Fastnacht

Mondfelder Narren haben im wahrsten Wortsinn alle Hände voll zu tun

Orden werden passend zum Kampagnenmotto „Helden der Kindheit“ einzeln gefertigt und bemalt

Von 
Birger-Daniel Grein
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Auch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen bei den Mondfelder Fastnachtern auf Hochtouren. Viel zu tun haben beispielsweise die Bühnenmaler Günter Zenefels und Maika Lauzi. © Birger-Daniel Grein

Mondfeld. Ihre „Helden der Kindheit“ feiern die Mondfeldern Närrinen und Narren in dieser Kampagne gemeinsam mit ihren Gästen. Die Vorbereitungen der neuen Aktiven, erfahrenen Helfer und Akteure laufen auf Hochtouren – wie es auch bei anderen Fastnachtsgesellschaften in der Region der Fall ist. Die Gruppen proben schon seit einiger Zeit und der Bau der Wagen für den Umzug hat begonnen. Engagiert am Arbeiten sind ebenso die Fastnachter und Fastnachterinnen, die für Bühnenbild, Hallendekoration und die Orden sorgen. All diese entstehen in Mondfeld in echter Handarbeit.

Die zehn „Orden-Maler“ der Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM) fertigen diesmal 200 Orden für die Mitwirkenden, Ehrengäste und Ehrenmützenträger. „Der Orden ist immer an Faschigsmotto angepasst“, berichtete Andreas Grein im Gespräch mit den FN. Dieses Jahr zeigt er einen bunten Superman. Für dieses Motiv hatte das Vorstandsteam Anfang August „grünes Licht“ gegeben. Gemeinsam legten die „Orden-Maler“ dann wie jedes Jahr das farbliche Design fest.

Mit „Superman“ können sich auch die jungen Leute identifizieren, stellte Petra Spachmann fest. Hans Spachmann ergänzte: „Superman hielt sich über die Zeit.“ Grein überlegte sich dann Möglichkeiten zur Gestaltung des plastischen Ordens. Nachdem der erste Entwurf erstmals auf dem 3D-Drucker erstellt worden war, folgte ein Modell aus Feinkeramik. Dieses wiederum diente als Basis für eine Gussform aus Silikon. Der so entstandene erste Prototyp wurde von Hand überarbeitet, Dabei galt es, diesen abzuschleifen, die Kanten nachzuarbeiten und Flächen zu glätten.

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„Vom Urmodell bis zu den fertigen Gießformen für die Orden dauert es rund 20 Arbeitsstunden“, berichtete Grein. Aus dem fertigen Prototypen stellte man drei Negativformen her, in denen die Feinkeramikorden gegossen wurden. Für Letztere zeichnete Anne Grein verantwortlich, während Andreas Grein Formen für die spätere Bohrung der Löcher für die Kordel entwickelte.

Jeder der in dieser Kampagne verwendeten Orden habe jeweils drei Löcher, erklärte Grein. Und alle seie einzeln gebohrt. So komme man auf 600 Bohrungen. Der bisher aufwendigste Orden sei „Jim Knopf“ aus dem Jahr 2019 gewesen, der unter anderem aus sieben Einzelteilen aus sechs verschiedenen Formen bestand, erinnerte sich das Team.

Jeder Orden wird von Hand bemalt. Außerdem werden die Filteile z für die Rückseite zugeschnitten und aufgeklebt, der Jahresaufkleber angebracht und die Kordelne eingezogen. „Es war schon sehr ruhig beim Malen, da man sich konzentrieren musste“, berichtete Conny Hieser von den seit Oktober mindestens einmal wöchentlich stattfindenden Arbeitstreffen im Keller der Maintalhalle.

Die Qualität ist den Helfern sehr wichtig. Manche Stelle übermale man auch mehrfach. Den Gesamtaufwand für alle Orden bezifferten die Ehrenamtlichen auf über 600 Arbeitsstunden.

Die „Orden-Maler“ haben noch weitere Aufgaben. Sie sorgen für die Tisch- und Bardekoration bei den Bunten Abenden. Alle zehn Gruppenmitglieder sind schon lange dabei, einige bereits seit 1985. Bereits seit 2010 arbeitet sie in der aktuellen Konstellation zusammen. „Wir sind ein tolles Team. Man freut sich, etwas für den Verein zu tun“, sagte Andreas Grein. Einig sind sich alle, dass man Spaß beim Malen habe.

Sehr aktiv sind auch die Kulissenmalerinnen und -maler. Günter Zenefels und Maika Lauzi gehören seit 2009 zu diesem Team. Diesmal arbeiten sie allerdings nur zu zweit. Beide malen gerne. Stehe das Kampagnenmotto fest, Sammele man dazu erst einmal Ideen und passende Bilder. Dann suche man miteinander die Motive aus. Diesmal startete man mit dem Grundieren sowie der Vorbereitung der Motivvorlagen im Oktober. Gemalt werde seit Dezember, berichteten Lauzi und Zenefels. Jetzt seien sie schon fast fertig. Restarbeiten erledige man dann noch kurz vor den Bunten Abenden.

Dieses Jahr werde es noch Effekte, wie einen fliegenden Superman in einem Sternennetz auf der Bühne geben, machten Günter Zenefels und Maika Lauzi im FN-Gespräch neugierig auf die FGM-veranstaltungen. Dabei betonten sie: „Wir geben unser Bestes.“

Insgesamt haben sie 18 Figuren gestaltet, die Mehrheit davon „Kindheitshelden“, die ältere und jüngere Generationen kennen. Insgesamt leisteten die beiden über 120 ehrenamtliche Arbeitsstunden für das Bühnenbild und Motive in der Halle.

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