Ortsbegehung und Bürgerempfang

Bevölkerung ist stolz auf die sanierten Gemeinschaftsräume in Eichel

Bürgermeister Markus Herrera-Torres informierte sich über Probleme und Anliegen der Stadtteile Eichel-Hofgarten.

Von 
Nadine Schmid
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Sie freuen sich über die neuen Räume, besonders die Küche (von links): Stadtteilbeirätin Margarethe Tilly, Udo Diehm, der im Auftrag der Vereine die Bauarbeiten begleitete, Stadtteilbeiräte Helmut Weis und Frank Merklein, Stadtteilbeirätin Barbara Lotz, Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, Stadtteilbeiratsvorsitzender Roland Olpp und Stadtteilbeirätin Stefanie Kuhn.. © Nadine Schmidt

Eichel/Hofgarten. Eichel – von ganz oben bis hinunter an den Main durchwanderten Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, der Stadtteilbeirat Eichel-Hofgarten und interessierte Bürger den Stadtteil Eichel-Hofgarten, um vor Ort von Anliegen und Problemen zu erfahren. Den Endpunkt setzte ein erfreuliches Ereignis: die offizielle Übergabe der sanierten Gemeinschaftsräume in Eichel.

Neubaugebiet Oberer Neuberg

Die Gruppe, zu der auch die beiden städtischen Bediensteten Achim Hörner vom Tiefbauamt und Frank Hofmann vom Ordnungsamt gehörten, sprach zunächst mit Anwohnern im Neubaugebiet Oberer Neuberg. Diese wünschten sich wegen der vielen kleinen Kinder in der Straße die Ausweisung als Spielstraße. Dem musste Herrera Torrez allerdings eine Absage erteilen: Die Straße sei bereits 30er-Zone. Da es einen Gehweg gebe, wäre die Kennzeichnung als Spielstraße rechtlich nicht möglich. Er appellierte, dass in der Straße besonders Anwohner fahren würden und hier wahrscheinlich der Druck der Gemeinschaft, langsam zu fahren, mehr bringe als eine rechtliche Regelung.

Gerhard-Hauptmann-Straße

Ebenso um Solidarität mit seinem Wohnumfeld ging es beim zweiten Thema, das in der Gerhard-Hauptmann-Straße aufkam. Ob die Stadt nicht die Treppen, die den Hofgarten von oben bis unten durchlaufen, besser pflegen könne. Auch hierzu eine klare Aussage der Stadt: Die Wege sind zwar städtisch, fallen aber unter die Räum- und Streupflicht der Anwohner. So müsse hier jeder der Hausbesitzer von der Gemeinschaft in die Verantwortung genommen werden.

Beim Abstieg Richtung Eichel kam die Gruppe noch an den zwei Baustellen in der Frankensteiner Straße vorbei. Auf dem einen Areal entsteht die Pflegeschule der Johannes-Diakonie, auf dem ehemaligen Gelände der Firma Horn sind Mehrfamilienhäuser geplant. „Die Frankensteiner Straße wird in ein paar Jahren nicht wiederzuerkennen sein“, erläuterte Herrera Torrez später beim Bürgerempfang. Die Anwohner hoffen hier darauf, dass sich an der Parkplatzsituation vor dem Wohnstift etwas ändere, erläuterte Stadtteilbeiratsvorsitzender Roland Olpp.

Bei der Ortsbegehung wurden unter anderem die Verbindungstreppen zwischen den einzelnen Straßen begutachtet. © Nadine Schmid

Zum eigentlichen Bürgerempfang in den Gemeinschaftsräumen kamen nur wenige, denn außen liefen bereits die Vorbereitungen für den anschließenden Künstler- und Handwerkermarkt. Dies sah der Stadtteilbeiratsvorsitzende aber nicht tragisch: „Eigentlich haben wir unseren Bürgerempfang gerade schon auf der Straße gemacht.“ Es sei dieses Mal schwerpunktmäßig um Hofgarten-Themen gegangen, aber in einer der nächsten Sitzungen stünden auf jeden Fall wieder die Anliegen von Eichel auf der Agenda, versprach Olpp. Jetzt wolle man erstmal die neuen Räumlichkeiten feiern. Man habe die Termine bewusst mit dem Handwerkermarkt zusammengelegt. „So konnten wir mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.“

Olpp hatte zum Empfang Gerhard Albrecht eingeladen, ehemaliger Stadtteilbeiratsvorsitzender von Vockenrot. Er habe damals bei der Gründung des Stadtteilbeirats Eichel-Hofgarten im Jahr 2004 für ihn als Mentor fungiert und so sei es ihm ein Anliegen gewesen, dies hier nochmals zu würdigen und ihn zu verabschieden.

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Anschließend blickte Olpp auf die Sanierungszeit zurück. Die Arbeiten hatten im Mai 2019 begonnen. Dreieinhalb Jahre Bauzeit seien nicht viel, besonders angesichts zweier Lockdowns. Er lobte die große Eigenleistung, 170 ehrenamtliche Stunden seien hier zusammengekommen. Hinzu komme die Überdachung auf dem Vorplatz, die der ASC Eichel komplett in Eigenregie errichtet hat. Er freue sich, dass durch den Anbau Platz, speziell für Mobiliar gewonnen wurde, so Olpp.

Man habe in der ganzen Bauzeit die Gemeinschaft im Stadtteil erleben können. Deshalb wolle er die Räume eher Gemeinschafts- als Mehrzweckräume nennen, da hier alle Einwohner ihren Interessen nachgehen könnten. Der Stadtteilbeirat bedankte sich bei der Stadt für die finanzielle Unterstützung. Man habe mit dem nachhaltigen und zukunftsorientierten Ansatz mit den vorhandenen Mitteln das Höchstmaß herausgeholt.

Gelebte Gemeinschaft

Herrera Torrez schloss sich dem Lob an. In den Stadtteilen sei es häufig anonymer als in den in sich gewachsenen Ortschaften. Dennoch zeige Eichel-Hofgarten, dass man hier ebenfalls Gemeinschaft lebe. Der Oberbürgermeister dankte dafür besonders dem Stadtteilbeirat.

Bezug nehmend auf die Sanierung zitierte Herrera Torrez einen Satz aus dem Eicheler Antrag in einer Gemeinderatssitzung im Jahr 2016: Sie würden bitten „die Küche zu erneuern, bevor sie in das Unesco- Weltkulturerbe aufgenommen werde“

Dies sei nun geschehen. Insgesamt kostete die Maßnahme die Stadt 250 000 Euro. „Jetzt haben Sie einen Gemeinschaftsort, auf den sie stolz sein können.“

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