Prunksitzung in Werbach (plus Fotostrecke)

Goaggerli bei Prunksitzung in Werbach in Topform

Von 
Kerstin Mattern
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Bei der Prunksitzung in Werbach sorgten die Goaggerli am Samstag für närrische Stimmung. Natürlich war auch das Männerballett mit von der Partie. © Kerstin Mattern

Werbach. „Goaggerli Helau“ schallte es am Samstagabend lautstark durch die Tauberhalle Werbach, um die gelungenen Büttenreden und Tänze gebührend zu feiern. Die Werbacher Goaggerli zeigten ein Fest der guten Laune.

Nach dem Einzug des Präsidiums eröffnete traditionell die „weiße Garde“ mit einem flotten Marschtanz die zweite Fastnachtssitzung. Im Anschluss ließ Sitzungspräsident Christian Herold in seiner Begrüßung das letzte Jahr einmal schnell Revue passieren. Da ist Bürgermeister Ottmar Dürr nun in Rente und nach zweimaligem Gang zur Wahlurne wurde Gamburg zum „Königsmacher“. Außerdem feierte man die 50-jährige Eingemeindung von Wenkheim, die für so manchen Lacher sorgen.

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Einen Spion hatte man als Männergardist in den Malle-Ausflug der Männergarde geschleust und nun berichtete Silas Förter, was sich da so zugetragen hat. So musste Starkstrom Paule erst alle Flugzeuge ausparken, bevor sie den Flieger nach Malle ausborgen konnten. Und nach einer durchzechten Nacht musste er sich Frühs am Pool das „Resteschwimmen – Wassergymnastik ab 70“ anschauen.

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Ein paar „Staubentfernungsfachkräfte“ schwangen nun den Staubwedel und fegten über die Bühne. Doch unter den Kittelschürzen verbargen sich die schnittigen Mädels der Chicken Queens.

Akrobatik in einem flotten Tanz verpackt, das zeigte nun das Tanzpaar Hannah Liebers und Lisa Baum. Mit Handstandüberschlag, Spagat und Rad beeindruckten sie das Werbacher Publikum.

„Nachrichten und Schlagzeilen, Gerüchte und Lügen“ hatte Kanal 11 von Daniel Schlachter und Andreas Michel wieder parat. Egal ob es die geheime Shortlist von „WSDSP – Werbach sucht den neuen Superpfarrer“ war oder die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl. Sie hielten überall Ohren und Augen offen. So ging die Aussage „Danke Usch“ von Bürgermeisterkandidat Lutz Strobel bei den Goaggerli viral und der Saal bebte beim Zusammenschnitt der Videos.

© Kerstin Mattern

Auch das aktuelle Geschehen kam nicht zu kurz und so legten sie bei den Bauerndemos die wichtigen Dinge dar – „Ohne Landwirtschaft keine Jungbäuerinnenkalender“. Natürlich ging es auch nicht ohne die Auslandsnachrichten aus Wenkheim, bei denen der Werkstattbrand und der Löschwassergewinnung aus dem Freibad nicht fehlen durfte.

Nach der Pause eröffnete die „blaue Garde“ mit ihrem Schautanz zum Thema Spieleabend den nächsten Teil. Neben flinken Füßen war hier auch ein flinker Kostümwechsel von Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Kostüm zu Mühle und Rummikub gefragt.

„Ich hab die Haare schön“ – so entblößte Friseur Johannes Rossi eine Wallemähne unter seiner Käppi. Als Friseur erlebt er so einiges und auch der Papst ist bei ihm Kunde. Er erntete vor allem Lacher zu Geschichten über seine Freundin. Natürlich bekommen auch bei ihm die Nachbarn aus dem Welzbachtal eine Watsche, als er zwei Wenkheimer mit dem Auto „mitnimmt“ und der Richter den einen für Hausfriedensbruch und den andern für Sachbeschädigung verurteilt.

Janina vom Sportheim (Jan Schlör) beklagte sich über die Männerwelt (linkes Bild). Die Chicken Queens fegten als Staubentfernungsfachkräfte über die Bühne (mittleres Bild). Christian Freisleben als Ottmar Dürr und Wirtin Christiane (Peter Haas) beim Wirtshausgespräch. © Kerstin Mattern

Die strammen Jungs in Uniform der Männergarde eroberten nun die Bühne und zeigten mit Akrobatikeinlagen, dass sie mehr als Tanzen können. „Was ich erlebt im letzten Jahr an Anekdoten und Geschichten, ich an dieser Stelle hier berichte“, begann Nachtwächter Rüdi (Rüdiger Klebes) und erzählte aus seinem Leben. Er war zum Brunchen eingeladen, „das is das, wo man besoffen ist, noch bevor man gegessen hat.“ Zum Schluss rappte er über den Junggesellenabschied seines Kumpels, der wenig von einer Sause à la Hangover hatte. „Junggesellenabschied mit über 50 – alle sind in die Jahre gekommen und haben irgendein Aua (…) eine Parkbank oder eine Wanderdüne haben mehr Power.“

Nun ging es rasant zur Sache und Olympia in Paris warf seine Schatten voraus. Die Olympionikinnen von der „weißen Garde“ boten einen Augenschmaus und präsentierten die Disziplinen Laufen, Schwimmen und Fechten.

Ein besonderer Rückblick

Ein Höhepunkt des Abends war sicher das Zwiegespräch im Ochsen zwischen Wirtin Christiane (Peter Haas) und Bürgermeister a. D. Ottmar Dürr, dessen Art und Sprechweise Christian Freisleben gekonnt nachmachte.

© Kerstin Mattern

Dabei berichtete er von seiner Amtszeit und kommentierte die Neuerungen von Georg Wyrwoll, der nun eine Datenautobahn ins Rathaus legen will. „Reicht dem unsere schöne Hauptstraß‘ net“ und Social Media hat er damals auch net gebraucht. Sein Social Media war „des Amtsblättle und sein Outlook die Ute“. Auch die Rufe aus dem Publikum wurden spontan in die Nummer eingebaut und ließen den Saal johlen. Mit einem Lied auf die Melodie von „I did it my way“ verabschiedeten sie nicht nur den Bürgermeister, sondern auch sich von der Bühne. Die Traumtypen vom Männerballett vertanzten nun ihre Träume. Da vertrieb eine rosa Fee die bösen Traumgeister.

Die weiße Garde (linkes Bild) und die blaue Garde brachten mit ihren flotten Tänzen Schwung in den Werbacher Narrentempel. © Kerstin Mattern

Janina, die Bedienung vom Sportheim (Jan Schlör), beklagte sich in der Bütt über die Männerwelt und im Besonderen über ihren Ehemann. „Früher wollte er mir die Sterne vom Himmel holen, heut holt er mit net mal mer die Grumbern ausm Keller.“ Ein letztes Mal wurde nun die Bühne frei gemacht, damit die „blaue Garde“ die Beine in die Luft werfen konnte. Damit ging auch „der schönste Abend einmal zu Ende“, wie Sitzungspräsident Christian Herold bedauerte. „Wir geh’n jetzt alle was trinken – Danke, Usch“.

Info: Weitere Bilder von der Prunksitzung der Webacher Goaggerli gibt es unter www.fnweb.de im Internet.

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