Anschluss an Wasserversorgung Mittlere Tauber

Weiches Wasser für Werbach lässt auf sich warten

Lieferengpässe sorgten für Terminverschiebungen

Von 
Heike Barowski
Lesedauer: 
Im Pumpwerk Impfingen ist alles vorbereitet. Doch noch fehlen die beiden Pumpen an den Anschüssen. Sie sollen in Kürze geliefert und eingebaut werden. © wVMT/Seidenspinner

Werbach. Aktuell werden in der Gemeinde Werbach Wasserwerte zwischen 24,4 und 26,2 Grad deutscher Härte (dH) gemessen. Ab 21,6 Grad dH spricht die Wasserwirtschaft von sehr hartem Wasser.

Mit dem Anschluss an die Wasserversorgung Mittlere Tauber wird sich dieser Wert auch in Werbach deutlich ändern. Denn die Wasseraufbereitungsanlage in Distelhausen hält Trinkwasser mit 13 Grad dH bereit.

Bereits im Mai sollten neben Werbach auch Werbachhausen, Wenkheim und Brunntal an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen sein. „Wir sind gerade in der Vorbereitung für diesen Schritt“, sagt Klaus Seidenspinner, Geschäftsführer des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Tauber.

Die Leitungen wurden bereits gespült und desinfiziert und erste Erprobungen durchgeführt. Die Ergebnisse liegen ab kommender Woche vor. Sind die Werte in Ordnung, muss die Leitung nur noch regelmäßig bis zum endgültigen Anschluss gespült werden. Dann kann eine Freigabe beim Gesundheitsamt beantragt werden. Erst wenn die Genehmigung vorliegt, darf umgestellt werden.

Gleichzeitig wird dieser Tage die Anlagentechnik im Pumpwerk Impfingen eingebaut. Anschließend muss der Elektriker alles anschließen und der Programmierer steuerungstechnisch alles ins Prozessleitsystem einbinden. Weil derzeit viele Unternehmen Betriebsferien haben, verzögert sich die Inbetriebnahme des Pumpwerks etwas. Von dort wird das Wasser nach Werbach gepumpt.

Ein Problem, mit dem nahezu jede Baustelle derzeit zu kämpfen hat, trat auch bei dieser Baumaßnahme auf: extreme Materialengpässe. „Elektrische Komponenten, Anlagentechnik und einzelne Bauteile hatten eine deutlich längere Lieferzeit als früher. Aus diesem Grund verzögerte sich der Anschluss von Werbach“, erklärt der Ingenieur den verschobenen Termin. Seidenspinner sprach von eingehenden Mails, die einen Liefertermin einfach mal um Monate nach hinten verschoben.

Offizieller Akt

Der Geschäftsführer geht derzeit davon aus, dass Mitte September, begleitet von einem offiziellen Akt, das erste weiche Wasser in der Kommune aus dem Wasserhahn kommen wird.

Nicht betroffen vom Anschluss an die zentrale Wasserversorgung sind noch die Orte Gamburg und Niklashausen. Wie Klaus Seidenspinner sagt, habe der verspätete Anschluss von Werbach aber auf die weiteren Arbeiten keine Auswirkungen.

Für den Anschluss von Gamburg und Niklashausen werden zur Zeit vom Zweckverband die Dienstbarkeitsverträge an die Eigentümer geschickt (für den Leitungsbau werden auch private Grundstücke genutzt. Hier muss ein entsprechender Eintrag in das Grundbuch erfolgen).

Parallel dazu laufen die Ausschreibungen für die notwendigen Arbeiten. Im Frühjahr 2024 soll dann mit dem Leitungsbau begonnen werden. Auch eine kommunale Eigenmaßnahme muss in der Zeit laufen.

Ziel: erstes Quartal 2025

Wann Gamburg und Niklashausn dann weiches und aufbereitetes Wasser bekommen, hängt von den Firmen ab. „Unser Ziel ist es, innerhalb von einem Jahr fertig zu werden“, so Seidenspinner. Die Umstellung soll demnach im ersten Quartal 2025 erfolgen.

Im Verband noch später angeschlossen werden Sachsenflur und Heckfeld sowie die Orte im Balbachtal. Dabei handelt es sich rein um kommunale Maßnahmen, die also von den Kommunen selber und nicht vom Zweckverband durchgeführt werden. Auch im Zweckverband sind mit Anschluss von Niklashausen die Baumaßnahmen noch nicht abgeschlossen. S

o müssen das Pumpwerk Impfingen, das Pumpwerk Dittwarer Tal und das Pumpwerk Lauda Nord während des Betriebs umgebaut werden und der Brunnen Großrinderfeld erneuert und angebunden werden.

Erst dann sind alle Maßnahmen abgeschlossen.

Hinweise für die Umstellung auf weiches Wasser

Durch die neue zentrale Wasserenthärtungsanlage wird der Härtegrad des Wassers deutlich auf etwa 13 Grad deutscher Härte verringert. Die Wasserqualität wird durch regelmäßige Untersuchungen eines unabhängigen Labors überwacht.

Eigene Wasserenthärtungsanlage: Es ist nach der Umstellung auf weiches Wasser nicht mehr erforderlich, eine hausinterne Trinkwasserenthärtungsanlage weiter zu betreiben, es sei denn, Sie möchten noch weicheres Wasser für den Eigengebrauch. Der Zweckverband empfiehlt in diesem Fall eine Beratung durch einen Fachbetrieb der Innung Sanitär-Heizung-Klima.

Trinkwasserqualität: Die Qualität des abgegebenen Trinkwassers entspricht in vollem Umfang der Trinkwasserverordnung und ist korrosionstechnisch als günstig einzustufen.

Körperpflege: Sie benötigen deutlich weniger Seife oder Waschlotion beim Händewaschen sowie deutlich weniger Duschgel und Shampoo beim Duschen und Haarewaschen.

Ernährung: Das weiche Trinkwasser können Sie wie gewohnt genießen. Da sich die Aromastoffe leichter lösen und besser entfalten, ist der Geschmack von Kaffee und Tee intensiver.

Hand- und Maschinen-Wäsche: Durch die erheblich höhere Ergiebigkeit bei weichem Wasser benötigen Sie deutlich weniger Waschmittel. Sie sollten daher das Waschmittel und den Enthärter für die Waschmaschine entsprechend den Empfehlungen des Herstellers für den Härtebereich „mittel“ dosieren.

Geschirrspülen: Aus gleichem Grund müssen Klarspüler, Regeneriersalz und Reiniger in Geschirrspülmaschinen viel seltener nachgefüllt werden. Dazu bedarf es der Einstellung des Geschirrspülers auf den korrekten Härtebereich des Wassers („mittel“), sofern das Gerät nicht bereits über eine elektronische Kontrolle der Wasserhärte verfügt.

Aquarien/Schwimmbäder: Schwimmbad- und Aquarienbesitzern sollten sich im Fachhandel entsprechend beraten lassen und ihre Anlagen auf die neuen Anforderungen und die geänderten Wasserwerte einstellen lassen. hei/WVMT

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten