Die Stadtkirche St. Georg feiert einen festlichen Bauabschluss nach erfolgter mehrjähriger Großsanierung. Dazu gibt es eine Feier mit Musik, Vortrag, Ausstellung, Führung und Festgottesdienst.
Weikersheim. Über 600 Jahre liegt der Bau der eindrucksvollen Stadtkirche St. Georg am Marktplatz zurück. Im Lauf der Jahrhunderte nagte der Zahn der Zeit – und immer wieder mussten sich Bauleute des Bauwerks annehmen. Mit großem Engagement ergänzten Kirchengemeinde und Bürgerschaft mit privaten Spenden und Aktionen die nur durch Fördermittelzusagen von Kommune, Land, Bund und der Detuschen Stiftung Denkmalschutz ermöglichte jüngste, bereits seit 2015 mit Planungen und Voruntersuchungen begonnene Sanierung.
In zwei Bauabschnitten wurden bei Gesamtkosten von knapp 1,9 Millionen Euro bis in dieses Frühjahr die Dach- und Außensanierungen von Türmen, Langhaus und Chor durchgeführt. Für die im dritten Bauabschnittt vorgesehene Innensanierung, bei der unter anderem Heizung, Elektrik und Akustik modernisiert sowie Hochaltar und Orgel zu überarbeiten oder auszureinigen sind, gibt es aktuell noch keinen verlässlichen Zeitplan: Es fehlen schlicht die finanziellen Mittel, die derzeit – ohne die mit rund 40.000 Euro veranschlagte Orgel-Ausreinigung – auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt werden.
Dennoch gebe es Grund zur Dankbarkeit: Die Außensanierung konnte, wie Architekt Hanns Berger mitteilte, unfallfrei und „gemessen an der Preisentwicklung der letzten Jahre halbwegs im Kostenrahmen“ abgeschlossen werden. Das soll in der letzten Aprilwoche mit drei Veranstaltungen und einem Festgottesdienst gefeiert werden. In einem informativen Vortrag würdigen Anette Pelizaeus und Günter Breitenbacher „Die Stadtkirche St. Georg in Weikersheim in neuem Glanz“. Am Mittwoch, 26. April informieren sie ab 19.30 Uhr in der Kirche über die Geschichte und Ausstattung des Kirchenbaus. Es bleibt bei diesem Vortrag nicht bei Worten: Hans-Ulrich Nerger steuert am Flügel eine musikalische Begleitung bei, die die Kirche als Klangraum erlebbar macht.
Selbstverständlich wurden die langwierigen Bauarbeiten auch fotografisch dokumentiert: Zahlreiche Aufnahmen stellt die Kirchengemeinde Interessierten im Rahmen einer Fotoausstellung vor. Die Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 28. April begleitet Constanze Weißenstein an der Blockflöte.
Mit einem Lob- und Dankgottesdienst am Sonntag, 30. April um 10.30 erreichen die Feierlichkeiten eine Höhepunkt – passend zum Jubilate-Sonntag, den die christlichen Kirchen am dritten Sonntag nach Ostern feiern. Den Gottesdienst hält Dekanin Renate Meixner, für die musikalische Umrahmung sorgt mit Teilen der Mozart-Messe die Kantorei unter Leitung von Bezirkskantorin Anne-Maria Lehmann.
Steine erzählen
Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Kirchengemeinde zum Empfang und am Nachmittag führt Monika Birkhold durch die Stadtkirche. Sie wird ab 14.30 Uhr erläutern, „Was Steine uns erzählen“.
Seit 600 Jahren tragen die Steine den Dachstuhl, in dem im Zug der Sanierung Balken aus der Bauzeit identifiziert werden konnten. Stützend und zierend berichten die Steine über die Bau- und Glaubensgeschichte – und tragen den Klang der Orgel, an der Anne-Marie Lehmann die Führung musikalisch begleitet, in alle Bereiche des Raums.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, Spenden zugunsten der Kirchensanierung – das „Spendenbarometer“ weist bislang einen Eingang in Höhe von annähernd 270 000 Euro auf; der von der Kirchengemeinde zu tragende Eigenanteil beläuft sich auf 800 000 Euro – werden gern entgegen genommen.
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