Elpersheim. In der erst vor kurzem neu eingeweihten Taubertalhalle fand eine Bürgerversammlung statt. Wie erwartet, war das Interesse sehr groß. Hauptthema war die Zukunft der Behelfsbrücke.
Neben dem Ortschaftsrat wohnten Bürgermeister Nick Schuppert, Sylvia Thomas (Bauamt), sowie zahlreiche Stadträte zusammen mit den rund 150 Bürgern der Veranstaltung bei. Nach der Begrüßung berichtete Ortsvorsteher Hans-Joachim Haas über den Sachstand des Neubaus Tauberbrücke. Die offizielle Freigabe für den Verkehr soll am 12. Dezember erfolgen. Hierzu sei die Bevölkerung willkommen.
Das Hauptthema des Abends war jedoch die Behelfsbrücke, welche während der Bauphase der Tauberbrücke für Fußgänger und Radfahrer zur Überquerung der Tauber diente. Dieses Bauwerk haben viele Elpersheimer, nach inzwischen einem Jahr der Nutzung, liebgewonnen. Sie brachte viele Vorteile, besonders für Schüler und Kindergartenkinder, aber auch für die Nutzer des Radweges durch das Taubertal. Trotz intensiven Bemühungen des Ortschaftsrates, der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters, ist der Rückbau der Behelfsbrücke jedoch unausweichlich. Die Modulbrücke wurde vom Landkreis für die Bauphase lediglich angemietet. Auch musste diese an einer nicht optimalen Stelle errichtet werden. Weitere Gründe für den Rückbau seien die Statik, wassertechnische Gründe sowie die Kosten. Die Planung des Landkreises wurde nicht für eine dauerhafte Nutzung ausgerichtet.
Breite nicht ausreichend
Ortsvorsteher Haas berichtete, dass die Grundstückseigner zu einer Lösung bereit gewesen wären, jedoch die entstehenden Kosten von 300 000 bis 350 000 Euro nicht förderfähig seien. Auch die Breite der Behelfsbrücke sei für die Anforderungen des 5-Sterne-Radweges nicht ausreichend.
Alternativen zur Behelfsbrücke würden derzeit geprüft. Auch mit dem Landkreis werden diesbezüglich Vorgespräche geführt. Eine Möglichkeit wäre der Ausbau des 5-Sterne Radwegenetzes. Die Förderung beträgt hier aktuell 90 Prozent der Baukosten. Bürgermeister Nick Schuppert brachte sein Verständnis über den Unmut der Bevölkerung zum Ausdruck. Es sei für ihn kein schöner Termin, um eine solche Hiobsbotschaft zu überbringen. Aufgrund der aktuellen Gesamtlage sei der Fortbestand der Behelfsbrücke finanziell nicht tragbar. Der Ortsvorsteher setzte sich vorbildlich für einen Erhalt ein. Abendfüllende Telefonate und auch die Kooperation der betroffenen Anliegerfamilie hätten letztlich nicht zum Erfolg geführt.
Es bestünde die Möglichkeit der Beantragung einer förderfähigen Lösung. Ein entsprechender Antrag ging inzwischen bei der Stadtverwaltung ein. In der Dezembersitzung des Gemeinderates soll hierüber diskutiert und entschieden werden. Auch bei einer 90-prozentigen Bezuschussung blieben noch zehn Prozent der Kosten für die Kommune zu stemmen.
Ortsvorsteher Haas stellte im Anschluss einen Entwurfsplan der möglichen Varianten vor. Er betonte, dass nicht nur die Elpersheimer Nutznießer einer solchen Brücke seien, sondern hauptsächlich die Pendler und Radfahrer, insbesondere Nutzer des Taubertalradweges. Er appellierte an die Stadträte, dass sich eine solche Fördermaßnahme vermutlich nicht mehr so schnell ergeben würde. Einige Bürger des Weikersheimer Ortsteils äußerten ihren Unmut und ihr Unverständnis über den Rückbau der Behelfsbrücke. Ebenso wurden Befürchtungen laut, dass der Verkehr durch die Ortschaft nach der Öffnung der Tauberbrücke zunehme und die Gefahr für Unfälle steige. Auch die Frage nach dem Ausbauplan der Straße auf die Tauberhöhe wurde gestellt. Bürgermeister Nick Schuppert gab an, dass der Stadt hierzu noch kein Zeitplan vorliege.
Er verdeutlichte, dass die Deutschordensstraße durch Elpersheim eine Kreisstraße sei und man aus kommunaler Sicht keine Chance auf Einfluss habe. Ortsvorsteher Haas versicherte, dass man versuche, die bisherige „Rechts vor Links- Regelung“ beibehalten zu können und weitere Lösungen für eine Verkehrsberuhigung suche.
In seinem Schlusswort sagte Haas, die Chance eines Neubaus einer Brücke für den 5-Sterne Radweg, sollte aufgrund des Fördervolumens nicht vertan werden. Bürgermeister Schupperts Dank galt dem Ortschaftsrat, sowie der betroffenen Anliegerfamilie für ihre Bemühungen. Der Antrag auf eine förderfähigen Lösung liege vor. Wie die Entscheidung im Gemeinderat ausfallen wird, sei offen. Er hoffe, dass es zum richtigen Ergebnis führen werde. Das Gremium müsse sich jedoch der Gesamtlage stellen. miwi
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Bewegung bei der Radbrücke