Mondfeld. Die altbekannten „Bunten Abende“ sind in Mondfeld zurück. Nach dem Kappenabend im vergangenen Jahr erwartete die Besucher am Freitag und Samstag in der Maintalhalle dieses Jahr ein Abend voller Spaß und Tanz. Neben sehr vielen Mitwirkenden auf der Bühne sorgten fast 60 Helfer hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf und das Wohl der Gäste. Stimmungsgarant der Livemusik war Peter Hofmann.
Getreu des Mottos wurden die Zuschauer in die Welt der „Helden der Kindheit“ entführt und davon gab es viele. Das zeigte sich auch an den Kostümen im Publikum.
Purzelgarde hat den Abend eröffnet
Eröffnet wurde der Abend von den 26 jüngsten Stars der Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM) der Purzelgarde, die von Eva Sakowski, Allegra Grein und Celina Löber trainiert wird. Als Weihnachtswichtel bewiesen sie, der Nachwuchs für die bunten Abende ist gesichert. Die Kinder rissen so mit, dass sogar der anwesende Grinch mittanzte.
Moderiert wurde der Abend von „Pipi Langstrumpf“, alias Eberhard Roth. Dieses Jahr wieder mit dabei war ebenso der Elferrat. Besonders freute sich Roth, dass Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez erstmals in dessen Amtszeit beim Fasching in Mondfeld war.
Die Elferratsgarde riss das Publikum mit einen traditionellen Gardetanz zur Musik aus Fluch der Karibik mit. Stolz zeigte sich Roth darüber, dass die FGM die Zahl ihrer Gardemitglieder deutlich steigern konnte.
Selbst Zeus (Fritz Ulshöfer) machte sich auf den Weg ins närrische Mondfeld. Der Göttervater stieg vom Olymp herab, um in seiner politischen Büttenrede einen Rundumschlag zu aktuellen Themen zu bieten. Es ging unter anderem um den Umgang der Menschen mit der Umwelt, der Flugblatt-Affaire von Aiwanger und die Ausbeutung von Arbeitskräften. „Es gibt auf der Erde glaubt mir als Zeus, nichts Neus“, bedauerte er. Er glaube dennoch fest daran, die Vernünftigen auf der Erde werden siegen. „Wenn alle Menschen Brüder werden, dann ist der Himmel hier auf Erden.“ Abschließend stimmte er die Europahymne an. Für Ulshöfer war es bereits die 25. Büttenrede in Mondfeld.
In der Welt von Alice im Wunderland
Die 18 Kinder der Möfelder Wicke werden von Ronja Schmied und Mareike Roth trainiert. Sie nahmen die Zuschauer in die Welt von Alice im Wunderland mit. Tänzerisch erzählten sie die wunderbaren Begegnungen von Alice mit allerlei besonderen Figuren.
„Helder werden älter“ unter diesem Motto begeisterten Mandusse und Friends als Bühnenerfahrene ihren Gesang. „Wie nennt man die Helden, die immer gut gelaunt sind? Rentner.“ stellten sie fest und sangen „Lustig ist das Rentnerleben.“ In ihren Liedern ging es unter anderem um Fußball, dritte Zähne und die Einschränkungen durch „Corona-Malaria.“ Wie gut in Mondfeld die Integration funktioniere, zeigte der gemeinsame Auftritt mit Nikhilesh Devarajan aus Indien. Mit ihm stimmten sie ein Faschingslied auf Indisch an.
Als Ersatz für das fehlende Mondfelder Prinzenpaar spannte Roth kurzerhand nacheinander die Reicholzheimer Narrenhoheiten und ihre Wertheimer Kollegen ein.
Mit ins Showparadies Las Vegas nahmen die Sandfrösch das Publikum. Ihr Sketch war eine ganz außergewöhnliche Zaubershow. Sie ließen Leute schweben und präsentierten den Voraussagetunnel. Dabei ging zur Freude des Publikums einiges schief, so dass die Tricks gelüftet wurden.
Reise nach Rio de Janeiro
Die Männer und Frauen der „Schnatterliese“ begeisterten mit einer tänzerischen Reise nach Rio de Janeiro. Das Publikum wurde nicht nur von brasilianischen Takten und Schritten, sondern auch durch die leuchtenden Kostüme mitgerissen.
Ehrengäste und Vertreter anderer Faschingsvereine sprachen ein paar Grußworte. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez ging in seiner Rede auf das Krankenhaus ein, dessen Situation das Herz schwer mache. Jeder wisse es besser, doch keiner habe die Lösung. Man müsse beim Gesundheitsministerium in Stuttgart kräftig anklopfen. „Wir brauchen ministeriale Kraft, die dem Landrat Beine macht.“ Mondfelds Patenstadtrat Axel Wältz lobte die FGM und ihre junge Vorstandschaft. Der Fasching in Mondfeld sei ein Mehrwert für Wertheim.
Den gelungenen Start in den zweiten Teil des Abends bot der Tanz der Prinzengarde, die die karnevalistische Königsdisziplin perfekt präsentierte.
Bei ihrem zweiten Auftritt des Abends überzeugten „die Sandfrösche“ als Gospel-Chor. Dabei stießen die auf griechische Götterstatuen und einen schrägen Vogel.
Die Frauen und der Mann der Tanzgruppe „Dicke Eier“ boten einen faszinierenden Höhepunkt. In komplett dunkler Halle und Bühne tanzten sie als bunt leuchtende Vögel aus Afrika und boten dabei ein Spiel aus Licht, Farben und Bewegung.
Die „Röthlis“ sind seit langem fester Bestandteil des Mondfelder Faschings. Sie erzählten die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel, die sehr faul waren, nie nach draußen gingen und nur vor dem Computer saßen. Daher schickte sie der Vater in den Mondfelder Schenkenwald, wohin sie alle Elektronik mitnahmen. Dabei stießen sie auf den Waldgasthof „Zum Hexenhaus“. Hänsel und Gretel nutzten alle Tricks, um ihren Gasthof zu übernehmen.
Den krönenden tänzerischen Abschluss bot das Männerballett „Trampelbude“. Ihr Held war Aladin, aus tausend und einer Nacht. Die Tänzer begeisterten mit einer Art Minimusical mit fetzigen Kampf- und Tanzszenen aber auch romantischen Einlagen. Für die Gruppe war es nach 44 Jahren Mitwirkung ein närrisches Jubiläum.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-bunter-abend-in-mondfeld-die-helden-der-kindheit-_arid,2174956.html