Weikersheim. Rund 48.000 Bürger umfasst das Einsatzgebiet des Polizeireviers Bad Mergentheim. Weikersheim kann dabei als sichere Kommune gelten: 2023 gingen die Straftaten zurück. Die Aufklärungsquote ist angestiegen.
Mit der Statistik ist es so eine Sache: Erstens kommt sie zeitlich rückversetzt spät und zweitens muss sie interpretiert werden. Jetzt stellten der Bad Mergentheimer Revierleiter Olaf Bamberger und sein Kollege Klaus Hügel vom Posten Weikersheim die Daten von 2023 für das Stadtgebiet dem Gemeinderat in öffentlicher Sitzung vor. Quintessenz: Weikersheim ist eine der sichersten Kommunen im Zuständigkeitsbereich. Mehr noch: Die Stadt weist als einzige im Bad Mergentheimer Revierbereich deutliche Rückgänge auf.
Polizeistatistik: Manche Taten werden erfasst, andere nicht
Die Kriminalstatistik ist ein volatiles Gebilde, darauf wiesen die beiden leitenden Polizeibeamten vor dem Gemeinderat hin. Nutzt ein Supermarkt etwa die Dienste eines Ladendetektivs, landen mehr Diebstähle in der Statistik als ohne Privatermittler. Denn „ohne“ fallen Fehlbestände vielleicht erst bei der Inventur auf und müssen ohne Polizei abgeschrieben werden. Sie werden dann auch von der Kriminalstatistik nicht erfasst.
Dennoch: In Weikersheim ist für das Jahr 2023 ein Rückgang von elf Prozent bei den Straftaten verbucht worden; von 264 auf 235. Die Aufklärungsquote ist zeitgleich gestiegen. 69 Fälle ereigneten sich im öffentlichen Raum. Im Fünf-Jahres-Vergleich ergibt sich allerdings immer noch ein recht „hohes Niveau“ so Olaf Bamberger, denn in den Jahren 2018/19 und 2021 lag die Fallzahl um die 200.
Weikersheim: Mehr Ladendiebstahl, mehr Aggressionsdelikte
Negativ fallen in der Stadt Weikersheim folgende Delikte ins Gewicht: Ladendiebstähle (von 4 auf 12), Gewaltkriminalität (3/7), Umweltkriminalität (3/8), Unterschlagung (5/9), Rohheitsdelikte (Allzeithoch über fünf Jahre), Einbruchsdiebstähle (17/25) und Aggressionsdelikte (14/19).
Positiv sind die Entwicklungen bei: Straßenkriminalität (48/33), Sachbeschädigungen (51/31), Graffiti (10/3), Autoaufbrüchen (7/2), einfachen Diebstählen (48/33), Gewalt gegen Polizisten (5/1), Sonstigen (86/55). Tageswohnungseinbrüche wurden 2023 keine verzeichnet.
Mit Blick auf die Tatverdächtigenzahlen sind weniger Straftaten von mehr Tatverdächtigen begangen worden. Der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger liegt bei 23,7 Prozent. Wichtig zu wissen: Wenn Verdächtige neben der deutschen auch noch eine andere Staatsangehörigkeit haben, werden sie unter „nichtdeutsch“ nicht erfasst.
Weikersheim: Deutlich weniger schwere Körperverletzungen
Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung liegt in Weikersheim auf niedrigem Niveau, 2023 gab es nur einen Fall (Fünfjahresschnitt: 1,75). Bei Rohheitsdelikten und räuberischer Erpressung gibt es jährlich erhebliche Schwankungen (Fünfjahresschnitt: 18,4 bzw. 13,4). Schwere Körperverletzungen gab es 2023 zwei – auch das deutlich unter dem Durchschnitt (3,7).
Aufklären konnte die Polizei im Weikersheimer Kernstadtbereich (ohne Industriegebiet und Schulzentrum) von 113 Fällen genau 89 – die Zahlen des Weikersheimer Stadtgebiets insgesamt liegen bei den genannten 235 zu 149 aufgeklärten Fällen.
In der zu erwartenden statistischen Logik liegen die Fallzahlen in den Ortschaften (abhängig von der jeweiligen Einwohnerzahl) im Proporz. Laudenbach und Elpersheim liegen an der Spitze (Fälle: 36/21, Aufklärung: 21/15).
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