Wertheim. Aufwendige Sanierungsarbeiten an der Stützmauer entlang der L 2310 in Wertheim an der „alten Mainbrücke“ nach Kreuzwertheim werden momentan ausgeführt. Beim offiziell als Stützbauwerk 517A an der L 2310 bezeichneten Bauwerk handelt es sich um eine Stützmauer aus dem Jahr 1881. Laut Regierungspräsidium Stuttgart (RP) wurden an ihr im Rahmen einer Bauwerksüberprüfung Mängel festgestellt, die nun beseitigt werden.
Auf Nachfrage erklärte die RP-Pressestelle, das Bauwerk weise diverse Schäden auf, darunter zum Beispiel Abplatzungen, Hohlstellen und Risse im Bereich der Brüstung sowie eine leichte Verformung der Brüstung auf gesamter Länge. Diese werde zurückgebaut und durch eine Stahlbetonkonstruktion ersetzt.
Außerdem gibt es laut RP Korrosionsschäden und schadhafte Pfostenverankerung am Geländer im unteren Bereich des Stützbauwerks. Dieses sei ein sogenanntes Rohrgeländer ohne Seil und entspreche nicht den gültigen Vorschriften. „Das bestehende Geländer wird normgerecht durch ein Füllstabgeländer ersetzt.“ Zusätzlich werde der gesamte Brüstungsbereich zurückgebaut und durch ein Füllstabgeländer als Absturzsicherung ersetzt. Weiter betonte das RP: „Aus den Schäden resultieren keine Folgen für die Verkehrssicherheit, denn diese wird durch die laufenden Streckenkontrollen des Betriebsdienstes sichergestellt.“
Der Bauzeitenplan liegt noch nicht konkret vor. Ausgebend vom 15. April sind für die Verkehrssicherung, Baustelleneinrichtung, den Rückbau der Beleuchtungseinrichtungen und die Erstellung der provisorischen Beleuchtung einschließlich der Versorgungsleitungen sowie den Aufbau des Traggerüsts für Stahlbetonarbeiten drei bis vier Wochen vorgesehen. Anschließend erfolgt in zwei bis drei Wochen der Rückbau oder je nach der Beschaffenheit der Bausubstanz der Abbruch. In den folgenden drei Wochen erfolgen Arbeiten im Bereich der Straße oberhalb der Mauer, einschließlich der im Spezialtiefbau. Darauf folgen die Stahlbetonarbeiten. Diese sollen rund vier bis fünf Wochen andauern. Im Anschluss finden die Geländerkonstruktion einschließlich Vermessung, Herstellung und Aufbau, danach Anpassungsarbeiten an Geländern statt (Dauer jeweils zwei bis drei Wochen). Mitte August soll in rund einer Woche der Rückbau von Verkehrsführungen, provisorischen Beleuchtungen und Baustelleneinrichtung erfolgen.
Durch die eingeschränkten Platzverhältnisse vor Ort sei die Auswahl von einsetzbaren Baugeräten und Arbeitsverfahren nicht ganz einfach, erklärten die Experten weiter: „In diesem Fall liegt das Baufeld sogar in einer Art Insel zwischen dem öffentlichen Verkehr.“
Beauftragt wurde mit der Maßnahme die Firma Michel Bau aus Klingenberg am Main. Das Land Baden-Württemberg investiert in die Maßnahme Erhalt der Infrastruktur laut RP rund 650 000 Euro.
Mittelfristig soll die alte Mainbrücke durch einen Neubau ersetzt werden. Die Planungen dafür laufen. Auf Nachfrage hierzu hieß es vom RP Stuttgart, der Ersatzneubau der alten Mainbrücke und die Sanierung der Stützmauer in Wertheim seien zwei voneinander unabhängige Baumaßnahmen. Die Planungen des Brückenneubaus seien bei der aktuellen Maßnahme berücksichtigt worden. „Gemäß den Planfeststellungsunterlagen für den Ersatzneubau der Brücke endet das Baufeld im Kurvenbereich vor der Stützmauer. Die neue Fahrbahn der neuen Mainbrücke schließt am Bestand an.“
Durch die bauliche Maßnahme an der Stützmauer gibt es für den Verkehr im betroffenen Bereich Einschränkungen. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Parkgarage Altstadt an der Kreuzung Packhofstraße/Eichelgasse und der Straßenüberführung in Richtung Eichelsteige auf Höhe des Jüdischen Friedhofs. Entlang des unterhalb der Stützmauer gelegenen Gehwegs wird der Straßenverkehr geringfügig von der Wand weg verschwenkt. Der Begegnungsverkehr kann diesen Bereich innerhalb verengter Fahrspuren passieren. Der Gehweg entlang der Wand ist während der Bauzeit gesperrt. Es erfolgt eine Überleitung auf die andere Seite. Aus Platzgründen muss oberhalb des Mauerbereichs eine Fahrspur gesperrt werden. Es kommt eine temporäre Ampelanlage zum Einsatz.
Nach Aufbau der Verkehrsführung begannen am Freitag die vorbereitenden Arbeiten. Diese sollen noch bis Mittwoch andauern, berichteten die Mitarbeiter der Baufirma vor Ort. Unter anderem werden die Stromversorgung für die Arbeiten aufgebaut, im abgegrenzten Bereich an der L 2310 das Gerüst aufgestellt und Planen daran angebracht, die den Verkehr während der Bauarbeiten schützen sollen. bdg
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