Röttingen. „Aus meiner Sicht war es ein sehr erfolgreiches Gauvolksfest. Unser Zelt war immer gut gefüllt, auch dank des guten Wetters“, war das Fazit von Bürgermeister Steffen Romstöck kurz vor dem abschließenden Großfeuerwerk. Dabei lobte er das ehrenamtliche Organisationsteam und die Hilfsbereitschaft der Röttinger Bürger. Die habe gut geklappt und er sprach seinen Dank aus.
In seinem dreieinhalbstündigen neuen Bühnen-Programm „Limbo of Life“ bewies der mehrfach ausgezeichnete Künstler und Musiker Michl Müller vor über 500 Gästen beim Gauvolksfest, dass das ganze Leben ein Tanz ist. Mal schelmisch-witzig, mal schenkelklopfend laut, direkt und derb, dann wieder mit sanften und nachdenklichen Tönen, bewegt er sich gekonnt humorvoll durch die Höhen und Niederungen des Alltags. Der Garitzer kam vom Hintereingang des Zeltes und legte mit Humor durch die Höhen und Tiefen des Alltags los. Ohne Skript, ohne Allüren und ohne Verkleidung und Requisiten sorgte er für sagenhafte Stimmung. Einfach Michl Müller.
Da erzählt er, wie zwei Veganer widerspruchslos einen Schweinebraten essen, wie ihn Sport gequält hat, wie ein Klassentreffen organisiert wird oder Silikon die Präzision ersetzt. Aber auch mit seinen Hits „haut er nei“ und löste Begeisterung beim Publikum aus. Im „Zugabe-Medley“ befanden sich natürlich auch seine Hits „Heißluft-Fritteuse“ und „Fleischerei-Fachverkäuferin“. Sein abschließendes Fazit hinter der Bühne: „Es war einfach phänomenal, ohne Worte. Das Röttinger Publikum war einfach ‚Klasse‘.“
Mit einer gut besuchten Messfeier der PG TauberGau im Festzelt, in der Pfarrer Silvester die Röttinger Sonnenuhren „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl‘ die heiteren Stunden nur“ mit all seinem Licht und Schatten für die „Geschenkte Zeit“ in den Mittelpunkt stellte, begann der Sonntag, gefolgt von einem Frühschoppen mit MdB Dr. Hülya Düber zum Thema „750 Jahre Stadtrecht Röttingen“. Die neue Bundesvorsitzende des Petitionsausschusses stellte fest, dass es in Röttingen schon immer heißt „anpacken“, bilden die arbeitsintensiven Weinberge doch das Rückgrat aber auch moderne Betriebe wie „Eibe“ und das ausgeprägte Ehrenamt tragen dazu bei.
Passend dazu der anschließende Vortrag von Stadtarchivar Georg Menig, der seit sieben Jahren in Röttingen tätig ist. In seiner Präsentation ging er von der ehemaligen Patentschmiede wie er Röttingen nannte bis zum Besuch vom ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmitt im Ortsteil Aufstetten ein. Beide Veranstaltungen wurden vom Musikverein Aufstetten musikalisch begleitet.
Highlight des Volksfestes war natürlich wieder der Umzug am Sonntag. Mehrere tausend Gäste (die FN berichteten bereits) jubelten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu und zeigten sich richtig begeistert von den tollen, vielfältigen Motivwägen mit ihren lebendigen Fußgruppen. Mit zu den Höhepunkten zählte neben dem exzellenten Umzug, die Modenschau. Zum zwölften Mal präsentierte Niederle-Groh & Sport aus Igersheim unter der Moderation von Michael Gura in den sechzig Minuten einmal mehr, dass „Kleider Leute machen“ können. Im voll besetzten Zelt konnten sich die Gäste Impulse für die neue Herbstmode holen, ob Jeans, die man immer tragen kann, oder elegante Kleidung in der Herbstfarbenpalette. Jasmin Pössl, Filialleiterin in Igersheim, legt dabei viel Wert auf einen hohen Wohlfühlfaktor.
Auch die Premiere des Oldtimertreffens war mit weit über 100 Fahrzeugen ein voller Erfolg. Ob es 2026 das 105. Gauvolksfest gibt, ließ Bürgermeister Romstöck offen, dazu müsste das diesjährige erst abgerechnet sein, meinte aber zuversichtlich: „Es sieht nicht schlecht aus.“
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