Rund 900 Millionen Tonnen Kohlendioxid produzieren Internet & Co. jährlich. Das ist mehr als der Jahresausstoß von ganz Deutschland. Die Stadtbücherei Weikersheim ruft deshalb zum „Digital Cleanup Day“ auf.
Weikersheim. Wenn man über den CO2-Ausstoß nachdenkt, fällt einem sicherlich als Hauptverursacherin zuerst die Mobilität ein. Aber es gibt einen Verursacher, der immer mehr an Relevanz gewinnt und nicht so sichtbar ist wie Autos, Flugzeuge und Kohlekraftwerke: der digitale Datenaustauch. Das Internet und alles was dazu gehört, produziert weltweit jährlich 900 000 000 Tonnen Kohlendioxid. Das ist mehr als der gesamte Ausstoß in Deutschland in einem Jahr.
In der digitalen Welt gibt es, ähnlich wie in der Umwelt, eine große Menge Müll: unnötige E-Mails, Dateien, Apps, Duplikate von Fotos und Videos in der Cloud. Dieser digitale Müll verursacht eine digitale Umweltverschmutzung, die auch dann noch Energie verbraucht, wenn man ihn schon längst vergessen hat. In Unternehmen macht dieser Müll – auch Dark Data genannt – bis zu 80 Prozent aller gespeicherten Daten aus.
Deshalb ruft die Stadtbücherei Weikersheim gemeinsam mit der Bewegung „Let’s do it“ dazu auf, sich am Digital Cleanup Day (18. März) zu beteiligen: Daten löschen und damit CO2 sparen. Und das Beste: Die Lebensdauer und die Leistung der mobilen Geräte werden damit verlängert bzw. verbessert und der Umgang mit Daten wird insgesamt effizienter. „Den eigenen digitalen CO2-Ausstoß zu reduzieren ist leichter als man denkt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bücherei.
Immense Auswirkungen
Auf der offiziellen Homepage des DCD https://worldcleanupday.de/digitalcleanupday/ gibt es viele interessante und zum Teil erschreckende Beispiele für den digitalen CO2-Ausstoß. Eine E-Mail verursacht zwei Gramm CO2. Bei 281 Milliarden E-Mails, die täglich versendet werden, ist der CO2-Ausstoß immens. Das Löschen von einem Gigabyte Daten spart 250 Gramm CO2 ein. Die dauerhafte Speicherung von 1000 Fotos auf einer Cloud entspricht 87 000 Flugreisen von Hamburg nach München.
Man findet auf der Seite aber auch verschiedene Anleitungen, um das eigene Smartphone, das Tablet, das E-Mail-Postfach oder den Computer aufzuräumen. Manches ist ganz schnell erledigt und hat doch große Auswirkungen. Das Löschen von nicht benutzten Apps auf dem Handy oder Tablet dauert bis zu 30 Minuten. Wer mehr Zeit hat, kann sich mal durchs E-Mail-Postfach klicken und Mails löschen. Die Kür ist sicherlich das Aufräumen der Fotoordner.
Das Ergebnis des Weikersheimer Digital Cleanups möchte die Stadtbücherei dokumentieren. Deshalb ist es sinnvoll, die Speicherbelegung auf dem Gerät vor und nach dem Cleanup zu notieren. Den freigewordenen Speicherplatz kann man bis zum 25. März 2023 an die Bibliothek melden. Entweder per Mail, telefonisch oder persönlich vor Ort. Die Mitarbeitenden der Stadtbücherei beteiligen sich auch und durchforsten ihre dienstlichen E-Mail-Ordner. Da kommen sicher einige zu löschende E-Mails zusammen. Das Gesamtergebnis wird auf der Webseite des DCD veröffentlicht.
Die Stadtbücherei stellt alle Anleitungen auch auf ihrer Homepage (www.weikersheim.de/einrichtungen/stadtbuecherei/) zur Verfügung Aktionszeitraum ist vom 13. bis 25. März. stb
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