Klimaschutz - Freiflächen für Solarenergie gesucht

Bebauungspläne: Stadt Wertheim will Ortschaften anhören

Von 
Gerd Weimer
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PV-Anlage bei Dörlesberg. © Gerd Weimer

Wertheim. Die Fraktion der Grünen hatte im Mai vergangenen Jahres den Antrag gestellt, Bebauungspläne „für benachteiligten Flächen“ der Landwirtschaft einzurichten. Damit sollten Investoren angelockt werden, die Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichten. Hintergrund der Anfrage war auch, dass – wie teilweise von den Grünen bemängelt – solche Solaranlagen auf wertvollen Böden entstehen, die der landwirtschaftlichen Nutzung dann entzogen sind, wie beispielsweise am Ernsthof in Dörlesberg.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sagte am Montag bei der Sitzung des Bauausschusses, dass er anfangs skeptisch gewesen sei, da eine Vorab-Ausweisung von Flächen ein „großer Mehraufwand“ für die Verwaltung bedeute. Mit dem Fortgang der politischen Debatte habe er aber erkannt, dass man damit „Konfliktfelder reduzieren“ könne – ein „lohnenswerter Prozess“.

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Stadtbaumeister Armin Dattler präsentierte dem Gremium Karten, auf denen die Flächen im „benachteiligten Gebiet“ markiert sind, wies allerdings daraufhin, dass sie bei weitem nicht vollständig für die Energiegewinnung zur Verfügung stehen werden. Bei der Klassifizierung als „benachteiligte Flächen“ spielen demnach einige Faktoren eine Rolle. Neben der Bodenqualität sind das beispielsweise auch Hanglagen oder Flächen, die aus anderen Gründen schwer zu bewirtschaften sind. Der Vorteil sei, dass die Einspeisevergütung nach Landesrecht „mit größerer Sicherheit“ möglich sei, was bei der Kalkulation der Rentabilität von PV-Anlagen helfe.

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Die Stadt hat in mehreren Schritten die entsprechenden Flächen eingegrenzt und will den betroffenen Ortschaften und Stadtteilen Gelegenheit zur Stellungnahme geben, sollten Planungsarbeiten zur Ausweisung von Sondergebieten möglich sein. Die Einschätzungen werden dann dem Gemeinderat vorgelegt und dienen als Grundlage für das weitere Verfahren. Schritt für Schritt sollen so die Flächen reduziert werden. Am Ende des Prozesses sollen sich bis zu acht Areale herauskristallisieren, die geeignet sind und die sich auf das Landschaftsbild weniger auswirken, so OB Markus Herrera Torrez. Bei Interesse eines Investors müsse man nicht bei Null anfangen. Der Ausschuss billigte diese Vorgehensweise einstimmig.

Redaktion Reporter Wertheim

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