projekt etwas Besonderes, lobte er das Hochbauamt. Die Arbeiten für den Neubau habe man wegen der Größe europaweit ausschreiben müssen.
Erziehung und Bildung vor allem im Bereich körperlicher Ertüchtigung seien wichtig im Leben aller Menschen, betonte der OB. Dafür seien geeignete Orte und Räume nötig. Mit dem Ersatzneubau investiere man nicht nur in die Schulen. Es profitierten auch die zahlreichen Vereine, die die Halle ebenso nutzen werden. Sie würden schon lange auf die Möglichkeiten warten.
Die bestehende Sporthalle sei 60 Jahre alt und in sehr schlechtem Zustand. Es stünden ständig Reparaturen und Sanierungen an. Die neue Halle werde nach den neuesten energetischen Standards gebaut, erklärte der OB mit Blick auf die Wärmepumpe mit Erdsonden in Tiefbohrung zum Heizen und ein vollständig mit Photovoltaik „eingedecktes“ Dach. Er dankte allen, die zum Erfolg der Planungen, des Baus und der Finanzierung beitrugen. Besonders würdigte er die Unterstützung durch die Sportstättenförderung (600 000 Euro) und den Ausgleichsstock (915 000 Euro). Die größte Fördersumme (2,68 Millionen Euro) komme vom Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur.“ Beim kommunalen Haushalt verbleiben rund 5,9 Millionen Euro. Die Fertigstellung sei im Sommer 2025 geplant. Herrera Torrez: „Ich hoffe, wir schaffen das gemeinsam.“
DBG-Leiter Reinhard Lieb, der selbst Sportlehrer ist, freute sich über den Neubau. Als er vor 30 Jahren als frisch gebackener Lehrer in Wertheim anfing, habe es bereits die Sicherungsnetze in der Halle gegeben. Die Sportfachschaft des DBG versuche, in der alten Halle guten Sportunterricht zu bieten. Aufgrund des Hallenzustands könne man aber nicht alle Bildungsplanvorgaben erfüllen. Mit dem Neubau könne man den Schülern die ganze Bandbreite des Sports bieten. Lieb dankte allen, die sich für das Projekt einsetzen und dafür „brennen“. Er hofft nun, dass eine Nutzung ab dem ersten Schultag des Schuljahrs 2025/26 möglich sein wird.“
Catriel Rau, maßgeblicher Planer für das Projekt im Referat Hochbau der Stadtverwaltung, nannte Details der neuen Halle. Mit dem DBG und dem Neubau der Grundschule Wertheim entstehe ein Campus mit Flächen für alle Bürger. Die Halle werde auf der rechten Seite im Gelände teilweise eingegraben. Der Großteil des Untergeschosses werde Erdberührung haben. Der Haupteingang komme auf die Nordseite im Erdgeschoss. In dem führen Foyer und Galerie zu Umkleiden, Duschen und einem interessanten Lehrerbereich zur Unterrichtsvorbereitung. Man werde einen Blick auf die tiefer liegende Hallenebene haben.
In der Dreifachsporthalle sind dann auch Ballsportarten und Badminton möglich. Zudem gibt es einen zusätzlichen Gymnastikraum. Barrierefreie Außenwege ermöglichen einen barrierefreien Zugang zur Halle. Im Inneren gibt es einen Aufzug. Ein zweiter Eingang am Gymnastikraum bietet einen direkten Zugang zum Hallenbereich. Auf der Ost- und Westseite befinden sich zwei große Treppenhäuser. Duschen und Umkleiden haben eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Hallenlüftung erfolgt über die Fenster.
Das Gebäude werde in massiver Bauweise errichtet, so Rau. Tragende Wände baue man aus Stahlbeton, teilweise mit Sichtbetonoberfläche. Die Halleneindeckung erfolge mit Trapezblechen auf Holzbinder, die Nebenräume erhielten Stahlbetondecken. Charakteristisch für die Optik werde die hinterlüftete Holzfasse sein. Zudem werde es verputzte Wandteile geben. Das Gebäude sei gemäß Energiesparverordnung gedämmt. Eine flexible Verschattung von Fassade und Fenstern sorgten für Sonnenschutz. Dennoch sei die ausreichende Beleuchtung durch Tageslicht sichergestellt. Rau: „Es werden zwei interessante Jahre Bauzeit, auf die wir uns freuen.
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