Nach dem Aus

Rotkreuzklinik Wertheim: Vorwürfe in Richtung Rathaus

Der Betriebsrat wirft OB Markus Herrera Torrez vor, anfangs zu zögerlich gehandelt zu haben.

Von 
Gerd Weimer
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Am Ende: Die Wertheimer Rotkreuzklinik. © Gerd Weimer

Wertheim. Der Betriebsrat der Rotkreuzklinik spricht in Bezug auf die Schließung des Hauses von einer „Hiobsbotschaft“. Vorwürfe richtet er an Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Der Insolvenzverwalter sei anfangs im Rathaus mit seinem Vorschlag, das Haus zu rekommunalisieren, auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Die Mitteilung von Betriebsratschefin Birgit Väth im Wortlaut: „Die Würfel sind gefallen. Trotz aller Bemühungen den Klinikstandort Wertheim zu erhalten, musste der Insolvenzverwalter in der Betriebsversammlung den in der Klinik Beschäftigten die Schließung der Klinik und den baldigen Erhalt der Kündigungen mitteilen.

Die Klinikschließung ist sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Belegschaft eine Hiobsbotschaft. Die Region wird bei der Gesundheitsversorgung abgehängt. Die hochmotivierten und engagierten Beschäftigten verlieren ihre Arbeitsplätze.

Der Insolvenzverwalter Herr Boddenberg konnte unseren Mitarbeitenden zumindest in einem Punkt eine gute Nachricht überbringen: Die Gehälter werden auch in der Kündigungsfrist weitergezahlt. Dafür bekam er auch kräftigen dankbaren Applaus.

Leider ist Boddenberg zu Beginn des Insolvenzverfahrens mit seinen Rekommunalisierungsbemühungen bei der Spitze der Stadtverwaltung zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen, weshalb der Betriebsrat mit Unterstützung von ver.di-Gewerkschaftssekretär Simon Habermaaß und den Angestellten der Klinik eine überaus erfolgreiche Petition gestartet hat.

Trotz aller positiven Zusagen der Gemeinderatsfraktionen, eine baldige Entscheidung herbeizuführen, ging letztlich zu viel Zeit ins Land, weshalb sich immer mehr Personal verständlicherweise eine stabile berufliche Zukunft in anderen Betrieben suchte.

All diejenigen, die geblieben sind, weil sie auf die Etablierung der Fachklinik gehofft haben, wurden nun bitter enttäuscht.“ 

Redaktion Reporter Wertheim

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