Wasserzweckverband „Mittlere Tauber“ - Leitungsarbeiten schwieriger als erwartet

Werbach: Deutliche Verzögerung bei Anschluss an neue Wasserversorgung

Niklashausen und Gamburg sollten eigentlich noch in diesem Jahr an die Wasserversorgung des Zweckverbands "Mittlere Tauber" angeschlossen sein. Doch daraus wird nichts.

Von 
Heike Barowski
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Die Arbeiten für den Leitungsbau entlang des Radwegs zwischen Werbach und Niklashausen laufen auf Hochtouren. Doch statt in offener Bauweise muss der Leitungsbau für den Anschluss Gamburgs und Niklashausens nun per Spülbohrung erfolgen, und das kostet Zeit. © Heike Barowski

Werbach. „Bei uns kommt das Wasser in Kalkblöcken aus der Leitung“, diese etwas überzogene Aussage eines Niklashäuser Bürgers sollte eigentlich am Jahresende der Vergangenheit angehören. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte das Dorf, genauso wie Gamburg, an die zentrale Wasserversorgung des Zweckverbands „Mittlere Tauber“ angeschlossen sein sollen. Gamburg und Niklashausen sind die letzten beiden Orte, die im Zweckverband noch kein aufbereitetes Wasser bekommen.

Die aktuell gemessene Wasserhärte beträgt in Gamburg 24,6 Grad deutscher Härte (dH) und in Niklashausen 24,4 Grad dH. Die Orte im Welzbachtal, wie Wenkheim oder Brunntal, weisen nach dem Anschluss an die Wasserversorgung des Zweckverbands einen Härtegrad von 13 Grad auf.

Die Arbeiten für den Anschluss von Niklashausen und Gamburg laufen seit vielen Monaten. Wie nun bekannt wurde, müssen jedoch die Bewohner beider Orte deutlich länger mit einem Entkalkungsmittel ihre Badarmaturen und Duschkabinen putzen.

Der Geschäftsführer des Wasserzweckverbands, Klaus Seidenspinner, teilte in einem Gespräch den Fränkischen Nachrichten mit, dass sich der Zeitpunkt des Anschlusses um etliche Monate verzögere. „Die geplante Fertigstellung der Leitungsbauarbeiten bis Weihnachten können wir nicht halten. Wir müssen den Leitungsbau auf den noch nicht realisierten Teilabschnitten – insbesondere am Baubeginn ab dem Abzweigschacht Werbach – auf das Frühjahr 2025 verschieben“, so Seidenspinner.

Auf dem gekennzeichneten Teilstück wird der Radweg zwischen Werbach und Niklashausen komplett geöffnet, weil ein Hydrant und eine Entlüftungseinheit gebaut werden müssen. Der Radweg ist nicht passierbar. © landesanstalt für Umwelt

Weitergehen mit dem Leitungsbau soll es dann erst im Frühjahr 2025. „Wann wir mit der Fortführung der Arbeiten starten können, ist abhängig von den Witterungsverhältnissen. Wir sind bestrebt, die Arbeiten so früh wie möglich zum Abschluss zu bringen. Eine verlässliche Prognose ist derzeit leider nicht möglich.“ Frühestens im Februar 2025 könne der Zweckverband etwaige Fertigstellungstermine bekanntgeben.

Als Grund für die deutliche Verschiebung gibt Seidenspinner Probleme mit dem Baugrund an. So sei auf dem Abschnitt zwischen der Tauberbrücke in Niklashausen bis zum Schacht auf Höhe das Bahndurchgangs Richtung Werbach die Verlegung der Wasserleitungen in einer offenen Bauweise geplant gewesen. Ein zu weicher und recht feuchter Boden lasse jedoch diese Bauweise nicht zu. Deshalb müsse nun der Leitungsbau in geschlossener Bauweise als Spülbohrung erfolgen, was Zeit koste.

Den Leitungsbau vom Hochbehälter Gamburg zur Anschlussstelle nach Niklashausen am Bahndurchgang musste die Gemeinde Werbach als Eigenbeitrag übernehmen. Diese Arbeiten liegen laut Seidenspinner im Plan.

Neue Anordnung gilt bis Dezember

Der Radweg zwischen Werbach und Gamburg sollte seit Tagen wieder befahrbar sein. Die ursprüngliche verkehrsrechtliche Anordnung für die Sperrung galt bis zum 26. Oktober.

Auch hier bereitete der weiche Boden deutliche Probleme beim Leitungsbau, die zu zeitlichen Verzögerungen führten. „Die verkehrsrechtliche Anordnung zur Sperrung des Radweges mit Umleitung über die L 506 wurde nun bis zum 9. Dezember verlängert“, erklärt der Geschäftsführer des Zweckverbands.

Auf dem letzten Teilstück entlang des Radweges von Werbach in Richtung Niklashausen müssen wir noch eine Spülgarnitur, also einen Hydranten, und eine Be- und Entlüftungsgarnitur im Radweg bauen. Dafür muss der Radweg auf der gesamten Breite geöffnet werden und ist nicht passierbar!“, betonte Klaus Seidenspinner mit Nachdruck.

Der Abschnitt des Radwegs zwischen Niklashausen und Gamburg ist seit Wochen freigegeben.

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