Weikersheim. Junge Menschen können ihre eigene Projekte entwickeln und auf die Bühne bringen – mit Profi-Unterstützung durch die Tauberphilharmonie. Jetzt steht ein erster großer Auftritt bevor: Am 24. Februar gibt es den „Weg der tausend Masken“.
Unter dem Titel „…und jetzt ihr!“ hatte die Tauberphilharmonie in Weikersheim schon im vergangenen Jahr junge Menschen aus der Tauber-Region angesprochen. Das Ziel: Eine – wie auch immer geartete – Live-Veranstaltung selbst auf die Beine stellen und auch selbst für die Vermarktung und einen gewissen Gewinn sorgen. Ein ganz eigenes junges Ding machen also, aber letztlich doch nicht so ganz alleine: Die Tauberphilharmonie finanziert das Event mit und unterstützt die jungen Menschen bei der Umsetzung.
Jetzt kommt das erste Projekt in die Umsetzungs- und Aufführungsphase: Mit „Der Weg der tausend Masken“ von „Made for Stage“ gibt eine junge, inklusive Theatergruppe der Studiobühne des Kulturvereins Bad Mergentheim ihr Debut im Rahmen des Projektes „...und jetzt ihr!“ Termin ist am Samstag, 24. Februar um 16 Uhr.
Zur Vorgeschichte: Das neue Format „…und jetzt ihr!“ macht junge Menschen zu Veranstaltern. Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Baden-Württemberg hat die Tauberphilharmonie in ihrer „kleinen“ Jubiläumssaison zum fünfjährigen Bestehen insgesamt fünf Termine an Menschen im Main-Tauber-Kreis zwischen 16 und 25 Jahren vergeben. Nach einer längeren Bewerbungsphase hat eine Jury hat sich entscheiden und Live-Veranstaltungen teils bereits terminiert.
Einnahmen sind Pflicht
„Theater für alle!“, so flimmert es aktuell schon per Videoclip durch die sozialen Netzwerke. Man sieht junge Menschen beim Proben und Szenen entwickeln. Zu viel wird in den kurzen Clips nicht verraten, aber es sieht bereits ziemlich interessant aus: ganz körperliche Aktionen, selbst Choreografiertes.
Die basale finanzielle Förderung läuft über das Veranstaltungshaus. Doch ganz „umsonst“ gibt es den Auftritt auch nicht: Die Macher müssen 20 Prozent der Fördersumme – real also 800 Euro mit der Veranstaltung wieder refinanzieren: Das Wie ist den Künstlern überlassen: „Sponsoring, Eintrittsgelder, Crowdfunding“ oder was immer den Ideengebern an Möglichkeiten einfällt, sagt Viktoria Schomer. Sie ist im Philharmonie-Team für das Programmmanagement zuständig. Zusammen mit Johanna Ort (Marketing/Kommunikation) sorgt sie für die Umsetzung der Termine.
Ohne rosarote Brille
Hinter den Projekten – für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren – steckt auch ein pädagogischer Impuls: Natürlich sollen sie ganz grundsätzlich in Kontakt mit der Philharmonie gebracht werden, aber vor allem „selbst Kultur schaffen“, so Schomer. Gleichzeitig gibt es für die Nachwuchskünstler auch Einblicke in die Arbeitsweise und Möglichkeiten des Veranstaltungshauses: Wie funktioniert überhaupt die Planung einer Veranstaltung, welche Details sind dabei zu beachten, wie und auf welchen Kanälen setzt man Marketingmaßnahmen um? Alles „ohne rosarote Brille“ übrigens, denn Kultur kostet nicht nur, sondern muss auch etwas zurück in die Kasse spülen.
„Wir waren von der Vielfältigkeit der Bewerbungen überrascht“, hält Schomer fest – dass die Reihe jetzt mit einer Schauspiel-Inzenierung Premiere feiert ist zudem etwas ganz Besonderes: Von Kleinkunst einmal abgesehen gab es Theater so noch nie auf der Weikersheimer Bühne.
Weitere Premiere: Der Plakatentwurf für „Der Weg der tausend Masken“ ist mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt worden – es ist auch für die beiden Macherinnen der Philharmonie erstaunlich, wie unverkrampft und offensiv die Theatergruppe dieses neue Medium nutzt.
Worum geht es im Stück? „Der Weg der tausend Masken“ erzählt vom Erwachsenwerden, ist also eine Mischung aus „Coming-of-Age-Story à la Alice im Wunderland, philosophischen Momenten mit u. a. Ideen und Ansätzen aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“, sowie autobiografischen Einflüssen der Mitwirkenden“, schreiben die Macher und Macherinnen.
Rock, Rap, Musical
Dazu gibt es passende Lieder von Rock über Rap bis hin zum Musical, selbst geschrieben oder gecovert – eine musikalische Zusammensetzung so bunt wie die Gruppe selbst. Empfohlen wird die Veranstaltung für Menschen ab sieben Jahren. Dass das Stück inklusiv ist, wird nur am Rande vermerkt und das ganz offensichtlich mit Bedacht. Menschen mit einem gewissen Handycap gehören dazu und das muss nicht besonders hervorgehoben werden.
Die weiteren Veranstaltungen der „…und jetzt ihr!“ sind noch in der Terminplanung; alle Macherinnen und Macher kommen aus der Tauber-Region, darunter befindet sich auch das Jugendsinfonieorchester (JSO) Bad Mergentheim.
Info: Der Ticketverkauf für „Der Weg der tausend Masken“ ist angelaufen: Karten gibt es über www.tauberphilharmonie.de und den Ticket-Button der Veranstaltung (Programm-Reiter).
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