Breitbandausbau - „Weiße Flecken“ sollen der Vergangenheit angehören / Spatenstich erfolgte in Reicholzheim / Boxberg und Freudenberg sollen folgen

Der Anschluss an die Gigabitwelt

Lesedauer: 
Die Breitbanderschließung der „weißen Flecken“ und die Anbindung der Gewerbegebiete an das Glasfasernetz im Main-Tauber-Kreis gehen weiter voran: Spatenstich in Reicholzheim mit (von links) Marco Weigand, Alleingesellschafter der NGN Fiber Network KG, Erster Landesbeamter Christoph Schauder, Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez und Dezernent Jochen Müssig vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis. © Landratsamt Main-Tauber-Kreis/Rico Neubert

Der Spatenstich für den weiteren Breitbandausbau in den „weißen Flecken“ im Main-Tauber-Kreis und die Anbindung der Gewerbegebiete an das Glasfasernetz erfolgte in Reicholzheim.

Reicholzheim /Main-Tauber-Kreis. Der Main-Tauber-Kreis und seine Städte und Gemeinden verfolgen kontinuierlich ihr Breitbanderschließungskonzept. Wie das Landratsamt mitteilt, gliedert sich dieses in insgesamt fünf Stufen. „Ich freue mich, dass bereits seit den Jahren 2019 beziehungsweise 2020 in allen Städten, Gemeinden und Dörfern eine Basisversorgung zur Breitbandnutzung zur Verfügung steht“, sagt Erster Landesbeamter Christoph Schauder. Dieser ersten Ausbaustufe schloss sich nahtlos und als zweite Stufe die Erschließung der 82 Schulen im Landkreis mit einem unmittelbaren Glasfaseranschluss an. „Diese Breitbandversorgung sichert in der Corona-Pandemie den Fernunterricht an den Schulen“, ergänzt Dezernent Jochen Müssig.

Die Erschließung der weißen Flecken und der Gewerbegebiete als Stufen drei und vier wurde durch die Landkreisverwaltung europaweit ausgeschrieben. In dem Ausschreibungsverfahren hat das Unternehmen NGN Fiber Network KG aus Aubstadt das wirtschaftlichste Konzept eingereicht. Gleichwohl bleibt eine Wirtschaftlichkeitslücke von 20,56 Millionen Euro, welche zu finanzieren ist.

Mehr zum Thema

Landratsamt

Herausragende Leistung

Veröffentlicht
Von
lra
Mehr erfahren
Mobilfunk

Mobilfunk im Main-Tauber-Kreis: Einflussmöglichkeiten des Kreises beschränken sich auf "nerven"

Veröffentlicht
Von
Heike von Brandenstein
Mehr erfahren
25 Jahre Integrierte Leitstelle des Main-Tauber-Kreises in Bad Mergentheim

Rettungsleitstelle in Bad Mergentheim: Rund um die Uhr für Notrufe bereit

Veröffentlicht
Von
Sascha Bickel
Mehr erfahren

Diese Herausforderung konnte der Main-Tauber-Kreis mit seinen Städten und Gemeinden schultern, da sich der Bund und das Land Baden-Württemberg insgesamt mit einer Förderquote von 90 Prozent einbringen. „Die Unterstützung durch Bund und Land ist uns sehr willkommen. Der Kreistag, die Bürgermeister und die Oberbürgermeister sind dankbar für diese Unterstützung“, sagt Erster Landesbeamter Christoph Schauder.

In Reicholzheim geht es los

Der Spatenstich für den weiteren Breitbandausbau in den weißen Flecken im Main-Tauber-Kreis und die Anbindung der Gewerbegebiete erfolgte in Reicholzheim.

Coronabedingt beschränkte sich der Spatenstich nur auf wenige Personen. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez nahm die Gelegenheit wahr, den Breitbandausbau als wichtiges Ereignis zu würdigen. „Im Main-Tauber-Kreis und in Wertheim kümmern wir uns darum, dass auch die Bürger über einen Glasfaseranschluss verfügen, die nicht im Stadt- oder Ortskern leben. Für unsere Bürgerschaft, die Unternehmen und die Dienstleister ist es wichtig, dass jeder über eine gute Breitbandversorgung die nationale und internationale Kommunikation sicherstellen kann“, sagte der Wertheimer Oberbürgermeister. Diesen Worten schlossen sich auch Erster Landesbeamter Christoph Schauder und Dezernent Jochen Müssig an, die in Vertretung für Landrat Reinhard Frank an dem Spatenstich teilnahmen. „Gerade der ländliche Raum profitiert von dieser Technologie und wir sind jetzt wieder mitten auf den internationalen Marktplätzen“, informiert Christoph Schauder.

Marco Weigand, Alleingesellschafter der NGN, informierte, dass die Breitbanderschließung der weißen Flecken und Gewerbegebiete nach dem Auftakt in Reicholzheim in Kürze auch in Boxberg beginnt. Von Wertheim ausgehend wird das Taubertal aufwärts erschlossen. Eingebunden wird auch das Maingebiet bis nach Freudenberg. Der Strang von Boxberg-Ahorn kommend führt bis ins Taubertal hinein und erschließt dann die südlichen Landkreisgebiete. „Ich gehe derzeit davon aus, dass wir bis spätestens Mai 2023 diese Aufgabe bewerkstelligt haben“, sagte Marco Weigand.

Für den Betrieb der Breitbandinfrastruktur bringen sich in einer Kooperation mit NGN Fiber Network KG sowohl die Stadtwerke Coburg mit der süc//dacor GmbH als auch die ZEAG AG aus Heilbronn ein. Im Rahmen des Spatenstiches wurde betont, dass es sich bei der jetzt verlegten Infrastruktur in die Gewerbegebiete und zu den weißen Flecken um ein so genanntes Open Access-Verfahren handelt. Dies bedeutet, dass auch andere Telekommunikationsunternehmen ihre Dienste auf dem Netz anbieten können.

Innerorts Glasfaser statt Kupfer

Im Einklang mit der Erschließung der weißen Flecken und der Gewerbegebiete startet in wenigen Wochen auch die innerörtliche Breitbanderschließung als fünfte Stufe. Hier hat sich das Landratsamt in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden für das Unternehmen Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV) entschieden. BBV wird die große Aufgabe übernehmen, die gegenwärtig noch bestehende Kupferinfrastruktur durch Glasfaserkabel auszutauschen. Hierzu wird eine Vermarktungsoffensive in den Städten und Gemeinden gestartet. Die Städte und Gemeinden sowie der Landkreis appellieren bereits jetzt an die Bevölkerung, sich gegenüber BBV offen zu zeigen.

Diese innerörtliche Erschließung wird nämlich nur gelingen, wenn mindestens 20 Prozent der möglichen Nutzer einen Vorvertrag abschließen. „Dies ist eine einmalige Gelegenheit, den Landkreis an die Gigabitwelt anzuschließen“, lautete der Appell der Teilnehmer am Spatenstich.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten