Krise im Gesundheitswesen

Auch Rotkreuzklinik in Lindenberg schließt

Nach dem  Krankenhaus in Wertheim macht eine weitere insolvente Klinik der Schwesternschaft München vom BRK dicht.

Von 
Gerd Weimer
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Die Rotkreuzklinik der Schwesternschaft München vom BRK schließt ihre Pforten. © Schwesternschaft München

Wertheim/Lindenberg. Nach der Wertheimer Rotkreuzklinik schließt auch das Pendant in schwäbischen Lindenberg (Kreis Lindau/Bayern). Dies teilte Insolvenzverwalter Mark Boddenberg am Montag mit. Das Krankenhaus der Schwesternschaft München befand sich seit Juli vergangenen Jahres in einem Insolvenzverfahren, also noch vor der Wertheimer Klinik.

In der Mitteilung eines Sprechers der Klinik hieß es: „Die Rotkreuzklinik Lindenberg GmbH beendet ihre Sanierungsmaßnahmen durch Liquidation und Schließung der Einrichtung.“ Trotz bereits erfolgter Sanierungsschritte sei es nicht möglich, die Gesundheitsversorgung vor Ort aufrechtzuerhalten. Die Krankenhausfinanzierung reiche in ihrer aktuellen Form für kleinere Häuser nicht aus.

„Absolute Katastrophe“

Die verbliebenen rund 250 Beschäftigten verlieren ihre Jobs. Bereits im November mussten im Rahmen eines Sanierungskonzepts 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. In einem nächsten Schritt würden sie nach und nach über die Beendigung ihrer Arbeitsverhältnisse in Kenntnis gesetzt, heißt es in der Mitteilung. In Kürze würden keinen neuen Patienten aufgenommen.

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Laut einem Bericht der „Allgäuer Zeitung“ sprach Lindenbergs Bürgermeister Eric Ballerstedt von einer „absoluten Katastrophe“. Trotz bekannter Probleme kam das Ende der Klinik demnach überraschend. Bis zuletzt habe die Klinik noch Mitarbeiter gesucht - Ärzte und Pflegekräfte, heißt es in dem Bericht.

Wie im Wertheimer Fall war Insolvenzverwalter Marc Boddenberg demnach davon ausgegangen, die Klinik erhalten zu können. Das erarbeitete Zukunftskonzept sei allerdings nicht geeignet, „den tatsächlichen Gegebenheiten der Gesundheitsversorgung vor Ort wirtschaftlich standzuhalten“, heißt es in der Mitteilung. Die Krankenhausfinanzierung sei derzeit insbesondere für kleinere Häuser nicht ausreichend.

Die Schwesternschaft betreibt jetzt noch zwei Häuser in München und eine Klinik Würzburg.

Redaktion Reporter Wertheim

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