Gemeinderat tagt in der Tauberphilharmonie - Letzte Sitzung für den scheidenden Bürgermeister Klaus Kornberger / „Stadt im Wettbewerb gut positioniert“

Weikersheim: Stehender Applaus für Klaus Kornberger

Es war seine letzte Gemeinderatssitzung in Weikersheim: Bürgermeister Klaus Kornberger wurde – nach der Verabschiedung des neuen Finanzhaushalts – selbst verabschiedet. Kornberger war fast ein Vierteljahrhundert Verwaltungschef.

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Michael Weber-Schwarz
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Sinnreiche Geschenke hatten alle Frationen für den Bürgermeister parat; hier die Übergabe von Abschiedspräsenten der CDU. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim. Am Ende erhoben sich die Gemeinderäte aller Fraktionen – und die Bürger, die an der öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Tauberphilharmonie teilgenommen hatten. Alle spendeten langanhaltenden Applaus an die Adresse von Klaus Kornberger – für ein langes Arbeitsleben im Dienste der Stadt und ihrer Ortsteile.

„Abschied“, so ist auch das Redemanuskript von Kornberger überschrieben. „Heute stehen wir tatsächlich am Ende meiner letzten Gemeinderatssitzung in Weikersheim“, sage der Verwaltungschef. Er sei stolz darauf, dass er 24 Jahre lang der Stadt habe dienen dürfen.

Lang anhaltender, stehender Applaus des gesamten für den Weikersheimer Gemeinderats für den scheidenden Bürgermeister Klaus Kornberger (links). © Michael Weber-Schwarz

Er blicke auf ein solides und erfolgreiches Wirken zurück, mit „unzähligen großen und kleinen Projekten, mit einer „ergebnisorientierten Handlungsstrategie“, so Kornberger. Seine Strategie sei eine „schlüssige Maßnahmenkette“ gewesen, die die Stadt im Wettbewerb auch bestens positioniert habe. Übergeordnetes Ziel: ein lebens- und liebenswertes Weikersheim für alle. Deshalb habe er auch stets ein Paket aus Arbeitsplätzen, Wohnraum, Schulangebot, Betreuungsplätzen, Pflege, Grundversorgung, Freizeit, Kultur und Landschaft vor Augen gehabt. Er sei dankbar, dass es diesen Entwicklungsfeldern habe Impulse geben können. Der Gemeinderat habe mit hohem Einsatz die Arbeit der Verwaltung „bis auf sehr wenige Ausnahmen“ mitgetragen.

Seine Überzeugung: Eine starke Kernstadt ermögliche auch starke Ortsteile. Gemeinwohl müsse aktiv gestaltet werden. Dazu gehöre auch, dass eine Verwaltungsspitze solche Visionen vorlebe. Er danke sämtlichen motivierten Mitarbeitern seines Rathausteams und den Mitarbeitern in anderen Arbeitsfeldern der Stadt. Auch den vielen Ehrenamtlichen in den 106 Vereinen am Ort gelte sein Dank – und den Firmen und Unternehmen dieser Stadt „für die hervorragende Zusammenarbeit“. Die Prosperität Weikersheims sei durch Fleiß und Innovationspotenzial geprägt.

Schließlich danke er auch den Einwohnern selbst, die ihm all die vielen Jahre „ihr Vertrauen geschenkt haben“. Er hoffe, dass er auch etwas zurückgeben konnte. Er danke all denjenigen, „die ihren Amtseid immer voll und ganz praktizieren“ – dabei denke er vor allem an die Anwesenden der Gemeinderatssitzung, die „freiwillig, mit ein wenig Wehmut und mit guten Gedanken gekommen sind.“

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Er werde, so Kornberger, sei Interesse an der Stadt nicht verlieren und schaue gespannt „auf das, was die Zukunft bringen wird.“ Er rufe „dieser meiner so besonderen Stadt ein „Glück auf“ zu.

Fraktionen würdigen Leistung

Namens der CDU-Fraktion verabschiedete Peter Rösch den scheidenden Bürgermeister. Dieser habe „als Bürgermeister, Stratege und Macher“ die Stadt wesentlich geprägt und zu einer „führenden Stadt im Oberen Bezirk entwickelt.“ Qualifiziert, ergebnisorientiert, schnell – gelegentlich habe Kornberger mit seinen Plänen auch „einige überfordert.“ In sämtlichen Bereichen des Kommunalen habe Kornberger insgesamt vorbildlich agiert. „Wer viel bewegt, erntet auch Kritik“, hielt Rösch fest. Man könne es nicht allen recht machen. Beurteilt werde aber immer das Gesamtergebnis am Ende einer Laufbahn – Kornberger übergebe eine „vergleichsweise bestens aufgestellte Stadt“ an seinen Nachfolger.

Honsbonns Ortsvorsteher Franz-Josef Dertinger würdigte den unermüdlichen Einsatz Klaus Kornbergers aus dem Blickwinkel der Dörfer. © Michael Weber-Schwarz

Man sprach im Hintergrund gerne von „KK“ – wenn in Gemeinderatskreisen vom Bürgermeister die Rede war; daran erinnerte Christiane Geier von den Freien Wählern. Schon in der Rede zum Jahresabschluss sei es der Gruppierungrn ein Anliegen gewesen, auf die besonderen Verdienste Kornbergers hinzuweisen. Man danke für das „außerordentliche Engagement und den Einsatz, für Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit und „ihren Weitblick“. Auch habe Kornberger stets äußerst hochwertige Vorlagen eingebracht, die Auswahl der Referenten zu Sachthemen sei bemerkenswert gewesen. Besonders erwähnenswert: Kornberger habe immer versucht, verschiedene Strömungen zusammenzubringen, Kompromisse und Konsens zu finden. Viele Beschlüsse seinen einstimmig erfolgt.

Martina Seyfer sprach für die SPD/UB-Fraktion. Sie zeichnete den Weg von Kornberger ins Amt nach, den anfänglichen Spagat zwischen Kreativität und Ideen und mangelnden finanziellen Möglichkeiten. Dennoch. Den „Kompass fest in der Hand haben Sie die Wegrichtung für Weikersheim vorgegeben.“ Vieles sei vom Bürgermeister auf den richtigen Weg gebracht worden, weitsichtig angelegte Projekte wie die Kläranlage mit ihren Kapazitäten zahlten sich jetzt aus. Die gemeinsame reise sei spannend gewesen „und oft ein Gang über Berg und Tal widersprüchlicher Gefühle.“ Manches Mal sei man mit der Wegrichtung auch nicht einverstanden gewesen, doch „eine gute Demokratie hält die Diskussion aus und Sachkritik ist für die Weiterentwicklung wichtig.“ Man danke Kornberger, dass man das Privileg gehabt habe, eine Sequenz der großen Zeitreise gemeinsam zu gehen.

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Die Ortsvorsteher würdigten über Franz-Josef Dertinger (Honsbronn) den hohen Einsatz Kornbergers für die Weikersheimer Ortsteile.

Alle Gruppierungen übergaben intelligent und sinnreich vorbereitete Abschiedsgeschenke, die Kornberger vor allem in seiner Freizeit Freude machen sollen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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