Werbach. Aktuelle und Künftige Entwicklungen der Gemeinde Werbach waren Hauptthemen des Gesprächsaustauschs zwischen Bürgermeister Georg Wyrwoll und Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart, der erstmals den neuen Rathauschef besuchte.
Die Kommune stehe stabil, gesund und prosperierend da, waren sich Reinhart und Wyrwoll einig. In verschiedenen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge betreibe Werbach „aktiv Zukunftssicherung“, hob Wyrwoll hervor, der dabei exemplarisch auf den fortschreitenden Leitungsbau bei der Neustrukturierung der Wasserversorgung im Mittleren Taubertal einging. „Mittlerweile sind weit über 30 Millionen Euro an Fördermitteln für dieses landesweit größte Wasserversorgungsprojekt mit einem Volumen von über 60 Millionen Euro bewilligt. Diese hohe Förderquote ist ein gutes Zeichen für unsere Kommunen“, ergänzte Reinhart.
Als weitere „Erfolgsgeschichte für Werbach“ bezeichnete Wyrwoll den 2022 fertiggestellten Bildungscampus, bestehend aus Kita, Ganztagsschule, Turnhalle und einer Mensa, womit man „als eine von 19 Modellregionen im Land ganz vorne dabei“ sei. Zugleich sei man für das ab 2026 geltende Ganztagsförderungsgesetz schon vergleichsweise gut aufgestellt. Eine Ganztagsbetreuung sei in den Schulzeiten bereits weitestgehend gewährleistet. Allerdings stelle die beabsichtigte Betreuung in den Ferienzeiten eine große Herausforderung dar. „Es fehlen momentan hier wie überall die Fachkräfte“, betonte Wyrwoll.
„Neben der pädagogischen Arbeit ist auch eine gute Umgebung für erfolgreiches Lernen bedeutsam“, unterstrich Reinhart. Deshalb sei es wichtig, dass die Zuweisungen des Landes im Finanzausgleichsgesetz kontinuierlich angestiegen sind, so der Wahlkreisabgeordnete, der auch Mitglied im Finanzausschuss des Landtags ist. Entsprechend würden 2023 landesweit 120 Millionen Euro sowie 140 Millionen Euro ab 2024 dem kommunalen Ausgleichsstock zugewiesen. Davon komme ein beträchtlicher Teil dem Bau und der Sanierung von Schulen und Kindergärten zugutekomme. In Wenkheim habe man beim weitestgehend abgeschlossenen Neubau des Kindergartens von diesen Zuweisungen profitiert und wolle dieses Potenzial ebenso nutzen, wenn nun der Neubau eines Kindergartens in Niklashausen oder Gamburg anstehe, bekräftigte Bürgermeister Wyrwoll.
Daneben seien die Mittel für den Kommunalen Investitionsfonds (KIF) deutlich erhöht worden, unterstrich Reinhart. Dieser Fördertopf, der etwa bei der Wasserversorgung zum Tragen komme, belaufe sich in Summe auf ein landesweites Volumen von über 1,1 Milliarden Euro.
Werbach sei aber „nicht nur Bildungs-, sondern auch Tourismusstandort“, bekräftigte der Bürgermeister. „Gerade der Radweg ab der Tauberbrücke zwischen Werbach und Hochhausen in Richtung Niklashausen und Gamburg ist eine traumhafte Strecke“, stimmte Reinhart zu. Weiteres Potenzial sehe er bei der künftigen Kooperation der Tourismusverbände im nördlichen Baden-Württemberg, betonte der Abgeordnete, der auch dem Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Landtag angehört.
Nächste Schritte vor Ort könnten aus Sicht Wyrwolls weitere Ertüchtigungen entlang des „Radwegklassikers Liebliches Taubertal“ sein, etwa durch Installation von Reparatur- und Ladesäulen, um den Bedürfnissen der beliebten Radwanderregion gerade auch bei einer zunehmenden Anzahl an E-Bike-Fahrern noch besser gerecht zu werden. Ebenso positiv sei, dass es bald aus dem Bayerischen kommend von Böttigheim her ein weiterer Seitenanschluss zum Taubertalradweg gebe.
Lobende Worte fand Wyrwoll schließlich für die rund 30 Mitarbeitenden im Rathaus, Bauhof und in den Kindergärten: „Wir haben ein relativ junges, eingespieltes und motiviertes Team, was mir gerade in der Einstiegsphase als neuer Verwaltungsleiter sehr entgegenkommt. Wir arbeiten sehr gut zusammen.“ Daneben werde auch im ehrenamtlichen Bereich vorbildliche Arbeit geleistet, wie etwa jüngst durch die Feuerwehr beim Großbrand in Wenkheim oder dem Flächenbrand bei Gamburg. „Insgesamt kann Werbach optimistisch in die Zukunft blicken“, so die Gesprächspartner. zug
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